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22. März 2011 2 22 /03 /März /2011 21:52

 

http://i.imgur.com/38GhP.png

Am 27. März 2011 ist  Landtagswahl in Baden-Württemberg.

 

 

In einem anderen Artikel haben wir bereits erklärt, warum wir es für sehr wichtig halten, bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg am 20. März 2011 wählen zu gehen.

 

In Baden-Württemberg regiert seit 40 Jahren die CDU. Das sie am Ende ist, ist bekannt. Doch seit den Skandalen um Mappus Bewunderung für arabische Diktatoren, Stuttgart 21, ENBW und die CDU-Atompolitik ist klar: Das Schlimmste was Baden-Würtemberg passieren kann, sind vier weitere Jahre CDU.

 

Deshalb ist das wichtigste, am 27. März die derzeitige Landesregierung abzuwählen. Da die aktuellen Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU & FDP und SPD & Grüne vorhersagen und weder für die Linke noch für die Piraten ein Einzug in den Landtag sicher ist, kann es passieren, das Stimmen, die  für diese beiden Parteien abgegeben werden, später für einen Regierungswechsel in Stuttgart fehlen.

 

Auch wenn ich verstehen kann, das manche Menschen nicht oder nur unter Schmerzen für Grüne oder SPD stimmen können - ich bitte alle, die sich das vorstellen können, genau dieses zu tun!

 

Und ich bitte darum, diejenigen, die sich dazu trotzdem nicht überwinden können, mit Respekt und Anstand zu behandeln. Sie sind nicht Schuld, falls es nicht klappen sollte, sondern immer noch die 30+x % der WählerInnen (vor allem in den Dörfern und auf den Bauernhöfen), die lieber ins Verderben gehen, als etwas anderes als CDU zu wählen.

 

Keiner behauptet dabei, das  SPD und Grüne eine Traum-Regierung wären und alles richtig machen werden. Ob Stuttgart 21 ohne Milliarden-Kosten für das Land noch zu stoppen ist, ist fraglich. Das ENBW Desaster ist angerichtet und wird tiefe Löcher in den Haushalt reißen. Das wird kein Vergnügen für eine neue Landesregierung, das wird ein harter Gang.

 

SPD oder Grüne ?

 

Stuttgart 21: Die SPD war immer für Stuttgart 21 und auch wenn sie jetzt für eine Volksabstimmung sind, sind sie davon nicht abgewichen.

 

Atomkraft: Die Pro-Atomkraft Fraktion in der SPD hat mit ihrer Haltung die Laufzeit-Verlängerung erst möglich gemacht, indem sie im Atomausstiegsgesetzt von Rot-Grün Regeln verhinderte, die eine Aufweichung verhinderten hätten (die von den Grünen angestrebt wurden).

 

Sozialpolitik: Während die SPD vom Anspruch eigentlich auch die Interessen der ArbeiterInnen und Arbeitslosen vertreten sollte und die Grünen ihre Anhänger primär aus dem Bürgertum rekrutieren, war in der Vergangenheit eher von der SPD Hetze gegen Arbeitslose zu hören (Schröder, Beck) und auch sozialpolitische Härten (Hartz 4, Sparkurs im Sozialbereich) gingen vor allem von der SPD aus. Die Grünen mögen sich nicht entschieden dagegen gestemmt haben, aber sie haben sich bisher nicht als neoliberale Überzeugungstäter geoutet. In der SPD gibt es (so leid mir das tut)  mit dem Seeheimern zumindest eine solchen Flügel, der sehr stark ist.

 

 

Daher empfehlen wir, bei der Landtagswahl in Baden-Würtemberg am 27. März für die Grünen zu stimmen.

 

Aber auch wenn du nicht meiner Meinung bist: Geh auf jeden Fall wählen! Lass uns gemeinsam die FDP aus dem Landtag schmeissen! Und verhindern, dass die Nazis  Wahlkampfkostenerstattung bekommen.

 

Hier Infos, wie du das tun kannst und was du noch tun kannst: Aufruf zur Wahl in Baden-Württemberg am 27. März 2011

 

 

Siehe auch:

Weitere Artikel in der Kategorie "Parteien & Wahlen", zum Beispiel

Was die Grünen von den Piraten lernen können

Grüne & die CDU

A donde vais, piratas?

Warum wir keine Arbeiterpartei haben, aber dringend eine brauchen

SPD gegen Die Linke

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Was Piraten von den Grünen lernen können

Hotelspendenskandal: Auch CSU ließ sich bestechen

Abrechung mit den Nicht-Wählern und denen, die mit ihrer Zahl argumentieren

Das Wahlergebnis in historischer Perspektive

 

 

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20. März 2011 7 20 /03 /März /2011 11:00

http://i.imgur.com/hwHih.pngIn einem anderen Artikel haben wir bereits erklärt, warum wir es für sehr wichtig halten, bei der Landtagswahl in Sachsen Anhalt am 20. März 2011 wählen zu gehen.

 

Nun wollen wir einen Schritt weiter gehen, und eine Wahlempfehlung aussprechen. Doch zunächst zur Ausgangslage. In Sachsen-Anhalt regiert seit 2006 eine CDU-SPD-Koalition. Obwohl dieser Koaltition letzten Umfragen zufolge Stimmverluste drohen (zumindest der CDU), scheinen die Menschen in Sachsen-Anhalt nicht so unzufrieden zu sein, dass ein Regierungswechsel anzustehen scheint. 

 

Zwar hätte diesen Umfragen zufolge auch eine Koalition zwischen SPD und LINKE eine entsprechende Mehrheit, aber es gibt keine Signale aus der SPD, dass sie dazu bereit wäre. Rot-Grün dagegen hätte keine Mehrheit, auch wenn die Grünen vermutlich knapp in den Landtag einziehen könnten.

 

Die NPD steht vor dem Sprung in den Landtag, abhängig von der Wahlbeteiligung. Ist sie hoch, könnte der Einzug der Nazis evtl. noch verhindert werden.  Siehe auch Aufruf zur Wahl in Sachsen-Anhalt am 20. März 2011

 

Neben GRÜNEN, CDU, SPD, FDP und LINKE treten folgende Parteien an:

- Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)
- Freie Wähler (FREIE WÄHLER)
- Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
- Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)
- Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
- Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei)
- Sarazzistische Partei für Volksentscheide (SPV)
- Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

Also eine große Auswahl - kann sich also keiner beklagen.

 

Nun zu unseren konkreten Empfehlungen:

 

Wenn der geneigte Leser /die geneigte Leserin nun zum Kreise der Hartz 4-Empfänger, Arbeitslosen oder akut von einem der beiden Schicksale bedroht ist, dann ist die LINKE eindeutig die Partei der Wahl. Von keiner der anderen etablierten Parteien könnt ihr anderes als Almosen erwarten (von CDU und FDP sogar nur Hohn, Kürzungen und Tritte). 

 

Wer sich an der DDR-Vergangenheit von LINKEn KandidatInnen (oder anderen Dingen bei den LINKEN ) stört, kann alternativ auf MLPD oder KPD ausweichen - was aber an Symbolkraft verliert (ansonsten sind die Unterschiede weitgehend theoretischer Natur).

 

Wenn Arbeitslose und Hartz4-ler jedoch (verführt vom Hetz-Blatt) weiter für CDU oder SPD stimmen, dann sind sie selber Schuld, wenn sie weiter abgezockt werden.

 

Natürlich wird die Linke (insbesondere in einer Koaltion, das zeigt die Erfahrung in Berlin) nicht alles anders machen können. Doch nur wenn 3 Millionen Arbeitslose auch 3 Millionen Stimmen für die LINKE (oder MLPD oder KPD) bedeuten, werden die anderen Parteien das Thema ernst nehmen.

 

Natürlich könnten die anderen WählerInnen sich hier solidarisch zeigen. Keine schlechte Idee. Doch es noch andere Themen als die Sozialpolitik und in Berlin zeigt die Linke ja, dass sie hier keinesfalls eine großartig andere Politik machen (aber eben auch nicht verfassungfeindlich sind) .

 

Die Grünen sind da noch ehr geeignet, die Verhältnisse zum tanzen zu bringen. Auch wenn sie nicht immer alles was ihnen wichtig ist, durchsetzen: Sie haben bisher fast immer vermocht, Nadelstiche und grundlegende Änderungen zu erreichen. Und wenn sie mit der CDU koalieren, ist dfie CDU hinterher am Ende (siehe Hamburg).

 

Also: Grüne sind keine schlechte Wahl. Aber es geht noch besser.

 

Denn die Piratenpartei ist als junge und unverbrauchte Kraft eine echte Belebung für unsere Demokratie. Sie vertreten in den meisten Themen solide und gute Ansichten (zwischen links, grün und liberal) sind meist Sach-orientiert unterweges und wollen noch wirklich was verändern (was man nicht mehr von allen Grünen PolitikerInnen behaupten kann).

 

Die relative Unerfahrenheit der Piraten in politischen Geschäft kann auch nicht schaden, da ihnen aufgrund der politischen Gesamt-Situation (s.o.) keine Koalitionsverhandlungen drohen (wo Unerfahrenheit weh tun könnte).

 

Also: Wer den Politikern zeigen will, dass er / sie Veränderungen will, der gibt seine Stimme in Sachsen-Anhalt am 20.3.2011 der Piratenpartei, verhilft ihr zu einem guten Abschneiden und vielleicht ihren ersten Sitzen in einem Landtag.

 

Aber auch wenn du nicht meiner Meinung bist: Geh auf jeden Fall wählen! Lass uns gemeinsam NPD und FDP im Landtag verhindern!

 

Hier Infos, was du noch tun kannst: Aufruf zur Wahl in Sachsen-Anhalt am 20. März 2011

 

 

Siehe auch:

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Das Wahlergebnis in historischer Perspektive

 

 

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8. März 2011 2 08 /03 /März /2011 10:17

http://i.imgur.com/38GhP.pngAm 27. März 2011 ist  Landtagswahl in Baden-Württemberg.

 

Jenseits der Diskussionen um Stuttgart 21 gibt es drei wichtige Gründe, unbedingt an dieser Wahl teilzunehmen (und auch noch möglichst viele Freunde dazu zu bringen):

 

 

http://a33.idata.over-blog.com/2/70/70/62/Logo_FDP.jpg

1.) Laut Meinungsumfragen besteht die Möglichkeit, das die FDP aus dem Landtag  fliegt  (Warum das gut ist? Siehe Zum Dreikönigstreffen der FDP 2011).

 

Aber das Problem ist: Ob die FDP über die 5% kommt oder nicht hängt von der Wahlbeteiligung ab - und wenn die gering ist, dann werden aus realen 4,9% schnell 5,1% bei der Wahl.

 http://lh4.googleusercontent.com/_t_ujyXPvS2U/TE9H-pl2IcI/AAAAAAAAABc/LC_3t_CuPpA/Kein_Bock_auf_nazis.jpg

 

2.) Bei der Landtagswahl treten mit NPD und Republikanern gleixch zwei rechtsextreme Parteien an. Beide haben zwar vermutlich keine Chance, in den Landtag einzuziehen, doch stehen ihnen tausende an Steuer-Euros an Wahlkampfkostenerstattung zu, wenn sie mehr als 1% der Stimmen erhalten. Dieses Geld werden sie verwenden um ihre Propaganda (vor allem unter Jugendlichen) weiter zu verbreiten.

Ob es dazu reicht, wird wesentlich von der Wahlbeteiligung abhängen. Ihr habt also die Chance, ihnen den Zugriff auf dieses Geld zu verweigern - wenn ihr zur Wahl geht.

 

3.) Wer nicht wählen geht, überläßt die Politik denen, die wählen gehen. Das ist zwar OK, aber derjenige darf sich hinterher nicht meckern, wenn das, was dabei raus kommt, ihm / ihr nicht gefällt. Kurz: Wer nicht wählen geht, hat jedes Recht verwirkt, sich hinterher zu beschweren (siehe auch: Abrechung mit den Nicht-Wählern und denen, die mit ihrer Zahl argumentieren).

 

Herrgott, es gibt bei der Wahl außer diesen beiden siebzehn (17!!!)  Parteien, zwischen denen man auswählen kann. Mehr denn je! Da soll keine dabei sein, die euch paßt?

 

Und wenn jetzt jemand mit dem dummen Argument kommt, die Politiker seien doch alle .... (passendes einsetzen), dann kann ich nur sagen: Ihr seid auch zu bescheuert, wenn ihr euch das einfach gefallen laßt! Selbst Schuld!Wält die ab, die dran sind. Dann ändern die sich auch.

 

Zusammenfassung: Wer nicht wählen geht, unterstützt auf jeden Fall FDP und NPD und hat darüber hinaus für die nächsten vier Jahre jedes moralische Recht verwirkt, sich hinterher über die Politik in Baden-Würtemberg zu beschweren.

 

Deshalb unser dringender Aufruf:

 

Am 27. März in Bawü zur Wahl gehen!!!

 

Ob ihr dann Linke, Grüne oder Piratenparteiwählt, ist erstmal zweitrangig. Oder eine der anderen. Unseretwegen wählt sogar CDU oder SPD wenn ihr gar nicht anders könnt, aber geht hin! Es kann auf jede Stimme ankommen!

 

Wenn ihr nicht wißt, ob ihr am Wahltag da seid, oder ihr dann Lust habt hinzugehen:  Briefwahl beantragen!

 

Hier auch unsere Wahlempfehlung für die Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27.März

 

Wer noch mehr tun will:

 

- Organisier ein gemeinsames "Wählen gehen" mit anschließendem Frühstück / Brunch / Mittagessen oder einem Ausflug, Video-Event, Fußball-spielen,...- nenn es "Flashmob", falls deine Freunde Internet-Junkies sind

 

- Organisier eine Fahrdienst für Leute, die Schwierigkeiten haben, zum Wahllokal zu kommen (Krankheit, Alter, Gebrechen, akute Faulheit)

 

- Hilf Leuten die Breifwahlunterlagen zu beantragen

 

- Eine Anti-FDP Wahlparty organisieren

 

- Ein Flugblatt entwerfen, um zur Wahlteilnahme zu mobilisieren

 

- Erinnere am Wahlsonntag deine Freunde an die Wahl

 

...

 

Wenn du nicht in Baden-Württemberg lebst: Kontaktiere Freunde, Bekannte & Verwandte dort und versuch sie zur Teilnahmen zu bewegen, falls sie es noch nicht vorhaben.

 

Siehe auch:

Weitere Artikel in der Kategorie "Parteien & Wahlen", zum Beispiel

Aufruf zur Wahl in Sachsen-Anhalt am 20. März 2011

Was die Grünen von den Piraten lernen können

Grüne & die CDU

A donde vais, piratas?

Warum wir keine Arbeiterpartei haben, aber dringend eine brauchen

SPD gegen Die Linke

Analyse: Parteiensystem in Deutschland vor dem Umbruch

Was Piraten von den Grünen lernen können

Hotelspendenskandal: Auch CSU ließ sich bestechen

Abrechung mit den Nicht-Wählern und denen, die mit ihrer Zahl argumentieren


 

 

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5. März 2011 6 05 /03 /März /2011 21:35

http://i.imgur.com/hwHih.pngAm 20. März 2011 ist  Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

 

Leider greift in Deutschland die Wahlmüdigkeit um sich und immer weniger Menschen nehmen an Wahlen teil.

 

Hier drei gute Gründe, sich gegen diesen Trend zu stemmen und auf jeden Fall denoch an der Wahl teilzunehmen (und auch noch möglichst viele Freunde dazu zu bringen):

 

 

 

1.) Laut Meinungsumfragen besteht die Möglichkeit, das die FDP aus dem Landtag  fliegt  (Warum das gut ist? Siehe Zum Dreikönigstreffen der FDP 2011).

http://a33.idata.over-blog.com/2/70/70/62/Logo_FDP.jpg

 

Aber das Problem ist: Ob die FDP über die 5% kommt oder nicht hängt von der Wahlbeteiligung ab - und wenn die gering ist, dann werden aus 4,9% bei der Umfrage schnell 5,1% bei der Wahl.

 

 

http://lh4.googleusercontent.com/_t_ujyXPvS2U/TE9H-pl2IcI/AAAAAAAAABc/LC_3t_CuPpA/Kein_Bock_auf_nazis.jpg2.) Die NPD scheint vor dem Einzug in dn Landtag zu stehen. Laut Umfragen kann sie derzeit mit bis zu 5% der Stimmen rechnen. Auch hier gilt: Die Wahlbeteiligung wird eine wichtige Rolle dabei spielen, ob sie es wirklich schaffen (siehe Punkt 1).

Ein Einzug der Nazi-Partei in den Landtag aber würde nicht nur bedeuten, die Nazis den Landtag für ihre Propaganda mißbrauchen können, sondern auch, dass Steuergelder in erheblichem Umfang zur Schulung und Manipulation von rechten Schlägern und Gewalttätern verwendet werden können.

 

 

3.) Wer nicht wählen geht, überläßt die Politik denen, die wählen gehen. Das ist zwar OK, aber derjenige darf sich hinterher nicht meckern, wenn das, was dabei raus kommt, ihm / ihr nicht gefällt. Kurz: Wer nicht wählen geht, hat jedes Recht verwirkt, sich hinterher zu beschweren (siehe auch: Abrechung mit den Nicht-Wählern und denen, die mit ihrer Zahl argumentieren).

 

Herrgott, es gibt bei der Wahl elf (11!!!)  (zuminderst halbwegs) demokratische Parteien, zwischen denen man auswählen kann. Mehr denn je! Da soll keine dabei sein, die euch paßt?

 

Und wenn jetzt jemand mit dem dummen Argument kommt, die Politiker seien doch alle .... (passendes einsetzen), dann kann ich nur sagen: Ihr seid auch zu bescheuert, wenn ihr euch das einfach gefallen laßt! Selbst Schuld!

 

Zusammenfassung: Wer nicht wählen geht, unterstützt auf jeden Fall FDP und NPD und hat darüber hinaus für die nächsten vier Jahre jedes moralische Recht verwirkt, sich hinterher über die Politik in Sachsen-Anhalt zu beschweren.

 

Deshalb unser dringender Aufruf:

 

Am 20. März in Sachsen-Anhalt zur Wahl gehen!!!

 

Ob ihr dann Linke, Grüne oder Piratenparteiwählt, ist erstmal zweitrangig. Oder eine der anderen Unseretwegen wählt sogar CDU oder SPD wenn ihr gar nicht anders könnt, aber geht hin! Es kann auf jede Stimme ankommen! Die 5% Hürde ist eine exakte Grenze: Eine Stimme zu wenig  abgegeben - und die NPD und FDP  sind drin.

 

Siehe auch unsere Wahlempfehlung für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 20. März 2011

 

Wenn ihr nicht wißt, ob ihr am Wahltag da seid, oder ihr dann Lust habt hinzugehen:  Briefwahl beantragen!

 

Wer noch mehr tun will:

 

- Organisier ein gemeinsames "Wählen gehen" mit anschließendem Frühstück / Brunch / Mittagessen oder einem Ausflug, Video-Event, Fußball-spielen,...- nenn es "Flashmob", falls deine Freunde Internet-Junkies sind

 

- Organisier eine Fahrdienst für Leute, die Schwierigkeiten haben, zum Wahllokal zu kommen (Krankheit, Alter, Gebrechen, akute Faulheit)

 

- Hilf Leuten die Breifwahlunterlagen zu beantragen

 

- Eine Anti-FDP Wahlparty organisieren

 

- Ein Flugblatt entwerfen, um zur Wahlteilnahme zu mobilisieren

 

- Erinnere am Wahlsonntag deine Freunde an die Wahl

 

...

 

Wenn du nicht in Sachsen-Anhalt lebst: Kontaktiere Freunde, Bekannte & Verwandte dort und versuch sie zur Teilnahmen zu bewegen, falls sie es noch nicht vorhaben.

 

Siehe auch:

Weitere Artikel in der Kategorie "Parteien & Wahlen", zum Beispiel

Was die Grünen von den Piraten lernen können

Grüne & die CDU

A donde vais, piratas?

Warum wir keine Arbeiterpartei haben, aber dringend eine brauchen

SPD gegen Die Linke

Analyse: Parteiensystem in Deutschland vor dem Umbruch

Was Piraten von den Grünen lernen können

Hotelspendenskandal: Auch CSU ließ sich bestechen

Abrechung mit den Nicht-Wählern und denen, die mit ihrer Zahl argumentieren

Das Wahlergebnis in historischer Perspektive

 

 

Wenn du diesen Artikel nützlich fandest, dann abonniere doch unseren Newsletter (rechts) oder unseren Feed. Beides hält dich schnell und kostenlos auf dem laufenden.

 

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15. Februar 2011 2 15 /02 /Februar /2011 08:08

Heute wählt Hamburg eine neue Bürgerschaft. Wir haben ja schon ausführlich begründet, warum wir es für wichtig halten, unbedingt daran teilzunehmen, wenn ihr in Hamburg lebt (wenn nicht: bitte an eure Freunde, Bekannten & Verwandten in HH weiterleiten).

 

Doch wen wählen?

 

Die folgenden Überlegungen versuchen, eine Empfehlung abzugeben, die nicht nur die Wahlprogramme der Parteien einbezieht, sondern auch taktische und strategische Überlegungen.

 

Basis des Ganzen ist jedoch die Grundannahme, das CDU und SPD schon als der Industrie-Lobby verfallene Parteien nicht wählbar sind (und die FDP aus gleichem Grunde schon gar nicht). Wer diese Ansicht nicht teilt, möge gar nicht hier weiterlesen. Es wird hier nur darum gehen, ob wir eine Stimmabgabe an an Grüne, Linke oder Piraten empfehlen.

 

1.) Die Grünen: Sie haben durch einen inhaltlich schwachen "Wohlfühl-Wahlkampf " enttäuscht und werden wohl trotzdem ordentlich zulegen an Prozenten (wenn auch deutlich unter Bundes-Niveau). 

 

Sie haben versäumt, deutlich zu machen, welches Industrie-Großprojekt sie auf jeden Fall verhindern würden, wenn sie in die Regierung gehen oder für welche Vision "Grün" in Hamburg steht.

 

Der Ansatz, Hamburg über entsprechende Pöstchen "grün" zu verwalten dürfte 1. an der SPD scheitern, und 2. ist uns das einfach viel zu wenig.

 

Vermutlich werden die Grünen trotzdem in den nächsten Hamburger Regierung vertreten sein. Wir wünschen uns daher eine gute Oppostition jenseits der CDU.

 

Also: Dieses Mal keine Empfehlung für die Grünen (treure LeserInnen werden sich erinnern, das wir hier schon ganz anders urteilten - das nur falls jemand unsere Unbefangenheit in Zweifel zieht).

 

2.) Die Linke: Wir wünschen uns, das die Linke in der nächsten Bürgerschaft vertreten ist (und das sieht ja auch ganz danach aus).

 

Trotzdem empfehlen wir nicht, ihr die Stimme zu geben, aus zwei Gründen:

a) Wir haben das Wahlprogramm der Linken angesehen und waren unangenehm überrascht, wie wenig eigene Ideen die Linke - besonders in ihren Kernthemen - entwickelt hat, um die Lage der ArbeiterInnen und Arbeitslosen in Hamburg zu verbessern. Da wird viel Abstraktes gefordert, aber die Hand am Puls ihrere Zielgruppe hat die Linke definitiv nicht. Daher erwarten wir von ihr auch in der Opposition wenige kreative Momente.

b) Wir fürchten, das die SPD die Linke als biligen Ersatz für die Grünen verwenden könnte (wie in Berlin) und sie (wie dort) die die SPD -Politik einfach mitmachen.

 

Also: Auch dieses mal keine Empfehlung für die Linke von uns.

 

 

http://www.piratenpartei-hamburg.de/sites/default/files/images/pp-sicherheit.png3.) Die Piraten: Wir wünschen uns, das die Piraten in der nächsten Bürgerschaft vertreten ist (und das sieht noch nicht danach aus).

 

Die Piraten haben ein konstruktives und sehr konkretes Wahlprogramm vorgelegt, das uns vermuten läßt, das sie auch in Bereichen, die dort noch nicht berücksichtigt sind, vernünftig abstimmen werden.

 

Sie wären eine Stärkung der Opposition in Bereichen, wo Linke und CDU versagen und sind noch unabhängig von Industrie-Lobbys. 

 

Sie sind politisch unbelastet und bringen einen frischen Wind in Hamburgs Bürgerschaft.

 

Wer für sie stimmt, wird weder Rot-Grün verhindern, noch der Linken im Wege stehen.

 

Deshalb rufen wir hier zur Wahl der Piratenpartei bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 2011 auf! Für frischen Wind und neue Ideen in der Hamburger Bürgerschaft!

 

 

 



Siehe auch:

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Wahlaufruf zur Bürgerschaftswahl in Hamburg am 20. Februar 2011

Was die Grünen von den Piraten lernen können

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SPD gegen Die Linke

Analyse: Parteiensystem in Deutschland vor dem Umbruch

Was Piraten von den Grünen lernen können

Die Risiko-Wahl in NRW

Hotelspendenskandal: Auch CSU ließ sich bestechen

Abrechung mit den Nicht-Wählern und denen, die mit ihrer Zahl argumentieren

Das Wahlergebnis in historischer Perspektive

 

 

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17. Januar 2011 1 17 /01 /Januar /2011 07:40

Am 20. Februar ist Bürgerschaftswahl in Hamburg. Als strahlender Sieger (und doch Verlierer) stehen - zumindest laut den bisherigen Meinungsumfragen - die Grünen bereits fest (fast Verdopplung der Stimmen, aber wohl keine Regierungsverantwortung mehr). Die SPD steuert auf eine absolute Mehrheit zu.

 

http://i.imgur.com/yVQcV.jpg(Klicke auf das Bild zum Vergrößern)

 

http://a33.idata.over-blog.com/2/70/70/62/Logo_FDP.jpg Nach den bisherigen Meinungsumfragen (s.o.) besteht auch die gute Möglichkeit, das die FDP aus der Bürgerschaft fliegt (Warum das gut ist? Siehe Zum Dreikönigstreffen der FDP 2011). Aber das Problem ist: Ob die FDP über die 5% kommt oder nicht hängt von der Wahlbeteiligung ab - und wenn die gering ist, die FDP-Wählerinnen aber überwiegend zur Wahl gehen, dann werden aus 4% bei der Umfrage schnell 6% bei der Wahl.

 

Deshalb unser dringender Aufruf:

 

Am 20. Februar in Hamburg zur Wahl gehen!!!

 

Ob ihr dann Piratenpartei, Linke oder Grüne wählt, ist erstmal zweitrangig*. Unseretwegen wählt sogar SPD wenn ihr gar nicht anders könnt, aber geht hin! Es kann auf jede Stimme ankommen! Die 5% Hürde ist eine exakte Grenze: Eine Stimme zu wenig  abgegeben - und die FDP  ist drin und kann ihre Lobby-Politik für die internationalen Konzerne vier weitere Jahre mit Steuergeldern finanzieren.

 

Wenn ihr nicht wißt, ob ihr am Wahltag da seid, oder ihr dann Lust habt hinzugehen: Jetzt schon Briefwahl beantragen!

 

Wer noch mehr tun will:

 

- Organisier ein gemeinsames "Wählen gehen" mit anschließendem Frühstück / Brunch / Mittagessen oder einem Ausflug, Video-Event, Fußball-spielen,...

 

- Organisier eine Fahrdienst für Leute, die Schwierigkeiten haben, zum Wahllokal zu kommen (Alt, Gebrechen)

 

- Hilf Leuten die Breifwahlunterlagen zu beantragen

 

- Eine Anti-FDP Wahlparty organisieren

 

- Ein Flugblatt entwerfen, um zur Wahlteilnahme zu mobilisieren

 

...

 

Noch ein Grund, unbedingt an der Wahl teilzunehmen: Mit einer hohen Wahlbeteiligung läßt sich verhindern, das die Nazis in den Genuss einer Wahlkampfkostenerstattung (immerhin trausende Euros) kommen.

 


* Unsere Wahlempfehlung findest du hier: Hamburg, 20.2.2011: Wen wählen?

 

In NRW habt ihr ja ausnahmseweise mal ein bischen auf uns gehört.

 

 



Siehe auch:

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Grüne & die CDU

A donde vais, piratas?

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SPD gegen Die Linke

Analyse: Parteiensystem in Deutschland vor dem Umbruch

Was Piraten von den Grünen lernen können

Die Risiko-Wahl in NRW

Hotelspendenskandal: Auch CSU ließ sich bestechen

Abrechung mit den Nicht-Wählern und denen, die mit ihrer Zahl argumentieren

Das Wahlergebnis in historischer Perspektive

 

 

http://lh3.ggpht.com/_t_ujyXPvS2U/TGhtp2BLzuI/AAAAAAAAAEM/jtHcpQHX3yk/00_AKW_Merkel.jpg

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15. Januar 2011 6 15 /01 /Januar /2011 21:00

CDU und der FDP wird ja gerne vorgeworfen, sie seien zu einem großen Teil / ausschließlich von Lobbyinteressen angetrieben. Von offensichtlich gewordenen Einzelfällen (wie dem FDP-Hotelspenden) läßt sich das selten belegen und verbleibt damit im Raum der Meinungsfreiheit.

 

Das ist natürlich unbefriedigend und läßt die Möglichkeit, das CDU und FDP damit Unrecht getan wird. Wir haben deshalb eine Methode entwickelt, um solchen Vorwürfe empirisch zu untersuchen. Wir möchten unsere Gefahren-Reaktions-Analyse hiermit erstmals der breiten Öffentlichkeit vorstellen und dazu ermutigen, sie zu diskutieren, zu verbreiten und auszuprobieren.

 

Der Methode liegt die These zugrunde, das eine unbestochene und rational (im Sinne der Bürger) handelnde Partei bei ähnlichen Gefahren für die Menschen im Lande ähnlich reagiert (Art der Maßnahmen, Konsequenz). Sollten sich jedoch deutliche Abweichungen in der Reaktion auf Gefahrenlagen ergeben, weist das auf eine tendenziöse / einseitige Politik hin.

 

Schaun wir uns zu diesem Zwecke doch mal die aktuell diskutierten Bedrohungen für die Menschen in Deutschland an: Dioxin, Terror, Gentechnologie, Atomkraft & Kinderpornographie.

  Dioxin Terrorismus

Gen-

tech-

nologie

Atomkraft

Kinder-

pornos

Art der Gefahr Vergiftung, Krebs, Tod

Tod, schwere Verletzungen;

Problem für den internat. Handel & Risiken für die Aktienmärkte

unabseh-

bare Schäden des Erbgutes

Ver-

strahlung, Tod

Schwere Schäden für Pysche und Körper

Anzahl der bei Eintritt der Gefahr

betroffene Menschen

Millionen Menschen bis zu tausenden Menschen Millionen Menschen Millionen Menschen Einzelne Kinder

Eintritts-

wahr- scheinlich- keit

einge-

treten

mittel unbek. gering

einge-

treten

Profiteure der Gefahr intern. Lebens-mittel-Konzerne -

intern. Lebens-

mittel-Konzerne

intern.Strom-Konzerne einzelne Kriminelle

Gegen- maßnahme

von CDU / FDP

Selbst-

kontrolle der Industrie, leichte Verschärfung der Strafen

Totale Überwachung - Verlängerung des Einsatzes der Atomenergie Sperren des Zugriffs auf WWW- Seiten (Zensur), schwere Haftstrafen

Auswirkung d.M. auf die Bürger

- Jeder ist verdächtig Gentechn. verseuchtes Essen
Strom wird teurer Einzelne Polizisten entscheiden, welche Internet-Seiten angesehen werden dürfen

Auswirkung d.M.

auf die Industrie

Geringe Kosten-erhöhungen, die an die Verbraucher weitergereicht werden können Industrie profitiert durch erhöhte Nachfrage nach techn. Lösungen Intern. Konzerne profitieren, Mittelstand und  Bauern werden in den Bankrott gedrängt

Intern. Konzerne profitieren, Mittelstand und Erneuerbare Energie-Firmen werden in den Bankrott

gedrängt

Industrie profitiert durch erhöhte Nachfrage nach techn. Lösungen

Vorrauss. Wirksam- keit d.M.

Null (der nächste Skandal kommt bestimmt!) Gering - Gefahr wird erhöht Gering
Steuer-finanzierte Kosten d.M. - hoch - Mehrere Mrd.  Euro (aufgrund der Endlager-Problematik nicht absehbar) mittel
           

 

Unsere

Schlussfolgerungen:

http://a33.idata.over-blog.com/2/70/70/62/Logo_FDP.jpgWürden CDU & FDP bei Dioxin den gleichen Maßstab wie bei Terror & Kinderpornographieanlegen, müßten sie langjährige Haftstrafen und Berufsverbote sowie eine Totalüberwachung der Herstellung von Lebensmitteln durch den Staat durchsetzen. Denn Dioxin verursacht (auch und vor allem bei Kindern) mindestens so schlimme Schäden wie Terror & Kinderpornographie, betroffen sind davon jedoch deutlich mehr Menschen.

 

Bei Gefahren, von deren Existenz internationale Konzerne profitieren, wird dagegen nichts unternommen, solange noch nichts passiert ist (auch bei Dioxin wurde vorher nur abgewiegelt, die Gefahr war aber durchaus bekannt).

 

 

http://lh3.ggpht.com/_t_ujyXPvS2U/TGhtp2BLzuI/AAAAAAAAAEM/jtHcpQHX3yk/00_AKW_Merkel.jpg

Die Analyse belegt sehr eindeutig, das CDU und FDP konsequent so handeln, dass internationale Konzerne davon maximal profitieren / möglichst wenige darunter leiden. Dort wo die Interessen internationaler Konzerne nicht berührt sind (oder sie - wie beim Terror - selbst negativ betroffen sind), wird dagegen hart und extrem durchgegriffen.

 

Es gibt hier keinen Fall, in dem es umgekehrt wäre.

 

Daher kann nun belegbar behauptet werden, dass CDU und FDP die Interessen internationaler Konzerne systematisch entschiedener verfolgen als die aller Bürger in Deutschland. Für die SPD würde (bei Zugrundelegung ihrer tatsächlichen Regierungspolitik, nicht der Programme) übrigens ein ähnliches (wenn auch leicht abgeschwächtes) Ergebnis herauskommen.

 

Wie die internationalen Konzerne CDU und FDP (und SPD) dazu bringen, ihnen quasi aus der Hand zu fressen und aus Überzeugung für ihre Interessen einzutreten - mit Bestechung? viel subtiler? - dass kann diese Methode nicht beantworten und das überlassen wir auch gern anderen zur Beantwortung.

 



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25. Dezember 2010 6 25 /12 /Dezember /2010 08:52

 

Grue_Pirat.jpgIch habe vor ner Weile einen recht gut beachteten Artikel zum Thema Was die Piraten von den Grünen lernen können veröffentlicht.

 

Heute will ich den Spiess mal umdrehen: Ich will darüber reden, was die Grünen von den Piraten lernen können.

 

Nun werden einige einwenden, das habe eine 20%-Partei doch gar nicht nötig, von einer 2%-Partei zu lernen.

 

Doch hat sie, und zwar aus drei Gründen:

 

1.) Hätte die 40%-Partei SPD von den Grünen gelernt, als diese noch eine 4%-Partei waren, nun, dann wäre die SPD heute nicht bei 27% und die Grünen nicht bei 20%.

 

2.) Noch vor 5 Jahren hatten die Grünen fast das Monopol auf die Stimmen der kritischen, aufgeklärten Jugendlichen. Heute muss sie sich diese Stimmen schon mit der Piratenpartei teilen. So begann damals auch der Abstieg der SPD (s.o.).

 

3.) Wer langfristig erfolgreich sein will, der sollte nicht nur kurzfristige Strategien verfolgen, die auf Mehrheiten ausgerichtet sind (wie Koalitions-Gedankenspiele und Rücksicht-Nahmen), sondern muss kontinuierlich an der eigenen Glaubwürdigkeit arbeiten. Wer das nicht tut, fördert die Politik-Verdrossenheit.

 

Wer keinen diese Gründe akzeptiert, kann hier aufhören zu lesen.

Ich versuche mal, das was ich sagen will unter den Aspekten Glaubwürdigkeit, Faktenwissen und Mut diskutieren.

 

Glaubwürdigkeit

 

Es gibt kein größeres Problem für die Glaubwürdigkeit einer Partei, wenn ihre gewählten Abgeordeneten anders abstimmen, als es Beschlusslage und Programm der Partei vorsehen.

 

Es mag sein, das nur wenige Programme lesen und Beschlüsse aktiv verfolgen. Dennoch spricht es sich herum und für die Menschen ist es das einzige Mittel, vorher zu wissen, wie sich eine Partei verhalten wird, wenn ich sie denn wähle. Und selbst wenn das Thema für die Partei nicht das wichtigste ist - für mich kann es das wichtigste sein.

 

Natürlich gibt es Ausnahmen: Einzelne Abgeordnete können durchaus mal eine eigenen Meinung vertreten. Und in Koalitionen kann eine Partei natürlich nicht alles durchsetzen, sondern muss (zum Teil erhebliche) Kompromisse eingehen.

 

Bei den Internet-Sperren jedoch hat die halbe Grüne Bundestagsfraktion ohne Not anders abgestimmt als der Bundesparteitag beschlossen hatte.

 

Bei der Vorratsdatenspeicherung fällt ausgerechnet der Grüne Bundestags-Datenschutzbeauftragte den Gegnern derselben in den Rücken.

 

Und beim Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) haben die Grünen Abgeordneten in mehreren Bundesländern nicht nur gegen eigenen Beschlüsse, sondern auch gegen jede Vernunft für den von CDU & SPD ausgekungeltzen Unsinn gestimmt. Mit einer Begründung, die die WählerInnen und den gesunden Menschenverstand verspottet und erheblich zur Politikverdrossenheit beiträgt.

 

Die WählerInnen erwarten von den PolitikerInnen Rückrat und Überzeugung, nicht eine vorauseilende Unterwürfigkeit gegenüber potentiellen zukünfitgen Koalitionspartnern.

 

Und wenn ihr schon zu Kreuze kriecht, dann nehmt euch die Zeit und Muße, die Gründe ausreichend transparent zu machen. Wenigstens haben eure Parteimitglieder und Anhänger das Recht, die Hintergründe und Überlegungen ausführlich erklärt zu bekommen. Nicht in einem Interview irgendwo, sondern auf einer Web-Seite, die mehr liefert als ein paar Argumente, sondern sich ausführlich mit dem Thema, den Gründen und den taktischen / strategischen Argumenten auseinander setzt und auch Minderheitenmeinungen zu Wort kommen läßt.

 

Das wäre zumindest der Weg, den die Piratenpartei wählen würde, wenn sie eine solche schwere Entscheidung gegen die eigenen Beschlüsse tatsächlich tragen müßte.

 

Fachwissen

Die führenden Köpfe der Piratenpartei legen sehr viel Wert darauf , sich nur zu Themen zu äußern, mit denen sie sich auch inhaltlich intensiv auseinander gesetzt haben. Zu anderen Themen wollen sie lieber schweigen.* Das führt auch dazu, dass die programmatische Öffnung nur sehr behutsam vorangetrieben wird.

 

Diese (für Politiker ungewöhnliche) Einstellung  liegt sicher mit daran, dass viele der Gründungsmitglieder aus der Informatik oder ähnlichen Berufen stammen, in denen man ohne exaktes Wissen um alle Aspekte eines Themas ganz schnell untergeht.

 

Auch für die Politik wäre das ein gutes Prinzip, denn es würde helfen, Themen zu versachlichen und kluge Entscheidungen zu treffen, statt sich (wie bei JMStV) einfach um jeden Preis durchzusetzen.

 

Die meisten Berufspolitker Deutschlands dagegen sind Juristen. In diesem Berufsfeld kommt es vor allem darauf an, seine besten Argumente möglichst geschickt vorzutragen. Das mag kurzfristig funktionieren, führt aber langfristig nicht zu guten Gesetzen und erzeugt bei den WählerInnen schnell das Gefühl, ständig übers Ohr gehauen zu werden.

 

Auch wenn die Grünen PolitikerInnen meist keine JuristInnen sind: Auch bei ihnen wird immer häufiger offensichtlich, dass sie von dem Thema, von dem sie sprechen, nicht wirklich Ahnung haben. Die Argumente sind häufig so dünn, dass sie aus einem oberflächlichen Zeitungsartikel stammen könnten (manchmal hab ich sogar das Gefühl, aus der Hetz-Zeitung).

 

Insbesondere bei Technik / Internet-Themen fällt das der (meist kompetenteren) Zuhörerschaft besonders stark auf. Und wenn dann die Grünen selbst vorhandenes Fachwissen (wie in Thüringen oder die inkompetenten Aussagen des Bremers Matthias Güldner - passend übrigens in Springers Welt - oder Renate Künsat neulich in Berlin)  nicht nutzen, sondern diese Kooperationen sogar aufs Spiel setzt - dann ist die Polemik der eigenen Zielgruppe verdient.

 

In Talkshows für die ältere Generation mag man damit noch punkten können. Jugendliche und die kompetenten eigenen Mitglieder vertreibt man damit. Und zwar langfristig.

 

Es wäre also auch für die Grünen keine schlechte Idee, wenn sich die Spitzenpolitiker sich in ihren Äußerungen auf Themen beschränken, von denen sie was verstehen und ansonsten die Experten der Partei vorschicken.

 

Damit könnten sie sich auch positiv von der Schaumschlägerei der anderen Etablierten abgrenzen.

 

----

* Das gilt sicher nicht für alle Mitglieder, stellt aber einen durchaus weit verbreiteten Konsenz dar.

 

 

Mut

Die Grünen wurden durch die jahrelangen (vorgeschobenen) Vorwürfe, nicht koalitionsfähig zu sein, so zermürbt, dass sie sich heute nicht trauen, auch nur mal ein bischen aus der Reihe zu tanzen.

 

Klar, den Demos gegen AKWs machen sie mit, aber ansonsten halten sie sich an die ganzen parlamentarischen Absprachen und Regeln und Verfahren, ohne diese in Frage zu stellen. Das ganze Affentheater machen sie fleißig mit. Und nur weil ein großer SPD Häuptling einen völlig unsinnigen Staatsvertrag ausgehandelt hat, meinen sie, den auch noch beschließen zu müssen.

 

Und bei Wikileaks? Da ist zwar bei vielen Grünen die (kammheimliche) Freude groß, aber die Partei als ganzes wagt es nicht, sich aktiv zu Wikileaks und zur Pressefreiheit zu bekennen. Man könnte ja die Diplomaten im Auswärtigen Amt verärgern oder den großen Bruder in den USA.

 

Ein grüner Spitzenpolitiker, das öffentlich kritisiert, dass US Politiker die Todesstrafe für Assange fordern? Fehlanzeige! Ein grüner Politiker, das Julian Assange in Deutschland politisches Asyl anbietet? Nix. Erst wenn Assange ein paar Jahre in Guantanamo gefoltert wurde und die USA ihn wieder loswerden wollen, dann werden sie sich recken um ihn hier aufzunehmen.

 

Genauso wie sie es im Fall Murat Kurnaz nicht wagten, gegen Koalitionspartner und USA aufzustehen, obwohl ein klarer Verstoß gegen Menschenrecht & Völkerrecht vorlag.

 

Nicht dass ihr mich falsch versteht: 90% der Grünen finden Wikileaks klasse. Aber die Parteispitze traut sich nicht, das auch zu sagen.

 

Die Piratenpartei ist dagegen die einzige Partei Deutschlands, die sich zu Wikileaks bekennt.

 

Das fehlt den Grünen übrigens auch für Entscheidungen in Koalitionen. In den Augen der Öffentlichkeit geben die Grünen - insbesondere bei Großprojekten - viel zu schnell und einfach nach. Da wird nachgegeben (oder vertagt), statt transparent einen Deal herauszuhandeln.

 

Fazit:

Die Grünen haben sich geschickt wie keine andere Partei an den parlamentarischen Alltag angpaßt und erreichen darin  - selbst wenn sie in der Opposition sind - erstaunlich viel. Sie haben sich die Anerkennung der anderen Parteien und auch der bürgerlichen WählerInnen erarbeitet. Sie haben ein gutes, fortschrittliches, realistisches Programm, das oft deutlich konkreter wird, als das der anderen etablierten Parteien.

 

Ihre Geschicklichkeit / Angepaßtheit wird jedoch - vor allem von den Jugendlichen - als Mangel an Engagement und Vision wahrgenommen. Mehr Fachwissen in der Diskussion,  Glaubwürdigkeit im Handeln und Mut zu unpopulären Positionen, kan helfen, ihr Profil wieder zu schärfen und den Absturz abzufedern / zu vermeiden.

 

 

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30. November 2010 2 30 /11 /November /2010 00:26

Ohne Worte:

 

 

http://lh6.ggpht.com/_t_ujyXPvS2U/TPQ4jAU1hZI/AAAAAAAAAQA/PAQ5_Ayifng/parlamentarischeZw%C3%A4nge.jpg

 

 

Richtig gut:  http://parlamentarische-zwaenge.de

 

Mitmachen!

 

 

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29. November 2010 1 29 /11 /November /2010 07:53

Die Piratenpatei war ja schon öfter hier ein Thema (siehe zum Beispiel Grüne oder Piraten? (Mai 2009) oder Was Piraten von den Grünen lernen können (Mai 2010) ).

 

http://lh6.ggpht.com/_t_ujyXPvS2U/TPLCf6SwXBI/AAAAAAAAAP4/SaLLcf957PA/Piraten_zahm_oder_wild.jpgUnd ich gebe zu, ich mag diese Piraten. Nicht nur, weil ich ihren Namen wirklich cool finde. Ich mag ihren Stil und ihren Ansprüche an ihr eigenes politisches Denken und Handeln.

 

Aber vor allem empfinde ich sie als eine Bereicherung der politischen Landschaft. Denn so sehr ich mir eine Ablösung der CDU-FDP- Regierung wünsche, so sehr plagt mich die Frage, wer dann die Opposition machen soll? Wen ich dann wählen kann, wenn ich mit der Politik einer Grün-Roten Regierung nicht zufrieden bin?

 

Die Atomlobby namens CDU ? Nein danke!

 

Die arroganten Industrie-Speichellecker von der FDP ? Ich bitte euch!

 

Schon dafür braucht es die Piratenpartei.

 

Doch darüber hinaus jedoch haben die Piraten - unabhängig von ihren Positionen in Einzelfragen - die deutsche Politik bereichert: 

 

- Sie haben vernachlässigte Themen wie Datenschutz und Bürgerrechte (und - unfreiwillig - auch den Feminismus) wieder in die Debatte gebracht.

 

- Die Piraten haben politische Transparenz auf ein neues Niveau gehoben (an dem sich alle Parteien zukünftig messen lassen müssen), sie setzen neue (technische) Maßstäbe in der innerparteilichen Kommunikation (LiqiudFeedback, Mailinglisten, Sitzungs-Streaming, ...) .

 

- Ihre Teilnahme an Demos sorgt dafür, das Polizeigewalt nicht nur gut dokumentiert, sondern auch schnell im Internet veröffentlicht wird.

 

- Sie zeigen Größe im politischen Diskurs:  Sie suchen die inhaltliche Diskussion mit dem politischen Gegner, statt auf Abgrenzung, Polemik und Protest zu setzen. Für sie zählen gute Argumente mehr als gute Polemik.

 

- Sie bringen eine gewissen Grund-Humor mit (wenn auch nicht alle von ihnen).

 

- Sie handeln, statt nur zu meckern.

 

Dafür liebe ich sie - ohne deshalb jede ihrer Positionen zu teilen oder ihnen meine Stimme bei Wahlen zu garantieren.

 

Aber um die Piratenpartei ist es stiller geworden in letzter Zeit. Nach fast 2% bei der Europawahl und 2% bei der Bundestagswahl im letzten Jahr waren es bei den Wahlen in NRW nur 1,6%. Auch die Mitglieder-Explosion des letzten Jahres ist zum Stillstand gekommen.

 

Was ist also los? Wo geht es hin? In die Parlamente? Oder in die Bedeutungslosigkeit?

 

Meine Überlegungen dazu:

 

1.) Das die Mitgliederzahlen nach einem Jahr der Euphorie stagnieren, ist nicht weiter verwunderlich. Im Gegenteil: Nachdem nun das (im voraus bezahlte) erste Jahr der Mitgliedschaft vorbei ist, hatte ich mit mehr Aussteigern gerechnet. Doch derzeit scheinen sich neue Eintritte und Austritte in etwa die Waage zu halten - allein das ist schon ein Erfolg.

 

2.) Im Bund und in den meisten Ländern regieren derzeit sehr unbeliebte Schwarz-Gelbe Koalitionen. Viele (potentielle) Piraten-Sympatisanten wollen das nicht länger ertragen und werden sich im Zweifel dafür entscheiden, Grüne, Linke oder SPD zu wählen, bevor ihre Stimme nachher fehlt, weil es die Piraten nicht ins Partament geschafft haben.

 

Deshalb können die Piraten bei den kommenden Landtagswahlen nicht realistisch damit rechnen, in die Landtage einzuziehen oder auch nur ahe an die 5% heranzukommen.

Das ist keine Katastrophe - solange die Piraten selbst nicht eine andere Erwartung nähren.

 

Das kann sich noch ändern, falls irgendwo Rot-Grün in den Umfragen in eine sichere Favoritenrolle gerät (z.B. in Berlin), aber ich rechne eher damit, dass es vor den Wahlen eher wieder enger werden wird.

 

3.) Die große Zeit der Piratenpartei wird kommen, wenn und wo Rot-Grün (oder Grün-Rot) regiert und wieder zur Wahl steht. Denn dann werden die, die mit dieser Regierung unzufrieden sind, noch lange nicht wieder CDU oder FDP wählen.

Bis dahin werden sich die Piraten (von Einzel-Achtungs-Erfolgen abgesehen) gedulden müssen. Diese Zeit können sie aber sinnvoll nutzen. Für:

 

4.) Vorsichtige programmatische Öffnung

Denn die Menschen werden wissen wollen, wie die Piraten abstimmen, wenn sie denn dann im Parlament sind. Wer die Piraten wählt, erwartet nicht, das sie sich in Abstimmungen jenseits ihrer Kernthemen enthalten. Sondern, dass sie die Prinzipien, mit denen sie ihre Kernthemen bearbeiten, auch auf andere Themen anwenden.

Das bedeutet:

a) Bearbeitung von Themen, die der Mehrheit der Menschen wichtig sind: Wirtschaft, Sozialpolitik, Bildung, Gesundheitspolitik, Energiepolitik, Verkehrspolitik, Außenpolitik (NICHT: Inzest, Drogenpolitik, ...) Denn hier wollen die Menschen die Piraten einschätzen können, bevor sie sie wählen.

b) Kompromiss statt Konfrontation: Wenn sich die Piraten in Kernthemen einig sind, ist es eine Schande, wenn sie sich über die Randthemen zerstreiten. Deshalb sollten sie in den inhaltlichen Auseinandersetzungen fair verhalten, den größtmöglichen Kompromiss anstreben, die Unterlegenen wieder einbinden und Austritte bedauern (nicht bejubeln). Denkt dran: Politik ist Kommunikation, nicht Krieg. Ein Beschluss ist ein Zwischenschritt der Diskussion, nicht das Ende.

Jeder Pirat, der auf dem Weg verloren geht ( = aufgibt), ist ein Verlust (für die Piraten und auch für die Demokratie).

Das mag unvermeidlich sein, aber es ist kein Grund zum Jubeln.

Siehe auch: Was Piraten von den Grünen lernen können

c) Die Menschen schätzen an den Piraten , dass sie sich inhaltlich sehr fundiert zu ihren Themen äußern. Dieses Prinzip sollten die Piraten auch für die Rand-Themen unbedingt beibehalten. Manchmal ist es für eine Partei, eine Person und auch für die Demokratie besser den Mund zu halten bzw. Unwissen zuzugeben, als Floskeln abzuspulen. Insbesondere bedeutet das auch, das Beschlüsse nur gefaßt werden sollten, wenn eine ausreichend breite Diskussion möglich war.

d) Es würde den Piraten gut zu Gesicht stehen, wenn sie auch nach einem Beschluss die gemeinsam erarbeiteten Vor- und Nachteile einer Lösung / Entscheidung darstellen würden oder sowas wie Minderpositionen dokumentieren würden. Das wäre ein echter Bruch mit der "The winner takes it all"-Mentalität der traditionellen Parteien.

e) Die Ansätze von a) bis d) nicht nur inhaltlich teilen, sondern durch geeignete & transparente Prozesse unterstützen.

 

5.) Vorbereitung auf politische Realitäten

Bei vielen Mitgliedern und Anhängern der Piraten ist alles außer absolute Wahrheiten und Maximalforderungen inakzeptabel (zumindest wird gegenüber den Grünen so aufgetreten).

Eine solche Haltung ist verständlich, aber gefährlich. ***Achtung: unzulässige Zuspitzung***.Ich fürchte, einige von denen würden eine Diktatur begrüßen, wenn der Diktator ihrer Meinung wäre.

Demokratische Realität ist, das eine (besonders eine kleine) Partei immer zu Kompromissen gezwungen ist, wenn sie auch etwas erreichen will. Auf diese Tatsache ist die Partei noch nicht vorbereitet - aber diese Diskussion könnte jetzt begonnen werden.

 

6.) Langfristig jedoch ist die Piratenpartei zum Erfolg verdammt:

Bei den männlichen Jundgwählern liegen die Piraten derzeit solide bei 10% und sind auch bei den unter 18.jähringen nicht nur besonders bekannt, sondern auch beliebt.

Die Piraten können als Stimme dieser Generation gesehen werden, die eine Alternative zu den anderen Parteien sucht. Das können die Piraten nur selbst kaputt machen -ihre Gegner sind dazu nicht glaubwürdig udn die Presse nicht mehr einflussreich genug.

Die größte Gefahr ist das sich die Piraten heillos zerstreiten (das Potential dazu haben sie).

 

 

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