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28. September 2009 1 28 /09 /September /2009 18:13
Nun ist die Bundestagswahl vorbei. Trotzdem hier noch mal eine ausführlichere Auswertung der endgültigen Ergebnisse der U18 -Wahl, weil sie einen interessanten Blick auf die Zukunft erlaubt. Zunächst noch mal die Ergebnisse kurz zusammen gefaßt, die von der vorläufigen Auswertung kaum abweichen.

Geht es nach den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahre in Deutschland, säßen im nächsten Bundestag nicht sechs, sondern acht Parteien. Neben den Piraten hätte auch die Tierschutzpartei den Sprung ins Parlament geschafft.

Stärkste Partei würde die SPD, wenn auch mit weniger Anteilen als ihnen sogar die Meinungsumfragen unter den Erwachsenen vorhersagen: 20,5%. Gleich darauf folgten die Grünen mit 20% .Für eine Regierungsbildung reichte das jedoch nicht aus, sodass sich Rot-Grün entweder mit der Linken (10,4%) oder Piraten (8,7%) und FDP (7,6%)  zusammen tun müßte. Einer der Letzteren könnte theoretisch auch gegen die konservative Tierschutzpartei ausgetauscht werden.

CDU/CSU (19,4%) und FDP(7,6%) wären meilenweit von einer schwarz-gelben Koalition entfernt (zusammen gerade 27%), ebenso würden CDU und SPD keine Mehrheit erreichen.

 
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  Die Piratenpartei, die  wie bei der echten Bundestagswahl in Sachsen nicht antreten durften, schafften fast in allen Bundesländern mühelos den Sprung über die 5%-Hürde. Auch in Ostdeutschland und in den ländlichen Flächenstaaten kommen sie auf über 5%.

Die NPD erreicht mir mit 4,2 % zwar erschreckend viele Prozente, aber ihre Propaganda verfängt aber auch bei den Jugendlichen weniger gut, als von ihr erhofft.

Insgeseamt kommen die Sonstigen auf 13,5% (schon ohne Piraten-, aber mit Tierschutzpartei). Außer den bisher genannten Sonstigen kanm jedoch - wie bei den Erwachsenen zu erwarten - keine andere Partei über 1% (Stärkste davon war die Familienpartei mit 0,78 %). Bemerkenswert: Immerhin 0,24% der Mädchen und Jungen stimmen für die Rentnerpartei.

  (Klicken zum Vergrößern)

Aporpos: Mädchen und Jungen haben in etwa gleiches Interesse für Politik gezeigt. Dagegen unterscheidet sich die Teilnahme  nach Altersgruppen erheblich: Die Teilnahme war bei den 15-jährigen am stärksten. Auch die 14-jährigen haben in größerer Zahl teilgenommen als die 16- und 17-jährigen (siehe Abb. rechts).

Insgesamt zeigt sich, dass die Kinder & Jugendlichen Deutschlands Parteienlandschaft zwar erheblich verändern, aber nicht komplett auf den Kopf stellen würden. Wichtig aber: Jugendliche wählen nicht mehr automatisch, was ihre Eltern wählen. Die generationen-übergreifende Bindung an Parteien nimmt ab.

Schon in vier Jahren dürften die ersten Effekte sichtbar werden. Immerhin werden dann mehr als 60% der Teilnehmer der diesjährigen U18 Wahl an  der Bundestagswahl teinehmen können.

Was wird das bedeuten?

Wenig gutes für die Zukunft verspricht das Ergebnis für die CDU: Der augenblickliche Vorsprung der Konservativen  vor der SPD basiert auf den älteren Jahrgängen. Auch die Zeiten der CDU als Volkspartei dürfen als gezählt angesehen werden - in absehbarer Zeit muss auch sie sich auf Ergebnisse unter 30% einstellen.

Die SPD wird sich vermutlich oberhalb bei 20% stabilisieren können. Die Jugendlichen bewerten die Sozialdemokraten nur geringfügig schlechter als ihre Eltern. Aber: Das Tal der Tränen ist noch nicht erreicht - Hoffnung machen die Jugendlichen der SPD nicht.

Auch die Linke kann nicht auf die revolutionäre Kraft der Jugend hoffen: Zwar muss sie sich nicht auf Verluste einstellen, da sie bei den Jugendlichen etwa da rangiert, wie bei den Erwachsenen auch und man darf davon ausgehen, das sie kein vorübergehendes Phänomen ist. Aber damit hat es sich auch schon. Sozialismus lockt heute keinem Massen mehr vom Fernseher weg - besonders in den Unterschichten nicht.

Besonders bitter ist das Ergebnis natürlich für die FDP - gerade angesichts ihres Triumphes bei der Bundestagswahl. Bei den Jugendlichen würde sie nur etwa die Hälfte der Stimmen erhalten. Das mag sich etwas ändern, wenn die jüngeren Jahrgänge Geld verdienen und die wenigen Wohlhabenden draunter ihre Steuern noch etwas optimieren wollen. Aber emotionale Verbundenheit kommt so nicht zustande.

Für die Grünen dagegen steht die beste Zeit noch bevor: Bei den Jugendlichen erreichen sie bundesweit Werte wie nie zuvor. Das passt zu ihren Ergebnissen, die sie heute schon in Großstädten und den Zentren der mittleren Städte erreichen. Für die Jugendlichen ist es mindestens genauso normal Grüne zu wählen, wie CDU oder SPD - von den Vorbehalten der Eltern und Großeltern gegen die Ökos ist nichts geblieben. Doch die Grünen müssen aufpassen: Anders als noch die Alt-68er & Friedensbewegten, die noch NATO-Doppelbeschkluss, Prügel-Polizisten, BILD-Hetzern, Strauß & Kohl am eigenen Leib erleben mußten und sie über die 5% und 9% getragen haben, sind die Jugendlichen keineswegs mehr emotional an sie gebunden.

Dagegen sieht der Ergebnis der Piratenpartei auf den ersten Blick ernüchtend aus: Zwar hätten sie bei den Jugendlichen den Einzug in den Bundestag geschafft, jedoch nur mit  mageren 8,7%  wenig für eine Protestpartei mit locker-witzigen Politik-Ansatz. Das läßt sich möglicherweise damit erklären, dass die Piraten noch relativ unbekannt und ihre Themen eher komplex sind. Die Tatsache, das bei der echten Bundestagswahl etwa 13% der männlichen ErstwählerInnen ihr Kreuz bei den Piraten gemacht haben, unterstütz diese These. Dennoch: Ein cooler Namen allein bringt noch keine Stimmen bei den Jugendlichen. Die Piraten müssen daran arbeiten, ihre Themen auch Jugendlichen beser zu vermitteln.

Was bei den Piraten jedoch besonders aufffällt: Sie können insbesondere in Ostdeutschland - dort wo sich die Grünen sehr schwer tun - besonders gut (zweistellig) punkten. Das kann nicht allein an der Stasi-Überwachungs-Vergangenheit liegen, denn die Jugendlichen haben diese Zeit ja nicht miterlebt.

Es bleibt spannend!

Mehr infos zur U18 Wahl unter U18.org.


Siehe auch:
Eigene Bundestagswahl 2009 für alle unter 18
Peto statt Veto: Wie Jugendliche eine Stadt übernehmen
Google Trends: Nach welchen Parteien, Kandidaten & Polit-Themen die Deutschen suchen
Piraten nicht eingeladen zu "TV Total Bundestagswahl" - Teil 2
Dr. Motte & der Wahlkampf der Piraten
Ich bin Freibeuter!
Der Staat schafft sich seine Gegner selbst


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27. September 2009 7 27 /09 /September /2009 21:43
Es ist vobei: Piraten, Freibeuter (und meinetwegen auch Piraten bei den Grünen & Linken) stimmt ein: Hoist the colors ...never shall we die!


Hier zwei Versionen:
- Version 1 mit einem längeren Vorspann, der die Verletzung der Bürgerrechte offenkundig macht.
- Version 2 dafür mit der Fortsetzung und einem pointierten Schluss-Statement





Some men have died
and some are alive
and others sail on the sea
– with the keys to the cage...
and the Devil to pay
we lay to Fiddler's Green!

 

The bell has been raised
from it's watery grave...
Do you hear it's sepulchral tone?
We are a call to all,
pay head the squall
and turn your sail toward home!

 

Yo, ho, haul together,
hoist the colors high.
Heave ho, thieves and beggars,
never shall we die.

 

 

Acht Monate bis zur Landtagswahl in NRW und nur noch 4 Jahre bis zur nächsten Bundestagswahl!

 

Never shall we die!


Der gesamte Text
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25. September 2009 5 25 /09 /September /2009 19:24
Keine 48 h mehr bis zum Beginn der Bundestagswahl. Zeit darüber nachzudenken, wen ich wählen werde und was ich meinen LeserInnen empfehlen soll.

Gehen wir mal systematisch alle Optionen durch:

Die Kanzlerin

Angela Merkel macht einen erstaunlich guten Job, darin, die Politik ihrer Regierung zu verkaufen. Besser als ich ihr zugetraut hätte und deutlich besser als ihre Vorgänger Schröder und Kohl. Natürlich gab es auch ein paar peinliche Patzer (wie die Ackermann-Geburtstags-Sause), aber sie steht vom Stil her für Ausgleich und sachliche Kompromisse.

Allerdings hat sie in ihrer Regierungszeit keine eigenen inhaltlichen Akzente gesetzt, sodass sie für die Politik der CDU  (siehe CDU) steht, was ihre Gesamtbilanz in die Miesen zieht.

Der Herausforderer

Herr Frank-Walter Steinmeier ist ein kalter, Macht-orientierter Polit-Manager vom rechten Flüger der SPD, der auch schon mal einen Deutschen im US-Folterparadies Guantanamo  versauern läßt. Er wird - wenn er kann und darf - eine Politik durchsetzen, die sich von der CDU nur in Nuancen unterscheiden wird.

CDU

Die CDU steht für ein authoritäres Staatsverständnis, für das die Bürger immer erst mal als Verdächtige (Terroristen, Aufrührer, Sozial-Betrüger, Verbrecher) zu sehen sind und zu deren Kontrolle Überwachung unerläßlich ist. Zur Vernunft geleitet werden die dummen Massen durch politische & wirtschaftliche Eliten (z.B. Ackermann) und Propaganda.

Gegenseitige Unterstützung dieser Eliten (die sich aus den immer gleichen sozialen Schichten rekrutieren) erlaubt auch das Übertreten von Regeln (z.B. Steuergesetze, Strafverfolgung, Rüstungsexport, Bestechung), die ja primär für die dummen Massen gedacht sind.

Wer per Geburt zu diesen Eliten gehört, sollte seine Stimme ruhig der CDU geben, denn er / sie wird dauerhaft davon profitieren. Wer meint durch Leistung den Aufstieg geschafft zu haben, sei gewarnt: Wenn dich das Glück verläßt, werden auch die Eliten dich vergessen.

SPD

Die SPD hatte die historische Aufgabe, die Arbeiterschaft soweit wie unbedingt notwendig an dem durch die Industrialisierung entstandenen Wohlstand zu beteiligen, ohne das die Arbeiter zu radikaleren Gruppen (KPD ect.) überliefen, die ggf. den Bestand des Kapitalismus gefährden würden. Diese Aufgabe hat sie so gut erfüllt, das die Arbeiter heute selbst ihre Ausbeutung rechtfertigen und verteidigen.

Ihre neue Aufgabe besteht darin, zu rechtfertigen, warum die Mehrheit der Bevölkerung Einschnitte im Wohlstand hinnehmen muss, obwohl es den Eliten (siehe oben bei CDU) besser den je un immer besser geht . An dieser Aufgabe droht die SPD (insbesondere ohne Gerhard Schröder) zu scheitern, da sie nun über kein Personal mehr verfügt, das die natürlich notwendigen Lügen überzeugend verkaufen kann.

Deshalb ist aber die SPD die eigentlich konservative Partei Deutschlands. Wer möchte, dass alles so bleibt wie in den letzten 20 Jahren, nur mit (möglichst wenig) weniger Geld für die meisten, muß diese Partei wählen.

Die Linke

Diese Partei ist notwendig. Denn sonst vertritt keiner mehr Aktiv die Interessen derer, die unter das Rad unseres Wirtschaftssystems zu kommen drohen oder bereits gekommen sind.

Leider spaltet sich die Linke in vier Teile: Die Theorie, das Programm, die Praxis und Oskar Lafontains Ego.

Die Theorie: Leider ist die Linke (in weiten Teilen) immer noch einer Theorie (und Rethorik) anhängig, die sich seit Marx und Engels nicht wirklich weiterentwickelt hat: Nach dieser ist der Sozialismus die Lösung aller Probleme. Leider hat das die Zielgruppe noch immer nicht verstanden. Daher muss diese Zielgruppe mit aller Macht überzeugt (agitiert) werden. Dem wiedersprechende Interessen der Zielgruppe sind zu ignorieren.

Das Programm: Da stehen viele gute Sachen drin, die ich sofort unterschreiben könnte. Der Wahl-O-Mat bringt daher bei mir die Linke auch immer sehr weit oben.

Die Praxis: Das Verhalten und die Äußerungen vieler Parteimitglieder (interne Spitzel-Affären, schmutzige Machkämpfe, Klagen gegen die Wikipedia, nationalistischer Populismus) stehen immer wieder im Gegensatz zu diesen heeren Zielen.

Das Ego: Oskar Lafontaine ist (als Saarländischer MP) massiv gegen Journalisten vorgegangen die gewagt hatten, kritisch über Seine Majestät zu berichten. Auch sein Rücktritt und Austritt aus der SPD war ja weniger politischen Differenzen geschuldet, als der Tatsache, dass er sich nicht genug gewürdigt sah.

Dieser MIx behagt mir nicht, denn es ist völlig unklar, welcher dieser Aspekte sich im Zweifel durchsetzen wird. Dahjer wird die Linke meine Stimme bei der Bundestagswahl nicht bekommen.

Trotzdem: Jeder Hartz 4 Empfänger, der nicht Linke wählt, hat noch genug Luft, als dass ihm CDUSPDFDP nicht noch was wegnehmen könnten.

Und: jeder Arbeiter und jede Arbeiterin, der/die heute CDU oder SPD wählt, könnte durch ein Kreuz bei der Linke ganz konkret etwas für seine / ihre Interessen bewirken.

FDP

1.) Die FDP ist die richtige Partei für alle, die viel haben, noch mehr haben wollen und schon genug beiseite geschafft haben, um im Falle eines Scheiterns nicht auf die Fresse zu fliegen.

1a) Im Zweifel wird die FDP immer die Interesen der (Manger der)  Großindustrie vertreten, nicht die der Selbstständigen und kleinen Unternehmer.

2.) Alle Aussagen in Sachen Bürgerrechte, Datenschutz  und Freiheit werden bei Koalitionsverhandlungen sowieso über Board geworfen, können daher im Wahlkampf entscheiden vertreten werden.

2a) Außerdem hat die Großindustrie kein Interesse an Bürgerrechten, Datenschutz  und Freiheit

3.) Die FDP unterstützt den Militär-Putsch in Honduras.

3a) Außerdem hat die Großindustrie kein Interesse an Demokratie

Die Grünen


Die Grünen haben programmatisch alles, um sich meiner Stimme sicher zu sein. Außerdem mag ich Jürgen "das kleine Arschloch" Trittin (auch wenn er inzwischen Kreide gefressen hat) einfach.

Leider hat sich gezeigt, dass sich die Abgeordneten manchmal leider wenig um die Beschlüsse der 48.000 Parteimitglieder kümmern und so abstimmen, wie ihnen die Nase gewachsen ist (z.B. haben rund 1/3 der BT-Fraktion nicht gegen das Gesetz zur Internet-Zensur gestimmt), Das spricht zwar grundsätzlich für die Grünen (Fraktionszwang ehr gering), bedeutet aber, das ich in kritschen Fragen mit einer Abweichung von Programm und offiziellen  Beschlüssen rechnen muss.

Hans-Christian Stöbele kann jedoch ganz sicher mit meiner Erst-Stimme rechnen. Der Mann ist einfach gut!

Ich muss also sagen, die Grünen hätten meine Stimme, wenn da nicht die Piratenpartei wäre.

Die Piraten

Im Gegensatz zu den Grünen vermisse ich bei der Piratenpartei in vielen mir wichtigen Themen Aussagen (Atomkraft, Klima, Umwelt, Wirtschaft, Bildung,...).

Dennoch haben sie gerade in Themen, die für die Zukunft unserer Gesellschaft und der Welt wichtig sind, genau die richtigen Antworten und Grundsätze, die mir die Hoffnung geben, das sie auch in den anderen Punkten zu akzeptablen Ausagen klommen.

Zwei Themen werden gegen die Piraten ins Feld geführt, zu denen ich etwas sagen sollte:

- Jörg Tauss: In meinen Augen ist sein Verhalten in der Affäre mindestns so dumm, das ich ihn politisch nicht ernst nehmen kann. Die Position der Piraten, dass  bis zu einer Verurteilung die Unschuldsvermutung zu gelten hat und das in Falle einer Verurteilung der Parteiausschluss erfolgen würde , kann ich jedoch voll mittragen.

- Junge Freiheit (JF): Das Interview des stellvertretenden Vorsitzenden für die JF war ein Fehler, da diese Zeitung das Ziel hat rechtsradikales Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren (Der Biedermann unter den Brandstiftern). Dazu ringt sie um Anerkennung in dieser Mitte und verbirgt so gut es geht ihre wahre Gesinnung. Ein Trick ist es, Prominente um Interviews zu bitten. Darauf sind schon einige Menschen reingefallen. Daher ist das Vorgang ein Fehler, aber eine rechte Gesinnung der Piraten daraus abzuleiten wiederspricht allem, was über die Piratenpartei bekannt ist.

Auch wenn meine Übereinstimmung mit den Grünen insgesamt größer ist, halte ich die PIratenpartei für eine echte Bereicherung für den Bundestag und hoffe, dass sie am Sonntag den Einzug schaffen werden. Dabei werde ich sie mit meiner Stimme unterstützen. Und möchte euch bitten, das gleiche zu tun.

Die Nichtwähler

Nun die Nichtwähler entlassen die Entscheidungen über die Zukunft unseres Landes den anderen Wählern. Das ist ihr Recht. Sie verlieren für mich damit aber das Recht, sich hinterher darüber zu beschweren, was dann rausgekommen ist. Sie sollen also hinterher bitte auch die Schnauze halten.

Und wer sagt: Keine Partei gefällt mir und auf die perfekte Partei wartet, dem sage ich: Sie wir nie kommen, wenn ihr sie nicht selbst gründet. Die Piraten haben das jetzt versucht und erleben, wie schwer das ist. Unterstütz sie wenigstes dabei!












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22. September 2009 2 22 /09 /September /2009 21:19
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18. September 2009 5 18 /09 /September /2009 18:30
Geht es nach den Kindern und Jugendlichen in Deutschland, säßen nach Eingang der Ergebnisse der meisten Wahllokale(801 von 1.125)  im nächsten Bundestag acht Parteien. Neben den Piraten hätte auch die Tierschutzpartei den Sprung ins Parlament geschafft. Bei der U18-Wahl, die heute bundesweit in Jugenddzentren, Schulen, Kindergärten und andern Einrichtungen statt fand, zeigt sich, dass die Kinder & Jugendlichen Deutschlands Parteienlandschaft zwar verändern, aber nicht komplett auf den Kopf stellen würden. Insgesmat abgestimmt haben 100.000 Kinder und Jugendliche.

Stärkste Partei würde die SPD, wenn auch mit weniger Anteilen als ihnen sogar die Meinungsumfragen unter den Erwachsenen vorhersagen: 20,5%. Gleich darauf folgten die Grünen mit 20,1% .Für eine Regierungsbildung reicht das jedoch nicht aus, sodass sich Rot-Grün entweder mit der Linken (10,84%) oder Piraten (8,74%) und FDP (7,51%)  zusammen tun müßte. Einer der Letzteren könnte theoretisch auch gegen die konservative Tierschutzpartei ausgestauscht werden.

CDU/CSU (19,7%) und FDP wären meilenweit von einer schwarz-gelben Koalition entfernt (zusammen gerade über 26%), ebenso würden CDU und SPD keine Mehrheit erreichen.


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Die Piratenpartei, die  wie bei der echten Bundestagswahl in Sachsen nicht antreten durften, schafften fast in allen Bundesländern mühelos den Sprung über die 5%-Hürde. Auch in Ostdeutschland und in den ländlichen Flächenstaaten kommen sie auf über 5%.

Die NPD erreicht mir mit 4,17 % zwar erschreckend viele Prozente, aber ihre Propaganda verfängt aber auch bei den Jugendlichen weniger gut, als von ihr erhofft. Insgeseamt kommen die Sonstigen auf stolze 13,26 % (schon ohne Piraten-, aber mit Tierschutzpartei). Außer den bisher genannten Sonstigen kanm jedoch - wie bei den Erwachsenen zu erwarten - keine andere Partei über 1% (Stärkste davon war die Familienpartei mit 0,78 %). Bemerkenswert: Immerhin 0,24% der Mädchen und Jungen stimmen für die Rentnerpartei.

(Klicken zum Vergrößern)

Aporpos: Mädchen und Jungen haben in etwa gleiches Interesse für Politik gezeigt. Dagegen unterscheidet sich die Teilnahme  nach Altersgruppen erheblich: Die Teilnahme war bei den 15-jährigen am stärksten. Auch die 14-jährigen haben in größerer Zahl teilgenommen als die 16- und 17-jährigen (siehe Abb. rechts).

Immerhin werden 60% der Teilnehmer hier jedoch in vier jahren an der nächsten Bundestagswahl teinehmen können.

Mehr infos und die weitere Auszählung könenn verfolgt werden unter U18.org.


Siehe auch:
Eigene Bundestagswahl 2009 für alle unter 18
Peto statt Veto: Wie Jugendliche eine Stadt übernehmen
Google Trends: Nach welchen Parteien, Kandidaten & Polit-Themen die Deutschen suchen
Piraten nicht eingeladen zu "TV Total Bundestagswahl" - Teil 2
Dr. Motte & der Wahlkampf der Piraten
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17. September 2009 4 17 /09 /September /2009 21:15

Am 18.09.2009, neun Tage vor der Bundestagswahl, können bei der Jugendwahl U18 bundesweit alle Kinder und Jugendlichen wählen.

 

U18 ist die größte politische Bildungsinitiative für Kinder und Jugendliche in Deutschland.

 

In einigen Bundesländern können Jugendliche bei Kommunalwahlen zwar schon ab 16 wählen, doch für eine Teilnahme an der Bundestagswahl ist ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben. Anders bei U18: Diese Initiative ermöglicht es seit einigen Jahren auch Kindern und Jugendlichen, zu einer eigenen Bundestagswahl zu gehen. Neun Tage vor der „echten" Wahl sind deutschlandweit alle Menschen unter 18 Jahren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Der Wahltag ist aber nur der Höhepunkt einer langfristigen, inhaltlichen Auseinandersetzung mit Politik. Denn in den Wochen und Monaten zuvor können Kinder und Jugendliche in vielen spannenden Projekten erfahren, wie Demokratie funktioniert und was politisches Engagement bedeutet.

 

Ihr Ziel ist es, junge Menschen dabei zu unterstützen, Politik zu verstehen, Unterschiede in den Partei- und Wahlprogrammen zu erkennen und Versprechen von Politikerinnen und Politikern zu hinterfragen. Im Vordergrund steht dabei, dass Kinder und Jugendliche ihre eigenen Interessen erkennen und formulieren lernen, selbst Antworten auf politische Fragen finden – und aktiv ihre eigene Lebenswelt mitgestalten. 

 

 

 

 

Höhepunkt des Jugendwahlprojektes U18 ist die U18-Wahl am 18.09.2009, bei der alle Menschen unter 18 Jahren ihre Stimme abgeben können. Die U18-Wahl ist analog zur neun Tage später folgenden, echten Bundestagswahl organisiert.

Teilnahme- und Unterstützungsmöglichkeiten:

  • Jugendfreizeiteinrichtungen, Schulen, Vereinsheime usw. können U18-Wahllokal werden.
  • Pädagoginnen und Pädagogen, Kinder- und Jugendliche können in den Wahllokalen Aktionen rund um U18 initiieren und auf www.u18.org über ihre Aktionen berichten.
  • Alle unter 18 können am 18.09.2009 wählen gehen.
  • Sponsoren können für U18 spenden. Bitte erfragen Sie die Bankverbindung in der U18-Geschäftsstelle in Berlin, Tel. 030-81886115, berlin@u18.org.
  • Politiker/-innen können sich an Diskussionsrunden in den U18-Wahllokalen beteiligen (Kontakt: Berliner U18-Geschäftsstelle).
  • Koordinierungsstelle für ein Bundesland oder einzelne Landkreise werden.
  • Alle Interessierten können U18 mit den zur Verfügung stehenden Materialien bei der Bekanntmachung des Projekts unterstützen.
Die Ergebnisse der U18 Wahl gibts ab 18 Uhr unter http://www.u18.org/

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11. September 2009 5 11 /09 /September /2009 19:04
Monheim am Rhein war eine ganz normale Stadt.  43 308 Einwohner, ein Schwimmbad  und ziemlich langweilig.

Sie liegt in Nordrhein-Westfalen und ist eine mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Mettmann im Regierungsbezirk Düsseldorf.

Die meisten Menschen in Deutschland hatten bis vor kurzem noch nie von Monheim gehört. Ich auch ncht.

Nun ist Monheim bekannt, oder besser gesagt: Peto. Peto ist die Sensation aus Monheim. Peto ist eine Partei. Aber keine so ganz gewöhnliche. Peto ist lateinisch für "ich fordere" und wurde 1999 von fünf  17 Jahre alten Jugendlichen gegründet. Ihnen gelang damals auf Anhieb der Einzug in den Stadtrat.

Die Partei ist heute 10 Jahre alt, ihre Gründer heute 27.  Doch getragen wird die Arbeit weiterhin von Jugendlichen-  die jüngsten Kandidatinnen zu Kommunalwahl 2009 waren mit 18 Jahren gerade alt genug, um kandidieren zu können.

Bei der Kommunalwahl 2004 erreichte Peto dann stolze 16,1 Prozent. Und 2009 bei der Kommunalwahl ging der Erfolg weiter: Nur knapp 108 Stimmen fehlten Peto am Ende, um stärkste Fraktion im Gemeinderat zu werden. 29,6 Prozent reichten zum Platz 2 hinter der CDU  - beide sind im Monheimer Stadtrat mit je 12 Sitzen vertreten.

Doch die Freude der CDU über ihren ersten Platz währte nur kurz. Denn bei der zeitgleich stattfindenden Bürgermeisterwahl erreichte der Peto-Kandidat Daniel Zimmermann 30,35% - und damit mehr als der CDU Kandidat und auch mehr als jeder der anderen fünf  BewerberInnen.

Nun wird ein 27-jähriger Bürgemeister der Stadt Monheim. 

Erstaunliche Dinge passieren in dieser nordrhein-westfählichen Provinz. Was ist an Monheim so besonderes, dass ein paar Jugendliche in nur 10 Jahren die gesamte Stadtpolitik auf den Kopf stellen können?

Die Antwort: Nichts!

Zwar mögen en paar Monheimer Eigenheiten den Wahlausgang beeinflußt haben. Aber: Was in Monheim passiert ist, kann sich jederzeit anderswo wiederholen.

Denn die großen Parteien haben ihre Glaubwürdigkeit weitgehend verspielt und die Stammwähler (die auch den legendären Kartoffelsack wählen würden, wenn er nur in der richtigen Partei wäre) lösen sich - auch altersbedingt - auf.

Daneben greifen die alten Klischees & Ideologien nicht mehr: Links und rechts sind heute nur noch vage Kooridnaten in der  politischen Landschaft. Das hat schon mit den Grünen gegonnen. Sie haben gezeigt, dass man Konservativ und trotzdem für die Natur und gegen Atomkraft sein konnte. Das auch linke Männer extrem frauenfeindlich handeln konnten. Das Staatsmacht nicht weniger gefährlich / aber auch mehr gefährlicher ist als Konzernmacht. Und vor allem: Sie haben gezeigt, das man nicht Anzug und Krawatte tragen muß, um in der Politik etwas zu erreichen.

Außerdem haben sie gezeigt, dass man die Dinge so wie sie sind, nicht einfach hinnehmen muss, sondern tatsächlich etwas ändern kann.

Weniger denn je sind die Menschen in Deutschland bereit, sich von Parteien sagen zu lassen , was sie zu tun und zu denen haben. Die Ideologien rechts und links verlieren an Bedeutung.

Politische Initiativen können heute gerade dann erfolgreich sein, wenn sie sich aus der ideologischen Klammer der großen Parteien lösen.

Peto hat im Wahlkampf in Monheim mit ganz pragmatischen Themen gepunktet:
Zwar klingen hier an vielen Stellen Postionen durch, die auch die Linken oder die Grünen und sicher fast alle  SPD-Mitglieder problemlos unterschreiben könnten.

Doch was hier auffällt ist, das das glaubhaft nicht  etwas Forderungen sind, die dem Zweck dienen, Mehrheiten zu gewinnen, sondern das es vor allem um ganz konkretet Verbesserungen geht: Peto will z.B. "die Linien 790, 777 und 788 enger zu takten und länger fahren zu lassen".

Mit solchen Konzepten sind auch schon Grüne zu Bürgermeistern gewählt worden (oder nur knapp gescheitert). Auch der Einzug der Piratenpartei in die Stadtparlamente in Münster und Aachen hängt sicherlich mit der Erwartung zusammen, dass die Piraten sach-orientiert entscheiden, statt einer Ideologie zu folgen.

Natürlich haben es die Piraten auf bundespolitischer Ebene mit solchen Ansätzen schwerer. Denn die Bundestagswahl wird leider immer noch leider zu einem guten Teil von de BILD und den zugehörigen Stammtischen basierend auf niederen Instinkten entschieden. Trotzdem werden die Piraten zumindest einen Achtungserfolg erringen und den etablierten Parteien zeigen, das mit ihnen zu rechen ist.

Und in dem einen oder anderen Wahlkreis könnte auch schon eine Überraschung erfolgen: Zum Beispiel in Berlin, wo der 19-jährige Enno Munzel als unabhängiger Direktkandidat kandidiert.

Wir stehen erst am Anfang einer neuen Zeit, in der die alten Parteien ihre Macht verloren haben. Wasdanach kommt? Spannend! Schaun wir mal.


Siehe auch:

Westerwelle ist die Bauchrednerpuppe der Konzerne - Hagen Rether 

Nichtwählen ist auch keine Lösung 

Piraten nicht eingeladen zu "TV Total Bundestagswahl" - Teil 2 

Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich

Dr. Motte & der Wahlkampf der Piraten

Rüttgers: Und die Deutschen sind alles Nazis 

Pädophile straffrei - CDU & SPD treiben Staatsanwalt zur Aufgabe 

 

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10. September 2009 4 10 /09 /September /2009 22:53
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8. September 2009 2 08 /09 /September /2009 20:01

Spannend: Basierend auf Suchanfragen (bei Google Deutschland) zeigt Ihnen Google Trends das tagesaktuelle Interesse der Deutschen bezüglich der im Bundestag vertetenen Parteien, Spitzenkandidaten und wahlrelevanter Themen.

 

Sreenshots:

 

 

 

Leider erfolgt die Aktualisierung (noch?) nicht sehr häufig, aber es lassen sich ein paar sehr interessante Trends ablesen. Besonders spannend: Obwohl die Parteien es kaum zum Thema machen, ist für die Wähler Bildung scheinbar das Top-Thema.

 

 

Siehe auch:

Nichtwählen ist auch keine Lösung 

Piraten nicht eingeladen zu "TV Total Bundestagswahl" - Teil 2 

Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich

Dr. Motte & der Wahlkampf der Piraten

Rüttgers: Und die Deutschen sind alles Nazis 

Pädophile straffrei - CDU & SPD treiben Staatsanwalt zur Aufgabe 

 

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6. September 2009 7 06 /09 /September /2009 18:49
Heute zum ersten Mal in meinem Leben ein Wahlplakat aufgehängt. Hätte nie geglaubt, das es mal soweit kommt. Und dann auch noch selbstgemacht.

Die Poster (DIN A 3) habe ich bei 3D Supply bestellt (10 Stück für 1 Euro, da gibts übrigens auch ein Piraten T-Shirt oder einen ablösbaren Auto-Aufkleber für umme).

Die Poster habe ich auf Pappen (bei Aldi mitgenommene Kartons, so ausgeschnitten, das die Rückseiten klar größer als A3 sind) geklebt (Pritt-Stift). Dann die Pappen gelocht.

Kabelbinder (hatte ich zum Glück im Haus), Leiter und Plakate geschnappt und losgezogen.

Angebracht habe ich sie kurz vor einer Kreuzung, so dass die an der Ampel wartenden AutofahrerInnen sie in Ruhe betrachten können. Natürlich so hoch, dass sie kein Idiot abreißen kann - obwohl tiefer natürlich besser wäre.

Alles nicht sehr professionell, gebe ich ja zu. Aber was haben die Piraten davon, wenn ich mich einerm der bestehenden Trupps anschließe (abgesehen davon, dass das wegen der Maloche schwer zu koordinieren ist)? Davon kommen nicht mehr Plakate auf die Straße.

Foto reiche ich nach, hatte keine Hand mehr frei für eine Kamera.

Zum Glück soll es jetzt ein paar Tage trocken bleiben., denn ich weiss nicht, ob mein Eigenbau nen Schauer überstehen würde.






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