Sie kaufen keine Eier aus Käfighaltung? Vielleicht doch – ohne es zu merken!
Fast 17,5 Milliarden Eier werden jährlich in Deutschland verbraucht. Das sind 214 Stück pro Einwohner. Nur etwa die Hälfte davon kaufen jedoch Endverbraucher als frische Eier in der Schale. Die andere Hälfte wird in verarbeiteten Nahrungsmitteln wie Nudeln und Gebäck oder in Großküchen und der Gastronomie konsumiert. Bei der Eierproduktion gibt es beträchtliche Unterschiede. Berichte über die Tierquälerei in großen Legebatterien haben einen Paradigmenwechsel ausgelöst: In Meinungsumfragen sprachen sich in den vergangenen Jahren bis zu 90 Prozent der Verbraucher für ein schnelles Ende der Käfighaltung aus. Die Haltung in den herkömmlichen Legebatterien ist in Deutschland bereits seit Anfang 2010 verboten. Sie wurde abgelöst durch die Haltung in Kleingruppenkäfigen. Tierschützer kritisieren diese jedoch als weiterhin tierquälerisch und beklagen darüber hinaus, dass – über Importe aus dem Ausland – nach wie vor Eier aus konventioneller Käfighaltung in Deutschland konsumiert werden.
Denn im Gegensatz zu frischen Eiern muss bei verarbeiteten Eiern nicht gekennzeichnet werden, wie die Legehennen gehalten werden. Das gilt für die bunten hartgekochten Eier, die jetzt zur Osterzeit wieder verkauft werden, genau so wie für Nudeln, Gebäck oder Eiscreme, in denen Eier verarbeitet sind. Ob es sich um Käfigeier handelt, erfährt der Verbraucher nicht.
foodwatch fordert eine klare Kennzeichnung: Auf allen Produkten, die Käfigeier enthalten, muss dies deutlich und klar erkennbar angegeben werden. 80 Prozent der Bundesbürger sprechen sich in einer repräsentativen Umfrage für eine solche Kennzeichnung aus. Protestieren auch Sie gegen „versteckte“ Käfigeier in unserem Essen:
www.foodwatch.de/kaefigeier-aktion
Seit Juli 2005 müssen alle frischen Eier im Handel mit einem Stempel versehen sein, der darüber informiert, ob die Eier aus Käfig-, Boden-, Freiland- oder Öko-Haltung stammen. Weitere Informationen dazu finden Sie in einem ausführlichen Hintergrund-Papier von foodwatch.
Die verbesserte Transparenz nahmen die Verbraucher dankend an: Immer weniger Menschen kaufen Käfigeier – wenn sie die Wahl haben. 2010 machten diese nur noch einen Anteil von rund fünf Prozent aller frisch gekauften Eier aus. Doch nur etwa die Hälfte aller Eier wird frisch vom Endverbraucher gekauft, den Rest verarbeitet vor allem die Lebensmittelindustrie sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe. Bei Produkten wie Teig- und Backwaren oder Speiseeis müssen jedoch keine Informationen über die Haltungsform der Hühner angegeben werden. Dies gilt auch für hartgekochte und gefärbte Ostereier – denn sie zählen bereits als verarbeitete Produkte.
Experten schätzen, dass Eier und Fertigzutaten wie Eipulver, die von der Lebensmittelindustrie und von Großverbrauchern verarbeitet werden, nach wie vor überwiegend aus Käfighaltung stammen – oftmals importiert aus dem Ausland. Die Industrie bevorzugt den billigeren Rohstoff Käfigei, ohne dass die Verbraucher dies erkennen können.
Unterstützen Sie daher jetzt die foodwatch -Forderung nach ehrlichen Eiern und verlangen Sie eine eindeutige Kennzeichnung von Käfigeiern:
www.foodwatch.de/kaefigeier-aktion
Übrigens: Wer auf Nummer sicher gehen will, zu Ostern aber nicht auf bunte Eier verzichten mag, kann frische Eier kaufen und diese ganz einfach zu Hause selber färben. Natürliche Farbstoffe aus Pflanzenextrakten wie Kurkuma, Blaubeeren oder Rote Bete eignen sich dafür hervorragend – und kommen ganz ohne chemische Azofarbstoffe aus.
Etwas Essig im Farbbad macht die Farben intensiver und leuchtender. Noch ein Tipp: Mit Speck oder Öl abgerieben, erhalten die bunten Eier einen schönen Glanz und sind länger haltbar.
"Activia" ist nur eines von vielen Mogelprodukten.
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