Das Europäischen Parlament hat am 16. Juni. 2010 die Einführung einer Lebensmittel-Ampel abgelehnt.
Ohne Zweifel, das ist ein Rückschlag für die Verbraucherrechte. Die Ampel hätte die Konsumenten auf einen Blick erkennen lassen, ob ein Produkt viel, mittel oder wenig Salz, Zucker oder Fett enthält. Über zwei Drittel der Verbraucher hatten deshalb folgerichtig die leicht verständliche Ampelkennzeichnung gefordert. Auch Krankenkassen, Herz- und Kreislaufspezialisten, Kinderärzte und Diabetesverbände in ganz Europa hatten sich öffentlich für die Ampel ausgesprochen. Kein Wunder. Allein in Deutschland belasten die Kosten ernährungsbedingter Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck das Gesundheitssystem mit 70 Milliarden Euro!
Was also konnte den Siegeszug der Ampel noch aufhalten? Wer konnte ein Interesse daran haben, diesen durch und durch sinnvollen Vorschlag zur Lebensmittelkennzeichnung zu verhindern? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Lebensmittelkonzerne und ihre politischen Steigbügelhalter, darunter auch das deutsche "Verbraucher"ministerium. Denn die Ampel hätte vermeintlich gesunde Fitness-Flakes als Zuckerbomben und angeblich wertvolle Kinderdrinks als heimliche Dickmacher entlarvt!
Das konnten die Nahrungsmittelmultis auf keinen Fall zulassen. "Koste es, was es wolle." Mindestens eine Milliarde Euro sind nach eigenen Angaben der Konzerne in ihre Lobbyarbeit geflossen!
Diese Summe muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Eine Milliarde Euro, um eine sinnvolle, von den Verbrauchern gewünschte, Lebensmittelkennzeichnung zu Fall zu bringen! Eine Milliarde Euro, um Beamte und Abgeordnete in Brüssel mit so absurden Argumenten gegen die Ampel zu mobilisieren!
Wer weiß, wieviel davon sogar in Bestechung geflossen ist? Für die Summe lassen sich schon ein paar Parlamentarier kaufen (z.B. die gesamte FDP Bundestagsfraktion kostet immerhin nur 1,1 Mio Euro - eine Milliarde sind 1.000 Millionen - soviele EU Parlamentarier gibt es gar nicht).
Was hat das noch mit Demokratie zu tun, wenn die Gesetze von denen gemacht werden, die das meiste Geld ausgeben, um Abgeordnete zu beeinflussen?!
foodwatch kämpft dagegen!
Bitte unterstützen Sie foodwatch und werden Sie jetzt Förderer/Förderin von foodwatch.
Täglich werden wir getäuscht und die Irre geführt, wenn wir unsere Lebensmittel kaufen. Erste Voraussetzung, damit sich etwas ändert, ist der Aufbau einer starken Lobbymacht für die Vertretung der Verbraucherinteressen!
Unterstützen Sie foodwatch mit 5, 10 oder 20 Euro monatlich. Gehen Sie direkt online und werden Sie jetzt Förderer/Förderin:
www.foodwatch.de/mitglied-werden
Siehe auch:
Weitere Artikel in der Kateorie "Lebensmittel", zum Beispiel:
Schluss mit dem Frische-Betrug bei Fleisch
"Monte Drink" von Zott, die dreisteste Werbelüge des Jahres
Unterzeichnen Sie die Petition: 1 Million gegen GenTech Nutzpflanzen
Bertolli-Sauce jetzt mit verschlechterter Rezeptur
Kraft Foods lügt beim Philadelphia "himmlisch gut"
Deutsche lehnen Gen-Food ab
Imitat-Essen: Wie Politik und Industrie vom Betrug ablenken
Final Version: Brief an ferrero (Nutella aus der Kindersklaverei)
Wenn du diesen Artikel nützlich fandest, dann abonniere doch unseren Newsletter (rechts) oder unseren Feed. Beides hält dich schnell und kostenlos auf dem laufenden. Oder folge uns auf Twitter unter @direkteaktion (viele Infos) und / oder @action_pur (nur Mitmach-Aktonen).
Auf identi.ca findest du uns auch unter @direkteaktion.