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10. Dezember 2009 4 10 /12 /Dezember /2009 20:52

http://www.csn-deutschland.de/blog/wp-content/uploads/2009/12/Geli-Stuhl-xx.jpgKeiner hilft bei MCS -  Multiple Chemical Sensitivity

Multiple Chemical Sensitivity  eine extreme furchtbare Sache. Schlimmer jedoch ist, das keiner hilft, wenn es einen trifft.  Die 44-jährige Geli H. sucht verzweifelt nach medizinischer Hilfe. Sie hat stark ausgeprägte MCS- Multiple Chemical Sensitivity und schwerste Reaktionen auf nahezu alle Nahrungsmittel.Im Moment kann sie nur noch gekochtes Rindergehacktes essen. Von allem Anderen bekommt sie trotz Cortison Atemnot, der Hals schwillt zu. Jeglicher Versuch, medizinische Hilfe zu erhalten, blieb bisher erfolglos.

Hier ihr Fall - und ein Hilferuf

 

Chemikalien-Sensitivität – MCS in Stern TV: Bericht über den Drehtag



http://www.das-elena-verfahren.de/logo.jpg"Elena" - Elektronischer Einkommensnachweis

Am 01. Januar 2010 steht uns ein weiterer Schlag gegen Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung bevor. Ab diesem Datum werden Beschäftigte, die streiken oder vom Arbeitgeber ausgesperrt wurden, in einer Datenbank gespeichert. Diese neue Datenbank aka Zentralregister ist beinahe so wie das Punktekonto ins Flensburg strukturiert.

 

Ganz heimlich, still und leise, im Schatten der großen Internetzensur-Debatte, ist aufgrund eines neuen Gesetzes "Elena" offensichtlich schon fest beschlossene Sache. Am 06. März 2009 stimmte der Bundesrat dem Gesetzentwurf zum ELENA-Verfahren zu. Es hört offiziell auf den Namen "Elena" - Elektronischer Einkommensnachweis.

 

Die Piratenpartei informiert über Elena

 

 

ULD-Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes über die Einführung des Verfahrens des elektronischen Einkommensnachweises (ELENA-GE) – Stand 20.02.2007

 




Grippe-Medikament: Forscher bezweifeln Wirksamkeit von Tamiflu

Tamiflu gilt als Wunderwaffe gegen die Schweinegrippe. Jetzt aber fällen Forscher ein vernichtendes Urteil: Sie sehen keinen klaren Beweis dafür, dass das Medikament schwere Komplikationen verhindern kann. Der Hersteller Roche, der mit Tamiflu Milliarden verdient, zweifelt die Untersuchung an.

 

Tamiflu gilt als Versicherung gegen einen schweren Krankheitsverlauf. Beim Hersteller, dem Schweizer Pharmakonzern Roche, klingelten die Kassen: Dank der Pandemie erwartet Roche allein in diesem Jahr, mit Tamiflu einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro zu erzielen.

 

Jetzt aber erheben Experten der internationalen Cochrane Collaboration schwere Zweifel an der Wirksamkeit des Medikaments: Es gebe keinen klaren wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Tamiflu Grippe-Komplikationen wie etwa eine Lungenentzündung verhindern könne, schreiben die Forscher um Tom Jefferson von der Cochrane Collaboration im renommierten "British Medical Journal".

 

Quelle und mehr Infos: Spiegel online

 



http://foodwatch.de/foodwatch/content/e10/e13946/e29254/Kind_Cerealien_Ampel_214_ger.jpgAmpelkennzeichnung: Industrie feiert Sieg über Verbraucherschutz

Im Streit über die farbliche Kennzeichnung von Lebensmitteln haben sich die Industrielobbyisten in der EU durchgesetzt. Die oft geforderte Ampel wird es wohl nicht geben - weil die Hersteller den besseren Draht nach Brüssel hatten.

 

http://foodwatch.de/foodwatch/content/e10/e13946/e28788/e28778/Europaparlament_214px_ger.jpgSeit Jahren tobt eine Auseinandersetzung zwischen Industrie, Medizinern und Verbraucherschützern über eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung. Eine Zeitlang sah es gut aus für die Ampel: Grüne, Linke und die SPD waren dafür - Anfang 2008 ließ Horst Seehofer, damals noch Verbraucherminister, sogar eine farbliche Kennzeichnung testen.

 

Doch die Industrie, allen voran Konzerne wie Danone, Coca-Cola und Mars lancierten Gegenstrategien. Sie ließen PR-Agenturen Kampagnen entwerfen gegen die britische Farbenlehre. Sie bearbeiteten die EU-Kommission in Brüssel und verwahrten sich gegen die "Diskriminierung" bestimmter Produkte. Besonders allergisch reagierte die Süßwarenindustrie. Ein Papier des Branchenverbands bezeichnete sogar Nährwertprofile schon als "Sprengstoff" für die Unternehmen. Man stecke in einer "Mammut-Lobbyarbeit", bei der sich der Einsatz der "industriefreundlichen Parlamentarier" bereits als "segensreich" erwiesen habe.

 

Quelle & mehr: Artikel bei Spiegel online 

Foodwatch: Wer entscheidet in Sachen Ampel?

Foodwatch: Produkte im Ampeltest - Smacks, Du darst & Co: Gute Gründe für die Ampel

 

 

 


 

 

http://beim-wort-genommen.de/wp-content/uploads/2009/11/Bildungsstreik_G%C3%B6ttingen_1770.jpgHerumdoktern am Bachelor: "Wir haben zwei Studentengenerationen verschlissen"

Ein spätes Eingeständnis von Bernhard Kempen, Präsident des Hochschulverbandes. Jetzt  wettert er gegen die Bachelor-Misere: zu kurz, zu verschult und zu speziell  und er ruft auf zum Boykott der Bachelor-Bürokratie.


Kempen im Interview bei Spiegel online


Bild: Jonathan Groß, CC-BY-NC-SA



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7. Dezember 2009 1 07 /12 /Dezember /2009 12:09
Mike Anane, 46, kämpft gegen giftigen Computerschrott, den Exporteure aus Industrieländern in die Dritte Welt schaffen. Der Umweltschützer aus Ghana wurde von der Uno mit dem Umweltpreis "Global 500" ausgezeichnet und arbeitet unter anderem für die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN. Als Jugendlicher lebte er in der Nähe des Platzes von Agbogbloshie in Ghanas Hauptstadt Accra, wo jetzt Kinder alte Rechner auch aus Deutschland verbrennen - damals gab es dort nur Wiesen und Flamingos.

Spiegel online hat ihn interviewed


BILD nimmt Eigentum selbst nicht ernst - fordert andere aber dazu auf

Etwas älter, aber ich hab noch nicht drüber berichtet:

Die BILD, vorschnelles konservatives Kampfblatt für Recht & vor allem Ordnung sowie (mediale) Hinrichtungen, hat schon wieder geklaut:  Die Zeitschrift "Lettre International" wirft der "Bild"-Zeitung vor, sie habe unerlaubt das komplette Interview mit dem Banker veröffentlicht. Dafür will man nun Geld von Springer sehen.

So sind die Rechten: Das Gesetzt gilt immer nur für die anderen, nie für sie selbst. Diese dreiste Selbstgerechtigkeit kotzt mich an.

 

Und dann lügen sie auch noch dreist.

 

Richtig heftig:

 

Eine zusätzliche Brisanz erhält die Auseinandersetzung dadurch, dass Axel-Springer-Vorstand Mathias Döpfner die "Kostenlos-Kultur" im Internet nicht nur kritisiert und selbst bereits kostenpflichtige journalistische Angebote
angekündigt hat.


In der "Hamburger Erklärung zum Schutz des geistigen Eigentums" hat er sich außerdem gemeinsam mit weiteren Verlegern dagegen gewehrt, dass andere Anbieter die urheberrechtlich geschützte Arbeit von Autoren, Verlagen und Sendern verwenden, ohne dafür zu bezahlen.

 

Quelle:

Spiegel online

 

 


Studiengebühren halten die Prolls aus der Uni raus

Dass Studiengebühren finanziell Benachteiligte effektiv an der Aufnahme eines Studiums hindern, ist zwar naheliegend und bekannt, wurde bis jetzt aber weitestgehend ignoriert und totgeschwiegen.

 

Wie groß jedoch der Anteil derer ist, denen der Hochschulzugang durch die “Campus-Maut” verwehrt ist, zeigt eine aktuelle Studie: Demnach nutzen fast ein Drittel (31%) aller Abiturienten ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht, da sie sich ein Studium nicht leisten können. 


Die Forscher fragten warum rund 86.000 potentielle Studenten dem deutschen Hochschulwesen verloren gehen. Zwei Gründe sprechen für viele vor allem gegen das Studieren: der Wunsch, "möglichst bald selbst Geld zu verdienen", und die Sorge um fehlende "nötige finanzielle Voraussetzungen". 77 % der Schulabgänger mit Hochschulreife (aber ohne Studienwunsch) gaben an, diese Gründe hielten sie "sehr stark" von einem Studium ab.

 

73 Prozent kreuzten an, ihnen widerstrebe es besonders, sich für einen Studienkredit oder das Bafög zu verschulden. 69 Prozent gaben an, sie gingen nicht an eine Hochschule, weil die Studiengebühren ihre finanziellen Möglichkeiten überstiegen.


Konkret bedeuete dass, das wir in Deutschland das geistiges Potential 86.000 Menschen verschenken, weil wir sie nicht entsprechend ihrer Fähigkeiten fördern. Der internationale Wettbewerb wird es uns danken.

Quelle:
akprotest.de



Innenminister übergehen bei SWIFT-Abkommen Europaparlament
Einen schlechten Start in die neue Zeit des Lissabon-Vertrags haben die Justiz- und Innenminister der EU hingelegt. Einen Tag vor der Gültigkeit des Vertrags unterzeichneten sie noch schnell das sogenannte SWIFT-Abkommen der EU mit den USA. Einen Tag später hätte das Parlament voll mitentscheiden können.

In dem Abkommen geht es um den Zugriff von Terrorfahndern auf Banktransferdaten, etwa bei Kreditkarten.

Quelle: Aktionsbündnis "Freiheit statt Angst"



Deutschland wird 2010 die Kriegsschulden des 1. Weltkrieges bezahlt haben.

Es ist nur ein kleiner Haushaltsposten, der hinter Hunderten Milliarden Euro für Banken und Konjunkturpakete verblasst. Und es ist ein Posten, der kommende Generationen nicht mehr belasten wird. 2010 werden die letzten Folgeschulden des Ersten Weltkriegs getilgt sein.

65 Millionen Soldaten - davon 11 Millionen Deutsche - kämpften von 1914 bis 1918 vor allem auf den Schlachtfeldern in Europa. Etwa 8,5 Millionen Menschen starben in dem von Deutschland begonnenen Krieg.

 

Rund 130 Milliarden Goldmark Entschädigung forderten unter anderem Amerikaner, Briten und Franzosen. 92 Jahre nach Kriegsende wird dieses Kapitel, zumindest finanziell, abgeschlossen - wenn das in Berlin beheimatete Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen die letzten Ansprüche beglichen hat.

 

Um nach 1918 die Reparationskosten zahlen zu können, gewährten die Alliierten nach der Hyperinflation 1923 Deutschland mehrfach hohe Anleihen, etwa 1924 im Rahmen des Dawes-Plan zu 7 Prozent Zinsen und 1930 als Young-Anleihe zu 5,5 Prozent Zinsen. Mit dem frischen Geld sollte auch die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Die Anleihen sind der Grund, warum Deutschland immer noch zahlt. 

 

Quelle: Kleine Zeitung




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22. November 2009 7 22 /11 /November /2009 23:45
Wir haben online so viele Freunde,
dass wir ein neues Wort für die Echten brauchen.
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8. November 2009 7 08 /11 /November /2009 16:08
Information und Diskussion sind wichtige Elemente der Meinungsbildung in der Demokratie und zur Verbesserung der Welt. Leider versagen die die traditionellen Medien. Sie stellt nur eine elitäre Auswahl von Informationen bereit und die ist überwiegend auf von den in den Parlamenten vertretenen Parteien vertretenen Meinungen oder Trivialitäten beschränkt. Daher müssen an vielen Stellen und zu vielen Themen private Web-Seiten und Blogs aushelfen. Daher publizieren auch wir hier immer wieder Informationen, die wichtig sind und drohen, im Lärm der Belanglosigkeiten unterzugehen.

Doch dieses Blog will ja mehr:

Anstatt die Bürgerinnen und Bürger zu Zuschauern der Demokratie zu degradieren (wie das viele Medien tun), bietet das Blog "DirekteAktion" vielfältige Möglichkeiten, aktiv einzugreifen, Druck auf die Politiker auszuüben und die Welt in der wir leben zu verbessern. Diese Bemühungen können alle LeserInnen unterstützen, indem sie bei den Aktionen mitmachen und diese aktiv weiterempfehlen.

Das haben wir hier immer wieder irgendwie und auch mit Erfolg getan. Doch wollen wir das nun noch einen Schritt weiterführen:

1.) Um Zeit zu gewinnen, werden wir weniger eigene ausführliche Informations-Artikel veröffentlichen, sondern stärker auf andere Quellen verlinken. Das hatten wir Anfang des Jahres schon mit Erfolg praktiziert. Mal sehen, ob wir das auch durchhalten.

2.) Wir wollen die Informationen kürzer halten und stärker Strukturieren, damit a) das Handeln in den MIttelpunkt rückt und b) auch die Weitergabe der Aktion einfacher wird. Denn nur durch EURE Mithilfe kann Veränderung auch stattfinden.

3.) Wir wollen euch bitten, uns auch auf Aktionen aufmerksam zu machen, die wir unterstützen sollten.

In dieser Formen planen wir nun zukünftig verstärkt über Aktionen zu informieren und wenn ihr uns Infos schickt, dann hilft es uns natürlich, wenn ihr sie bereits so aufbereiten (bzw. verkürzt die Zeit bis zu Veröffentlichung und erlaubt uns, in kürzerer Zeit mehr zu publizieren):




Titel:

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Kampagne:

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Von:

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Dauer: 

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Ziel der Kampagne:

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Mitmachen (x einfache Schritte):

(1)

(2)

(3)

(4) Weitersagen: Überzeuge fünf Personen davon, auch mitzumachen

(5) Rückmeldung geben (als Antwort auf diesen Aufruf)

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Infos:

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URL:

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Materialien:

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URL für Diskussion:

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Ich will noch mehr tun!

[Zum Beispiel:

- Schreibe ... einen persönlichen Brief

- Schreibe alle in deinem Wahlkreis vertretenen Parteien an

- Schreib einen Leserbrief an deine Lokalzeitung (am besten unter Bezug auf eine aktuelle Berichtserstattung)

- Schreibe einen persönlichen Betrag für passende Diskussionsgruppen im Internet

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Weitere Bemerkungen





Für Verbesserungsvorschläge sind wir natürlich offen. Unser Ziel ist es, irgendwann Kampangen starten zu können, die allein aufgrund der erreichten Reichweite zu Veränderungen führen.


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31. Oktober 2009 6 31 /10 /Oktober /2009 16:30


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18. Oktober 2009 7 18 /10 /Oktober /2009 11:28
"Ich habe nichts gegen Fremde, aber diese Fremden, die sind nicht von hier."

Obelix
 

Es gibt Vereinfachungen und es gibt Rassismus. In der öffentlichen Diskussion, in diversen Internet-Monologen (genannt Blogs) und auch in der privaten Diskussion wird beides gern durcheinander geworfen.

Vereinfachungen sind ein grundlegender Mechanismus, den unser Gehirn anwendet, um mit der Komplexität der uns umgebenden Welt zurecht zu kommen. Auch in der Sprache dienen Vereinfachungen der Verständigung, um den Austausch zwischen Menschen auf die relevanten Fragen zu reduzieren.

Rassismus dagegen ist eine Extremform der Vereinfachung. Eine, die mehr Schaden anrichtet, als sie nutzt. Und dennoch ist Rassismus besonders (aber natürlich nicht nur) in Deutschland weit verbreitet. Das hängt damit zusammen, dass es eine Zeit gab, in der Rassismus eine tragende Säule unseres Staatsgebildes war und sich in dieser Zeit tiefer als zuvor in die Denk- und Reakltionsmuster (Unterbewußtsein) der Menschen eingeprägt hat und danach über Erziehung, öffentlichen Diskurs und Schulsystem auch an die jüngere Generation weitergegeben wurde. Rassismus ist aber auch von Bildung abhängig. Ungebildete Menschen (gleich welcher Nationalität) haben weniger Chancen aus rassistischen Denk- und Verhaltensmuster auszubrechen, weil ihnen dazu oft Wissen fehlt, das eine differenzierte Betrachtung erst ermöglicht.

Rassismus ist auch ein beliebtes Stil-Mittel des Boulevard-Journalismus (besonders: Springers Hetzblatt), denn mit der Zuspitzung auf negative Emotionen läßt sich hervorragende Auflage machen. Aber auch der Fernsehen unterstützt leider den Fortbestand und Neuentwicklung von Rassismus. Durch die Dominanz optischer und damit tendentiell oberflächlicher Eindrücke wird Differenzierung nicht gefördert und die Boulevardisierung mancher Sender (besonders: RTL) unterstützt das nur (es geht um Einschaltquoten).

Was ist nun der Unterschied?
 

 
Was sehen Sie? Eine Islamistin? Eine unterdrückte Frau? Klassische Kunst?

Keiner dieser Gedanken ist rassistisch!

Aber jede Aussage, Handlung oder Entscheidung, die nur darauf basiert, ist rassistisch!

Vereinfachung diente schon in der Steinzeit unseren Vorfahren zu schnelleren Erkennung der Feinde. Bestimmte Haut- oder Haarfarben erleichterten das Erkennen eines möglichen Feindes und erhöhten damit die Überlebenschance - weil man auf der Hut war.

Rassismus war jedoch schon damals - auch wenn es natürlich das Wort noch nicht gab-  wenn jemand nur wegen seiner blonder Haare gleich angegriffen wurde. Denn solche Kriterien waren bestenfalls Anhaltspunkte, nicht aber zuverlässig. Frühe Hochkulturen haben deshalb immer danach gestrebt, solche primitiven Verhaltensmuster abzulegen und sind zu Uniformen und Parolen als Erkennungs-Kriterien übergegangen.

Übertragen auf unsere Zeit läßt sich das wie folgt:

Von jemandem mit einem asiatischen Aussehen anzunehmen, dass er Deutsch evtl. nicht versteht und daher freundlich nachzufragen, ob er Deutsch spricht, ist eine Vereinfachung, noch kein Rassismus. Mit dieser Person dagegen in einem primitiven und sogar fehlerhaften Deutsch zu sprechen, ist dagegen Rassismus, weil es erstens nicht hilftreich ist, zweitens ein Handeln auf ungeprüften und möglicherweise fehlerhaften Annahmen darstellt.

Noch deutlicher wird das bei einer Behauptung wie:

"Die Türken in Deutschland wollen sich nicht integrieren."

Das ist genauso hilfreich, falsch und rassistisch wie die Behauptung:

"Die Deutschen sind Nazis."

Natürlich gibt es für beides Belege. Und für beides gibt es mindestens fünfmal so viele Gegenbeispiele. Und auch noch reichlich Grauzone.

Gern wird als Rechtfertigung für solche rassistischen Behauptungen angeführt, es handele sich um Provokationen oder gar um einen "Tabu-Bruch". Tabu-Brüche sind es schon mal deshalb nicht, weil die Parolen am rechtsextremen Rand hinreichend vorgekaut und erprobt worden sind.  Und schon bei näherer Betrachtung wird schnell sichtbar, das es den Urhebern gar nicht um eine Lösung geht, sondern tatsächlich darum, Emonionen gegen die jeweils benannte Gruppe zu erzeugen.

Bleiben wir beim Beispiel Integration: Wem es wirklich um Integration geht, der muss doch gerade betrachten, welche Faktoren zur erfolgreichen Integration beitragen und welche ihr entgegen stehen. Und nur geringe Inteligenz ist notwenig um zu erkennen, das gerade Vorwürfe (insbesondere rassistische) nicht zu einer Steigerung der Integrationsbereitschaft beitragen werden. Warum soll ich mich in eine Gesellschaft integrieren, in der ich so pauschal (und ungeachtet meiner tatsächlichen persönlichen Bemühungen!) beschimpft werde?

Das Beispiel zeigt: Im besten Fall entspringt Rassismus aus Dummheit. Im schlimmsten Fall jedoch wird Rassismus ganz gezielt eingesetzt, um gegen bestimmte Gruppen oder Nationalitäten aufzuhetzen. Fast immer geschieht das, um daraus persönlichen und/oder politischen Gewinn zu erzielen. Also aus niederträchtigen Motiven.

Was die Ursache und Motivation bei Thilo Sarrazin (SPD) oder Jürgen Rüttger (CDU) gewesen sein mag, über lasse ich euch hier gern zur Entscheidung.

Noch ein Exkurs zur Meinungsfreiheit:

Immer wieder wird Kritik an solchen Rassisten mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit zurückgewiesen. Das ist erstens witzig, da die Leute ja ihre Meinung sagen durften. Soll nun die Kritik daran verboten werden? Zweitens aber müssen Taten und Worte auch Konsequenzen haben dürfen. Nicht jede Meinung ist mit jedem Amt und jeder Position vereinbar. Keiner wird den Rücktritt eines NPD Pressesprechers fordern, weil er rassistische Äußerungen von sich gegeben hat (und, ja, diese Äußerungen sind durch das Grundrecht auf Meinungsfreiheit voll gedeckt).

Aber die Gehälter eines Bundesbank-Vorstandsmitgliedes und eines Ministerpräsidenten werden auch von meinen Steuergeldern mit finanziert. Und auch wenn ich nicht erwarte, das sie in ihren Handlungen und Äußerungen meine Ansichten darstellen, gibt es bestimmte Grenzen, deren Überschreiten allein der politische Anstand verbietet.

Darüber hinaus hat Max Frisch hat in seinem Buch "Biedermann und die Brandstifter" sehr anschaulich dargestellt, das Worte durchaus Handlungen hervorrufen können, die zu schwer (gesellschaftlichen) Schäden oder gar zum Tode von Menschen führen können, selbst wenn die Worte keine offensichtliche Handlungsanweisung (Strafbestand der Anstiftung) enthalten. Deshalb bin ich der Meinung, das bei Personen, die durch ihre Prominenz eine Breitenwirkung gegeben ist und bei denen eine gewisse Intelligenz vorausgesetzt werden kann (Politiker, TV-Produzenten), die Verbreitung von Rassismus tatsächlich unter Strafe gestellt werden sollte.  Insbesondere, wenn sie aus den Äußerungen selbst Vorteile erzielen (Wahlkampf, Popularität, Auflagen, Einschaltquoten).

Doch Rassismus findet noch einen viel subtileren Ausdruck, als solche prominenten Äußerungen. Denn wir allereagieren unterbewußt rassistisch. Anhand von Aussehen wichtige Entscheidungen zu treffen ist in Deutschland gang und gäbe. Und zwar in der Mtte der Gesellschaft. Eine aktuelle OECD-Studie zur Integration kommt zu den erschütternden Ergebnis: "Fremde Namen fallen durch" . Hochqualifizierte Migranten würden auf dem Arbeitsmarkt immer noch stark benachteiligt und Bewerbungen oft schon allein wegen des Namens aussortiert.

Die Unterschiede der Arbeitsmarktintegration zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund treten besonders deutlich bei den Hoch- und Fachhochschulabsolventen hervor: So haben hierzulande 90 Prozent der 20- bis 29-jährigen hochqualifizierten Männer ohne Migrationshintergrund einen Arbeitsplatz. In der Vergleichsgruppe mit Migrationshintergrund sind es jedoch nur 81 Prozent. Und in seinem Kommentar stellt Daniel Bax fest: "Nirgendwo in Europa finden sich auf den Ämtern so wenig Mitarbeiter, die einen Migrationshintergrund aufweisen, wie hierzulande."

Ein anderer Artikel der taz schildert ein aktuelles Beispiele von Rassismus bei der Bewerberauswahl: Die Bewerbung einer jungen Diplom-Ingenieur-Architektin war, abgelehnt worden, weil sich auf dem Bewerbungsfoto ein Kopftuch trug. Wegen angeblicher "islamistischer Grundeinstellung".


Siehe auch:
darf ich jetzt auch nicht mehr autobahn sagen?
Der Rassist im Vorstand der deutschen Bundesbank
Rüttgers: Und die Deutschen sind alles Nazis


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8. Juni 2009 1 08 /06 /Juni /2009 23:50

Verzweifelung bei der SPD:

 

>Der FDP- oder CDU-Wähler klagt, dass wir zu links wären.
>Der Linke oder Grüne klagt, dass wir zu rechts wären.
>In welche Richtung würde ein vernüftiger Sozialdemokrat jetzt bitte gehen?

Quelle: Kommmentar im Blog "Rot steht uns gut"

 

Ich habe da eine ganz einfache Meinung:

Lass das veraltete Links-Rechts-Gelaber…

 

Vertretet die Interessen der Arbeiter und Angestellten (und nicht die der Auto-/Industrie-Bosse) und zwar sowohl als Arbeitnehmer als auch als Steuerzahler als auch Kunden als auch als Umwelt- und Gift-im-Essen-Opfer.

 

Nehmt die Sorgen der Arbeitslosen ernst, statt sie zu beschimpfen.

 

Vertretet aktiv die Interessen der einfachen Menschen – statt nur so zu tun. Linker Wahlkampf, rechte Politik, das funktioniert einmal (Schröder) aber nicht noch einmal. So blöde sind die Leute nicht.


Harz4 war nur die Spitze des Eisbergs. Die SPD-Manager sitzen halt lieber mit Vorständen zusammen. als mit einfachen Arbeitern und gar primitiven Arbeitslosen.  Das mag verständlich sein, aber so funktioniert keine Arbeiterpartei. 

Die Linke ist das leider auch nicht besser. Lafontaine würde sich ja persönlich pikiert fühlen, wenn er aufm Campinplatz länger als 10 min mit den Proleten grillen müßte, die ihn wählen sollen.

 

Aber auf mich hört ja keiner....

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9. Mai 2009 6 09 /05 /Mai /2009 07:36
Wir geben Milliarden für Hund- und Katzenfutter aus..., aber wehe ein Hungerflüchting will ins Land - der wird erschlagen
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6. Mai 2009 3 06 /05 /Mai /2009 23:24
Fravia-Abschieds-LogoDer europäische Experte für Software Reverse Engineering, den viele als Fravia kennen ist am Sonntag verstorben. Fravia war Inspiration für viele Computer-Experten , Freund des CCC-Begründers Wau Holland und u.a. auch eine Motivation für Jon Lech Johansen, um herauszufinden, was Software im Innersten zusammenhält.

In den letzten Jahren beschäftigte sich Fravia immer mehr und immer tiefer mit dem, was im Web zu finden ist, wenn man jenseits der herkömmlichen Suchmaschinenpfade wandelte. Seine Seite searchlores war der Anlaufpunkt für alle, die tiefer und tiefer suchen wollten. Fravia war seit längerer Zeit an Krebs erkrankt.

Der CCC nimmt Abschied


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3. Mai 2009 7 03 /05 /Mai /2009 14:11

Johannes Bantzer weist in seinem Blog kokedera auf folgende Tatsache hin:

 

Jährlich werden weltweit 250 Millionen Menschen mit Malaria (Daten der WHO) infiziert, knapp eine Million Menschen sterben daran. Dies sind über 2.700 Tote pro Tag. Während Sie diesen Artikel lesen, werden es wieder 10 Tote mehr sein!

 

Infizieren sich allerdings einige wenige “Westler” (Amerikaner, Europäer), an einer mittelschwer verlaufenden Krankheit wie der “Neuen Grippe” (von inkomeptenten Journalisten auch gern "Schweinegrippe" genannt) , werden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, Katastrophenszenarien entwickelt und -pläne ausgearbeitet. Und Presse, Twitterer und Blogger nudeln das Thema rauf und runter.

Gestorben sind an dieser “Neuen Grippe” bis jetzt etwa 20 Menschen weltweit (was mehr als genug sind), soviele wie an Malaria in 10 Minuten, aber diese 20 Menschen sind “mehr wert” als Millionen Afrikaner.


Ausgelöst hat die ganze Hysterie die falsche Meldung in Mexiko seien 157 Menschen an der neuen Grippe gestorben.  Dabei waren es letztlich sechzehn (Quelle: Wikipedia) . Doch die Info wurde abgeschrieben und kritiklos weitergereicht. Und kaum ein Medium hat sich bisher korrigiert. Dabei hätten zumindest die professionellen Journalisten vor der Weitergabe an ihre Leser mal die Fakten prüfen sollen.

 

Doch was interessieren Fakten, wenn sich mit Gerüchten die Auflagen und Klickzahlen nach oben treiben kann (oder die nächste "Sensation" bei Twitter posten kann - "Hey, schon gehört: ... Ich bin ja soooo wichtig!!!!!").

 

 

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