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9. August 2009 7 09 /08 /August /2009 09:25
Aufruf der internationalen Landarbeiterorganisation Via Campesina: "Wir brauchen Spenden, um den Kampf in Honduras zu unterstützen"

Die Menschen in Honduras sind auf der Straße. Frauen und Männer aller sozialer Schichten halten seit gut einem Monat den Protest aufrecht, seit ein Staatsstreich am vergangenen 28. Juni den gewählten Präsidenten Manuel Zelaya aus dem Amt gedrängt und Roberto Micheletti an die Spitze des Staates gebracht hat. Der Putschistenführer wird von der konservativen Elite unterstützt, von Teilen der Armee, von der Kirche und von Unternehmern, die durch die Sozialpolitik von Zelaya um ihre Privilegien bangen mussten.

Seit jenem Tag sind tausende Bürgerinnen und Bürger zur Grenze mit Nicaragua gefahren, um eine mögliche Rückkehr des gewählten Präsidenten zu unterstützen, die bisher jedoch nicht durchgesetzt werden konnte. Diejenigen, die den Protest vor Ort fortführen, sind in Zeltlagern auf beiden Seiten der Grenze untergekommen, um den Druck aufrechtzuerhalten. In den Städten demonstrieren zahlreiche Gruppen der gemeinsamen Widerstandsfront: Landarbeiterorganisationen, Gewerkschaftsverbände, Studentengruppe, Lehrereorganisationen, andere soziale Gruppen und unorganisierte Bürgerinnen und Bürger.

 

Die Repression war noch nie so groß: Hunderte Personen wurden von Polizei- und Armeekräften zusammengeschlagen, die Medien wurden zum Schweigen gebracht und nach unseren Informationen sind mindestens acht Personen ermordet worden.

 

Dennoch erhöhen die sozialen Bewegungen in Honduras ihren Druck, und sie waren nie zuvor derart organisiert wie zurzeit.

 

Am 5. August haben Tausende Menschen einen Marsch aus den verschiedenen Provinzen in die beiden größten Städte des Landes begonnen: Tegucigalpa und San Pedro Sula. Jeden Tag legen sie 15 Kilometer zurück. Sie beweisen damit allen gegenüber die Stärke und Entschlossenheit des Widerstandes gegen den blutigen Putsch. Der Sternmarsch wird am 11. August zum Höhepunkt kommen, dem unlängst deklarierten internationalen Aktionstag für Honduras.

 

Die Protestteilnehmer/innen fordern die Rückkehr des gewählten Präsidenten. Jeden Tag gehen sie aber mit einer größeren Entschlossenheit auch für eine neue Gesellschaft auf die Straße, in der die Landarbeiter/innen, die Lehrer/innen, Arbeiter/innen Studierende und politisch Aktive im Zentrum der Politik stehen. Sie stehen für eine solidarische und gerechte Gesellschaft, die nicht von Privilegien und Geld dominiert wird.

 

Die Krise in Honduras wird das Schicksal der gesamten Region und ihrer Völker bestimmen. Ihr Ausgang wird internationale Auswirkungen haben.

 

Die Menschen im Widerstand in Honduras brauchen jetzt finanzielle Hilfe, um ihren Kampf aufrechterhalten zu können. Nach über einem Monat des Kampfes ruft die internationale Landarbeiterorganisation Via Campesina zu Spenden auf, um die Massenprotest fortführen zu können.

 

– Die Menschen in den Straßen und in den Protestcamps brauchen Wasser, Nahrung, Decken und Medizin;

– Die Organisatoren benötigen Guthaben auf ihren Mobiltelefonen und Internetzugang, um weiter vernetzt arbeiten und die internationale Öffentlichkeit unterstützen zu können. Das gilt umso mehr, da die Medien weitgehen kontrolliert werden;

– Die Gewaltopfer und ihre Angehörigen benötigen juristischen Beistand. Einige Aktivisten waren schwerer Gewalt ausgesetzt, andere wurden ermordet. Die blutige Repression fordert jeden Tag Opfer;

– Internationale Delegation sind auf dem Weg nach Honduras, um die Lage zu bezeugen und um die Verstöße gegen die Menschenrechte zu beklagen. Sie wollen ihre Solidarität mit den Frauen und Männern im Kampf ausdrücken. Auch sie benötigen wirtschaftliche Unterstützung.

 

Informationen über Spendenmöglichkeiten sind auf der Internetseite von Via Campesina zu finden. Unterstützt werden kann die Bewegung auch, indem in den jeweiligen Ländern am 11. August Solidaritätsaktionen organisiert werden.


Spendenkonto

Bank: Ipar Kutxa

Kontoinhaber: Asociacion Lurbide

Land: Spanien

SWIFT: CVRVES2B

IBAN: ES54 3084 0023 5364 0006 1004

Stichwort: Lucha Honduras

Bei Fragen wenden Sie sich an Amerika21-Redakteur Harald Neuber



Quelle : amerika21.de - Hilfe für die Demokratiebewegung in Honduras


Siehe auch:
Naumann-Stiftung holt Putschisten in den Bundestag
Honduras: Gewalt gegen Demonstranten & Entzug von Diplomaten-Visa
Appell gegen FDP-Unterstützung für Putschisten
Todesschwadrone in Honduras
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich
Regierung mit Mörder

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4. August 2009 2 04 /08 /August /2009 13:16
Die International Mission für Solidarity, Accompaniment and Observation to Honduras beschuldigt die Putsch Regierung von Honduras schwerer Meschenrechtsverletzungen und der gewaltsamen Unterdrückung friedlicher Demonstrationen im ganzen Land.

Dabei seien hunderte Menschen verletzte und verhaftet worden. Auch zahlreiche Journalisten seinen betroffen. Augenzegen sprechen insbesondere von besonders brutalem Vorgehen und sexuellen Übergriffen der Militärs und paramilitärischen Polizei gegen Frauen. Einige Frauen sei offen mit Vergawaltigung gedroht worden.  Auch Minderjährige seien mißhandelt und verletzt worden.

amerika21.de dokumentiert die Pressemitteilung der Internationalen Mission vom 30. Juli 2009 in der englischen Originalfassung.


Siehe auch:
Appell gegen FDP-Unterstützung für Putschisten
Honduras: Kann ein Militär-Putsch legitim sein?
Regierung mit Mörder
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich
FDP-Parteistiftung rechtfertigt Putsch & Tote in Honduras
Honduras: Gewalt gegen Demonstranten & Entzug von Diplomaten-Visa

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3. August 2009 1 03 /08 /August /2009 00:33
Nachdem die Putsch-Regierung von Honduras eine von Anhängern des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya organisierte Demonstration am Donnerstag (30.07.09) gewaltsam auflöste, erlag der Lehrer Roger Vallejos seinen schweren Verletzungen.

Die Demonstranten versuchen durch die Besetzung von wichtigen Verkehrsverbindungen den Druck auf die Putschisten zu erhöhen. Die international nicht anerkannte Interimsregierung gerät diplomatisch hingegen weiter unter Druck.

Bereits am Dienstag (28.07.09) hatten die USA ohne Angabe der Identität vier Mitgliedern der Putschregierung die Einreiseerlaubnis entzogen. Später wurde bekannt, dass es sich um den Verteidigungsminister Adolfo Lionel Sevilla, den Parlamentspräsidenten Jose Alfredo Saavedra, den Obersten Richter Tomás Arita und den Menschenrechtsbeauftragten Ramón Abad Custodio handelte.

Auch die Europäische Union will nun ihre Mitgliedsländer dazu auffordern, keine Diplomaten-Visa mehr auszustellen, um so die politischen Kontakte der Putschisten einzuschränken. Eine rechtlich bindende Vereinbarung gibt es jedoch nicht.


Quelle:
Quetzal -Politik & Kultur in Lateinamerika

Siehe auch:
Appell gegen FDP-Unterstützung für Putschisten
Honduras: Kann ein Militär-Putsch legitim sein?
Alarmierender Menschenrechtsbericht aus Honduras
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich
Regierung mit Mörder
Alarmierender Menschenrechtsbericht aus Honduras
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1. August 2009 6 01 /08 /August /2009 21:19
Ich komme nicht mehr nach, wegen all der schlechten Nachrichten in letzter Zeit. Trotzdem darf das hier nicht ausgelassen werden:
Außergerichtliche Hinrichtungen, Massenverhaftungen, Einschränkung der Meinungsfreiheit. Mit dem Putsch ist die Demokratie in Honduras suspendiert

Die Internationale Menschenrechtskommission stellte am 24.7. ihren ersten Bericht vor. Darin stellt die Gruppe "gravierende und systematische Menschenrechtsverletzungen" seit der Machtergreifung der De-Facto-Regierung fest. So soll es in mindestens sechs Fällen zu extralegalen Hinrichtungen gekommen sein. Die Beobachter sehen Indizien für die Existenz von paramilitärischen Gruppen, mehr als 1.200 Personen wurden willkürlich festgenommen. Außerdem führte das Micheletti-Regime eine rassistische Kampagne gegen Ausländer aus den Nachbarstaaten, bei der insbesondere Nicaraguaner systematisch verfolgt werden. Das Regime begründet dieses Vorgehen mit einer angeblich von außen kommenden Bedrohung des Landes. Tatsächlich bedroht werden im Land politische Aktivisten und Journalisten. Die Putschisten schränkten die Meinungsfreiheit massiv ein.

Tote und extralegale Hinrichtungen


Der bekannteste unter den Toten ist Isis Obed Murillo Mencias. Bei der Demonstration am internationalen Flughafen am 5. Juli wurde der 19 jährige vom Militär erschossen. Seitdem ist er eine der Symbolfiguren des demokratischen Widerstands. Zwei Tage vorher erschossen Unbekannte den Journalisten Gabriel Fino Noriega, als er seinen Arbeitsplatz bei Radio Estelar im Bundesstaat Atlántida verließ. Ramon Garcia, Sprecher der linken Partei Unión Democrática (UD) wurde aus einem Bus geholt, als er von einer Demonstration gegen das Michiletti- Regime zurückfuhr. Später wurde er in der Ortschaft Santa Bárbara erschossen aufgefunden.

 

Der ehemalige Funktionär der Textilarbeitergewerkschaft Roger Ivan Babados wurde am 11. Juli aus seinem Wohnhaus in San Pedro Sula entführt, nachdem er Morddrohungen erhalten hatte. Kurze Zeit später wurde er erschossen. Babados war ebenfalls Mitglied der Partei UD. In der selben Stadt wurde Vicky Hernandez, Mitglied der Stadtteilorganisation LGTB, durch einem Schuss ins Auge getötet. Die Leiche wies Zeichen einer vorherigen Strangulation auf. Außerdem wurde der Kommission von einer unbekannten Leiche in der Hauptstadt Tegucigalpa berichtet, die mit einem T-Shirt der Kampagne für die verfassungsgebende Versammlung bekleidet war. Der Tote wurde in La Montañita gefunden, einem Ort, an dem sich bereits in den 1980er Jahren ein geheimer Friedhof für extralegale Hinrichtungen durch das Militär befand.

 

Verschwundene, Bedrohungen und willkürliche Verhaftungen


Außerdem machte das honduranische Menschenrechtszentrum CIPRODEH auf mindestens zwei Fälle von Verschwundenen aufmerksam: Anastasio Barrera, Mitglied der Nationalen Landarbeitergewerkschaft, wurde am 5. Juli in Atlántita von Unbekannten in Polizeiuniformen entführt. In San Juan Pablo verschwand eine Woche später der Jugendliche Manuel Sevilla, als er von einer Demonstration zurückkehrte.

 

Ein besonders skandalöser Übergriff betrifft den Vater des am Flughafen getöteten Jugendlichen. Don José David Murillo Sánchez wurde festgenommen, nachdem er bei der zuständigen Staatsanwalt für Menschenrechtsfragen den Tot seines Sohnes angezeigt hatte. Don Murillo Sánchez befindet sich immer noch in Haft. Nach Angaben der Menschenrechtskommission ist dies kein Einzelfall, sondern Unterstützer der legitimen Regierung werden systematisch mit Gerichtsprozessen überzogen.

 

Die Menschenrechtsbeobachter fanden außerdem Hinweise, dass an den Übergriffen auf Regime-Gegner auch paramilitärische Gruppen beteiligt sind, gebildet von Zivilpersonen aus dem Drogenhändler-Milieu und von privaten Sicherheitsdiensten. Im Bundesstaat Colón operierten uniformierte Zivilisten gemeinsam mit dem XV. Batallion der honduranischen Armee. Auffällig sei außerdem, dass viele der Übergriffe auf Unterstützer der legitimen Regierung im Schutz der vom Militär verhängten Ausgangssperre stattfinden.

 

Nach offiziellen Angaben wurden im Zusammenhang mit Demonstrationen und während der Ausgangssperre 1275 Personen verhaftet. Besonders betroffen von den willkürlichen Verhaftungen sind nach Angaben der Menschenrechtskommission in Honduras lebende Ausländer aus den Nachbarstaaten, die in dem Land auf den Plantagen oder als Haushaltshilfen arbeiteten. Insbesondere Nicaraguaner sind Opfer von willkürlichen und illegalen Festnahmen. Die Putschisten und ihre Anhänger führen eine regelrechte rassistische Kampagne, in deren Kern die Behauptung steht, das sozialistisch regierte Nicaragua würde sich in die inneren Angelegenheiten von Honduras einmischen. Unter anderem rufen Junta-treue Medien die Bevölkerung auf, Ausländer bei der Polizei zu denunzieren.

 

Einschränkung von Medien


Die Menschenrechtskommission stellt in ihrem Bericht außerdem schwere und andauernde Angriffe auf die Meinungsfreiheit fest. In Tegucigalpa besetzte das Militär die Fernsehsender Canal 36 und Radio TV Maya sowie den Radiosender Radio Globo. Während des Putsches beschossen Soldaten den Radiosender Radio Juticalpa mit einem Maschinengewehr. Aus verschiedenen Regionen des Landes liegen Berichte vor, dass die Übertragung von Sendern mit dem Putsch unterbrochen wurde. Seitdem kommt es immer wieder zu "Stromabschaltungen". Übereinstimmend berichten Journalisten und Redakteure, dass sie Morddrohungen erhalten, wenn sie dem Regime gegenüber kritisch berichten.

 

In der Stadt Progreso besetzten Militärs das Radio PROGRESO und schalteten es ab. Der Direktor des Senders, der jesuitische Geistliche Ismael Moreno, wurde zeitweise verhaftet, ebenso der Journalist Romell Alexander Gómez Mejía. Er und andere Mitarbeiter des Senders erhalten andauernd Morddrohungen, teilweise über die Handys von nahen Angehörigen. Das Journalistenkollektiv Equipo de Reflexión y Comunicación (ERIC), das eng mit dem Sender zusammenarbeitet, wurde ebenfalls vom Militär aus seinen Büros vertrieben. Mitarbeiter wurden bedroht. Bis heute sind Soldaten vor ihren Büros postiert.

 

In Atlántica wurden Journalisten vom örtlichen Marine-Kommandanten telefonisch darüber informiert, dass es "verboten" sei, über andere Demonstrationen als die zur Unterstützung des Michiletti-Regimes zu berichten. Anderenfalls würde ihre Ausrüstung beschlagnahmt. Auch hier wurden Journalisten, die sich nicht an diese Anweisung hielten, aus ihren Büros abgeholt und bedroht. Unter anderem wurden vier Mitarbeiter des Canal 5 verhaftet. Sowohl Journalisten als auch politische Aktivisten berichten aus allen Landesteilen, dass ihre Telefon- und Internetverbindungen immer wieder unterbrochen werden, um ihre Kommunikation zu behindern.

 

Ein besonderer Fall sind die Demonstrationen der "Weißen Hemden" zur Unterstützung des Regimes. Der Menschenrechtskommission liegen eine Vielzahl von Berichten vor, nach denen Angestellte dafür bezahlt wurden, an den Kundgebungen zur Unterstützung der Putschisten teilzunehmen. Gleichzeitig wurden Mitarbeiter von ihren Chefs bedroht, damit sie nicht an Protestkundgebungen teilnehmen.

 

Bitte unbedingt den Appell gegen FDP-Unterstützung für Putschisten unterzeichnen und weiterempfehlen. Siehe auch: Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich

 

Hintergrund: Honduras: Kann ein Militär-Putsch legitim sein?
Regierung mit Mörder

Hier gehts zum vollständigen Menschenrechtsbericht (PDF, Spanisch)


Ups, und fast die Quelle vergessen. Quelle: http://amerika21.de/nachrichten Danke für die wichtige Berichterstattung!

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31. Juli 2009 5 31 /07 /Juli /2009 22:59
Der im Iran produzierende deutsche Baustoffhersteller Knauf Gips http://www.knauf.de hat seine iranischen Angestellten davor gewarnt, sich an Protesten der Oppositionellen gegen das Regime zu beteiligen. Andernfalls drohe der umgehende Rauswurf.

Wie das Wall Street Journal berichtet, soll der Order eine Verhaftung eines leitenden Angestellten vorangegangen sein. Dem weltweit 22.000 Mitarbeiter zählenden Unternehmen sei mitgeteilt worden, dass dies Anlass zu einer Entlassung gebe.

Der 34-jährige Knauf-Angestellte mit deutsch-iranischer Doppelstaatsbürgerschaft war leitender Angestellter im Iran-Geschäft des Betriebs. Vier Tage, nachdem das Unternehmen zugestimmt hatte, die Order gegen Demonstrationsteilnahmen zu erteilen, wurde er entlassen. Die Vorschrift soll in einem vertraulichen, von Gründungsfamilienmitglied Isabel Knauf gezeichneten Schreiben an die Hunderten iranischen Mitarbeiter kommuniziert worden sein. Isabel Knauf ist Mitglied des Aufsichtsrats am Standort Iran. "Wir möchten all unsere Angestellten daran erinnern, dass sie nicht nur ihre persönliche Meinung vertreten, wenn sie politisch aktiv sind. Ihre Aktionen könnten auch negativ auf die Knauf-Unternehmen im Iran zurückfallen", heißt es in dem Schreiben. Daher würde von nun an jedes Mitglied des Unternehmens, das bei Demonstrationen gegen die Regierung erwischt wird, unverzüglich entlassen, berichtet pressetext.de.

Inzwischen behauptet Knauff - nach einem öffentlichen Aufschrei -  die Anordnung wiederrufen zu haben. Der leitende Angestellte - den auch noch ein Prozess der Regierung droht - wurde jedoch nicht wieder eingestellt. Heft dem mutigen Mann, seinen Job wieder zu bekommen: Schreibt Knauf (zentrale@knauf.de oder vicedom.mario@knauf.de) , aber macht vor allem den Skandal öffentlich.


Beleg: Der Original-Brief von Knauf (PDF, bei Spiegel online)

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27. Juli 2009 1 27 /07 /Juli /2009 17:53
Knapp 20 Organisationen und Prominente haben einen gemeinsamen Appell gegen die Politik der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Honduras unterzeichnet.

Die Unterzeichner fordern Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) auf, sich von der Naumann-Stiftung zu distanzieren, die sich seit dem Staatsstreich am 28. Juni in Veröffentlichungen mehrfach auf die Seite der Putschisten gestellt hat.

Initiiert wurde die Aktion vom Internetportal amerika21.de.

In dem Appell heißt es unter anderem:
 
"Vor diesem Hintergrund protestieren wir gegen die Politik der deutschen Friedrich-Naumann-Stiftung in Honduras. Nach dem international verurteilten Staatsstreich gegen den demokratisch gewaehlten Praesidenten Manuel Zelaya Rosales hat der Vertreter der Naumann-Stiftung in Tegucigalpa, Herr Christian Lueth, diesen Umsturz mehrfach verteidigt."

sowie:

"Mit Empoerung haben wir deshalb Berichte aus der lateinamerikanischen Presse zur Kenntnis genommen, nach denen die von der Naumann-Stiftung gefoerderte Jugendorganisation „Generation fuer den Wandel“ an gewalttaetigen Uebergriffen gegen Mitglieder der Demokratiebewegung teilnimmt. Einen entsprechenden Vorwurf hat Andrés Pavón Murillo erhoben, der Vorsitzender des renommierten Komitees zur Verteidigung der Menschenrechte in Honduras (CODEH)."

Bitte unterstützt diese Petition durch eure virtuelle Unterschrift.

Erstunterzeichner/innen:

- Attac Deutschland;
- Deutscher Friedensrat;
- Oekumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.;
- ila - Monatszeitschrift für Lateinamerika;
- Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.;
- Internetportal amerika21.de;
- AK Internationalismus der IG Metall, Verwaltungsstelle Berlin;
- Christliche Initiative Romero e.V. (CIR), Münster.
- Prof. Dr. Elmar Altvater, Autor;
- Petra Schlagenhauf, Rechtsanwältin;
- Dario Azzellini, Politikwissenschaftler;
- Thilo Hoppe, Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftliche - Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestags;
- Dr. Gregor Gysi, Vorsitzender der Bundestagsfraktion DIE LINKE;
- Heike Haensel, Bundestagsabgeordnete DIE LINKE;
- Sven Gigold, Europaabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen;
-  Monika Knoche, Bundestagsabgeordnete, stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion DIE LINKE;
- Hans-Christian Stroebele, Bundestagsabgeordneter, stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen;
- Sevim Dağdelen, Bundestagsabgeordnete DIE LINKE;
- Ute Koczy, Bundestagsabgeordnete Bündnis 90/Die Grünen;


sowie 355 weitere Unterzeichner
(Stand heute, 27.7.09) . Bitte macht mit!

Informiert auch eure Freunde, Bekanne und Kollegen: http://www.ipetitions.com/tell-a-friend.html?id=1d74a924

Hintergrund-Infos
Honduras: Kann ein Militär-Putsch legitim sein?
Todesschwadrone in Honduras
Regierung mit Mörder
Putschisten eröffnen das Feuer: Armee schießt auf Demonstranten
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich
FDP-Parteistiftung rechtfertigt Putsch & Tote in Honduras


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26. Juli 2009 7 26 /07 /Juli /2009 15:06


Nachdem neben der FDP auch zwei meiner Gesprächspartner bei Twitter den Militärputsch in Honduras verteidigt haben  und Twitter für eine detailierte Diskussion denkbar ungeeignet ist, möchte ich hier etwas intensiver auf das Thema eingehen.

Hintergund: Vor einigen Wochen hat das Militär des mittelamerikanischen Staates Honduras den demokratisch gewählten Präsidenten Zelaya noch im Schlafanzug verhaftet und - immer noch im Schlafanzug - ausser Landes bringen lassen.

Soweit hört sich das noch ganz ämüsant und mehr nach Opperette als nach Politik an. Doch was folgte, war weniger amüsant: Ausgangssperren wurden verhängt, Zeitungen und das Internet strikter Zensur unterworfen, wer protestierte wurde verhaftet oder gleich erschossen.

Dennoch verteidigen ein paar Leute auch in Deutschland diesen Militärputsch

Zunächst möchte ich - weil die Argumente sonst arg durcheinander gehen - verschiedenen Ebenen der Diskussion unterscheiden: Die der Person Zelaya, die Verfassungsrechtiche, die Demokratische und die der zugrunde liegenden Konflikte.

Die Person Zelaya

Der rausgeworfene Präsident Zelaya kommt ja aus dem bürgerlichen Lager der wenigen Großgrundbesitzer und Industriellen des Landes. Von ihm wurde erwartet, dass er eine strikt neoliberale Politik zugunsten dieser Oberschicht machte. Er hat aber nach und nach eine differenziertere Politik eingeschlagen und sich z.B. der Alba (Alianza Bolivariana para las Américas: lateinamerikanisches Integrationsprojekt unter der Führung Venezuelas) angenähert, trat für Mindestlöhne und bäuerliche Landrechte ein und erlaubte keine weiteren Privatisierungen.

Manche werfen ihm vor, dieses nur zu tun, um eine zweite -von der Verfassung nicht vorgesehene - Amtsperiode regieren zu können. Die sozialen Bewegungen von Honduras und mit ihnen viele Menschen der MIttel- und Unterschicht indes halten diese Politik für richtig und Zelaya für glaubwürdig und fordern die Rückkehr des abgeschobenen Präsidenten.

Zelaya ist dabei kein Radikaler oder Linker: Er wurde als Kandidat der liberalen Partei zum Präsidenten gewählt und vertritt wirtschaftlich eine Marktorientierung. Seine Bemühungen, im armen Honduras für einen sozialen Ausgleich zu sorgen, hat die reichen Eliten des Landes gegen ihn aufgebracht.

Ich habe persönlich keine Sympathie für Präsident Zelaya - ähnlich wie ich im Falle des Iran für keinen der Präsidentschaftskandidaten Sympathien hege oder übergroße Hoffnung in ihre Person setze. Ich halte -nur weil ich denke, das er rechtmäßiger Präsident von Hoduras ist, ihn keineswegs für vertrauenswürdig und nicht mal unbedingt für einen Demokraten. Solange er jedoch gewählt ist und ihm kein Mißbrauch seine Amtes nachgewiesen (s. die rechtsstatliche Perspektive) werden kann, ist er der rechtmäßige Präsident von Honduras.

Die verfassungsrechtiche Perspektive

Zunächst: Ich bin kein Experte für honduranisches Verfassungsrecht. Ich gebe hier wieder, was ich soweit recherchieren konnte. Da die Verfassung immer als Argument angeführte wird, möchte ich jedoch darauf eingehen.

Das Oberste Gericht von Honduras hat verfügt, das das Militär den Präsidenten absetzen solle. Dem Militär wiederum billigt die Verfassung wohl das Recht zu, über die Verfassung zu wachen.

Was hat Präsident Zelaya also getan, das seine Absetzung angeordnet wurde. Er hat ein Referendum organisiert, bei dem die Bevölkerung darüber abstimmen sollte, ob ihm eine dritte Amtszeit gewährt werden sollte.

Ein solches Referendum ist auch nach der honduranischen Verfassung nicht verboten. Da es auch nicht vorgesehen ist, hätte keinerlei bindende Wirkung gehabt, wäre also verfassungsrechtlich irrelevant. Da Zelaya noch keine dritte Amtszeit angetreten hatte, hat er mit einem Referendum nicht gegen die Verfassung verstoßen.

Nun kann man ihm vorwerfen, er habe die Verfassung ändern wollen und dafür die Unterstüzung der Bevölkerung gesucht. Nun, Verfassungsänderungen sind nicht verfassungswidrig. In Deutschland sind sie z.B. mit zwei Dritteln Zustimmung des Bundestages möglich - ohne Befragung der Bevölkerung.

Aber selbst wenn Zelaya gegen die Verfassung verstoßen hätte: Das deutsche Verfassungsgericht stuft mit schöner Regelmäßigkeit Gesetze, die der deutsche Bundestag beschlossen hat, als verfassungswiedrig ein. Trotzdem würde niemand mit gesundem Menschenverstand auf die Idee kommen, deshalb den Bundestag (oder die Kanzlerin) durch die Bundeswehr außer Landes schaffen zu lassen (auch wenn nicht wenige das im Falle Helmut Kohls vielleicht begrüßt hätten).

Noch ein Nebenaspekt: Rein verfassungsmäßig betrachtet ist übrigens auch die Wahl im Irak und die gewaltsame Niederschlagung der Proteste dagegen völlig in Ordnung. Wer also verfassungsrechtlich argummentiert, kann nicht für den Putsch in  Homnduras und gegen das Regimi in Teheran sein.

Die rechtstaatliche Perspektive

Zwei wichtige Aspekte des Rechtsstaates sind die Gewaltenteilung, die Unschuldsvermutung sowie die Überprüfung staatlicher Entscheidungen und staatlichen Handelns durch unabhängige Organe (Anfechtungs- und Appellationsrecht).

Die Gewaltenteilung sieht vor, dass  das Beschluss von Gesetzen, ihre Durchsetzung und die Überwachung ihrer Einhaltung sowie die Bestrafung (Legislative, Exekutive und Rechtsprechung) getrennt werden. Das Oberste Gericht von Hoduras hat jedoch selbst Ankläger und Richter gespielt. Sein im geheimen gefällter Beschluss - ohne Verteidigung - und sein nächtlicher Auftrag an das Militär hält einer rechtsstaatlichen Überprüfung kaum stand.

Deshalb wurde Präsident Zelaya auch - noch im Schlafanzug - schnellsten außer Landes geschafft, statt ihm vor Gericht seine "Taten" nachzuweisen und ihm Gelegenheit zur Verteidigung zu geben. Unschuldsvermutung?

Auch jetzt wird ihm jede Gelegenheit verwehrt, die Entscheidung des Obersten Gerichts anzufechten. Kaum etwas fürchtet die Militär-Regierung mehr als seine Rückkehr nach Honduras. 

Daher kann von einem rechtsstatlichen Vorgehen in Hoduras kaum geredet werden. Im Gegenteil: Die ganze Aktion erinnert an unzähliche rechtsgerichtete Militärputsche in MIttelamerika. Kein Wunder auch, wenn die Putsch-Regierung Mörder und Folterer der vergangenen Diktatur recycled.

Die demokratische Perspektive

Der rechtmäßie Präsident von Hoduras kann auf eine starke demokratische Legitimation zurückblicken. Er ist mit klarer Mehrheiten von der Bevölkerung direkt zum Präsidenten gewählt worden.

Als die Militärs im Parlament über den Nachfolger von Zeyala abstimmen ließen, wurden zahlreiche Abgeordnete nicht eingeladen bzw. nicht hineingelassen. Es ist auch nicht geplant, die Miltitäregierung durch Wahlen  zu legitmieren.

Die staatlichen Fernseh- und Radiosender und einige private Rundfunkanstalten wurden von Militäreinheiten besetzt und abgeschaltet. Die verbliebenen Medien durften nicht über die politischen Ereignisse berichten. Die Signale von ausländischen Sendern wurden zeitweise auch unterbunden.  Die verhängte Zensur von Medien und Internet sowie die systematische Verhaftung und Tötung von Gegner der MIlitärregierung spricht eine deutliche Sprache, was das Interesse der Machthaber an demokratischer Legitimation angeht.

Ein paar Beipiele (zitiert nach Indymedia):
- Olancho: In Olancho wurden Bürgermeister, welche als Anhänger von Präsident Mel Zelaya identifiziert wurden, festgenommen. Die Radiostation von Juticalpa in Juticalpa, Olancho wurde durch die Luftwaffe beschossen.
-Colón:  Frauen aus Colón berichteten von gewaltsamen Rekrutierungen zur Armee. Aus der Armee waren viele Soldaten in dieser Zone desertiert. Aus den Häusern wurden Jugendliche bis zu zwölf Jahren rekrutiert.
- Yoró: Demonstranten wurden festgenommen darunter Marcelino Martínez, Jorge Cordón und Eric Oliva. Der Radiosender Progreso der Jesuiten wurde von Militärs besetzt und die Einrichtung zerstört. Die Nachbarschaft versuchte vergeblich den Radiosender zu schützen.
- Santa Bárbara: Haftbefehle gegen sieben Bürgermeister, den Gouverneur des Departamientos wie auch für einen Parlamentskandidaten wurden ausgestellt
Auch die andauernden und blutig niedergeschlagenen Proteste im Land deuten nicht darauf hin, das das Militär im Snne der Bevölkerung handelt. Inzwischen streikt übrigens auch die Polizei. Offiziell wegen "Lohnforderungen", doch ion einer solch kritischen Zeit, kann das nur bedeuten, das sie mit den Militärs nicht gemeinsame Sache machen will.

Statt dessen setzt das Militär auf Todesschwadronen, um die Gegner des Putsches zu "beseitigen".

Der zugrunde liegenden Konflikt

Hinduras ist ein armes Land, regiert von einer extrem reichen Oberschicht von Grundbesitzern und Industriellen, die allein von den Exporten des Landes profitieren und die politische Landschaft bestimmen. Zu dieser Oberschicht gehören auch die führenden Militärs, die sich aus ihr rekrutieren und selbst profitieren.

Diese Oberschicht hat in der Geschichte von Honduras schon mehrfach zum Mittel der Militärputsche und Diktaturen gegriffen, wenn Wahlen nicht die gewünschten Ergebnisse brachten: Es gab in den letzten 150 Jahren immerhin 125 Militärputsche in Honduras.

Dieser Oberschicht war die Annäherung des Präsidenten Zelayan die anderen (vermeintlich "linken") Staaten Mittelamerikas, die sich in der  Alba organisierten ein Dorn im Aufge, ebenso wie die von ihm begonnenen sozialen Reformen. Die breite Bevölkerung - und insbesondere die weitgehend rechtlosen Indios - jedoch sahen aufgrund dieser Politik in Zelaya einen Hoffnungsträger. Daher fürchetet die Oberschicht eine demokratische Auseinandersetzung und rief (mal wieder) nach dem Militär.

Doch weniger denn je findet auch in Mittelamerika eine solche Durchsetzung von Machtinteressen mit Waffengewalt noch Zustimmung.

Daher sollten wir die Bevölkerung in Honduras bei ihrem Kampf um Demokratie unterstützen, so wie wir die Menschen in Iran unterstützen. Das Militätregime in Honduras muss isoliert und boykottiert werden, solange bis der rechtmäßige Präsident wieder im Amt ist. Das Militär muss klar in seine Schranken gewiesen werden.

Erst dann können Wahlen und Abstimmungen glaubwürdig über die Zukunft des Landes entscheiden.

Foto: Ricardo Stuckert/PR licensed under a Creative Commons Attribution 2.5 Brazil License


Siehe auch:
Regierung mit Mörder
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich
Todesschwadrone in Honduras
Putschisten eröffnen das Feuer: Armee schießt auf Demonstranten


Sowie das aktuelle Interview in der taz mit Rafael Alegría.

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24. Juli 2009 5 24 /07 /Juli /2009 20:40
Trotz rückläufiger Nahrungsmittelpreise ist die Zahl der Hungernden erneut rapide angestiegen und hat die Milliardengrenze überschritten. Nun ist es offiziell:

1,02 Milliarden Menschen sind chronisch unterernährt und leiden Hunger: 1.020.000.000.

Das ist fast jeder sechste Mensch auf dieser Welt!

Das perverse ist: Es liegt nicht daran, dass es zu wenig zu Essen gibt. Im Gegenteil: In Europa wird die Produktion von Nahrungsmitteln gedrosselt, um den Preisverfall zu stoppen. Kuhbeständes werden reduziert, Ackerflächen stillgelegt.

Doch obwohl die Lebensmittelpreise so niedrig sind wie nie zuvor in der Geschichte, können sich immer weniger Menschen diese Preise leisten.

Deshalb sind auch Lebensmittel-Spenden keine Lösung: Sie zerstören nur die kärgliche verbliebende Landwirtschaft vollständig und schaffen so eine erhöhe Abhängigkeit. Deshalb wird auch die Gen-Technologie nicht helfen können: Von Großkonzernen patentierte Nahrungsmittel werden nur dafür sorgen, das noch mehr Geld in die reichen Länder der Welt fließt und die Abhängigkeiten weiter steigern.

Nein, etwas an diesem Weltwirtschaftssystem ist ganz grundsätzlich völlig krank, wenn sich
1,02 Milliarden Menschen nicht mal die grundlegensten Nahrungsmittel leisten können.

Hunger ist
kein Problem von Anbauflächen, sondern ein Problem der globalen Geldwirtschaft und der ungleichen Verteilung der Einkommen.






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24. Juli 2009 5 24 /07 /Juli /2009 18:56
Nach Militärputsch: Von den putschistischen Kräften organisierte Todesschwadrone und bewaffnete Gruppen verfolgen an der honduranischen Nordküste führende Vertreter ziviler Gruppen und sozialer Bewegungen, um die Stimmen des Protestes gegen die Putschregierung von Roberto Micheletti zum Schweigen zu bringen.

Hugo Maldonado, Präsident des Komitees für Menschenrechte in San Pedro Sula, informierte Prensa Latina darüber, dass seit den letzten Stunden bewaffnete Personen in der Nähe seiner und der Wohnungen anderer bekannter Führungspersönlichkeiten aufgetaucht sind.

 

"Ich habe Informationen darüber, dass sie bereits über Häuser verfügen, die sich im Besitz von Privatpersonen befinden, um die Anführer, derer sie habhaft werden können, gefangen zu halten", sagte Maldonado.

 

Der Leiter des Komitees forderte die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) dazu auf, unverzüglich einzugreifen, bevor in dem mittelamerikanischen Land die Menschenjagd auf Gegner des Putsches ausartet.

 

"Nachdem in Erwartung des legitimen Präsidenten Manuel Zelaya in der Stadt friedliche Demonstrationen stattgefunden haben, verfolgen die Todesschwadrone die Anführer dieser Protestmärsche", sagte der Menschenrechtsaktivist.

 

"Wir befinden uns in einer Situation, die verheerender ist, als die Lage in den 1980er Jahren, als viele Militärs, die heute Teil der

Putschistenregierung sind, Honduraner gekidnappt haben", erinnerte sich Maldonado. Die Opfer der damaligen Verschleppungen sind nie wieder aufgetaucht.


Quelle:  Prensa Latina via america21.de

Ausführliche Hintergrund-Info: Honduras: Kann ein Militär-Putsch legitim sein?

Siehe auch:
Regierung mit Mörder
Putschisten eröffnen das Feuer: Armee schießt auf Demonstranten
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich
FDP-Parteistiftung rechtfertigt Putsch & Tote in Honduras
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20. Juli 2009 1 20 /07 /Juli /2009 19:47
Honduras´ Putschistenchef Micheletti hat einen bekannten Folterer und Killer zum "beratenden Minister" ernannt.

Der "beratende Minister" Billy Joya hat laut amerika21.de in den 80er Jahren Folterungen und Mordaktionen im Land koordiniert und geleitet zu haben.

Joya war damals Mitglied des Geheimdienstbataillons 3-16, Begründer des repressiven Elitegeschwaders "Lince" der Cobra-Einheiten und erster Kommandant dieser Truppe. Von 1984 bis 1991 gehörte Joya der Todesschwadron 3-16 an. In dieser Zeit übte er unter dem Decknamen "Licenciado Arrazola" verschiedene Funktionen aus.

 
Caso Billy Joya - Möderer und Folterer, nun mitglied der Putschisten Regierung von Honduras
 Er wird der direkten Verantwortlichkeit für den Tod von mindestens 16 Menschen beschuldigt, sowie der Leitung von  Spezialoperationen, bei denen mehr als ein Dutzend Personen gefoltert und getötet wurden.

Die Anklagen gegen Billy Joya dokumentiert die Seite derechos.og ("Rechte") im Detail.

Warum unterstützt die deutsche FDP eine Putsch-Regierung, die einen Mörder und Folterer in Ihren Reihen hat und von ale Eu-Staaten sowie den USA geächtet wird?

 

 

 

Siehe auch:
Putschisten eröffnen das Feuer: Armee schießt auf Demonstranten
Anti-demokratische Tendenzen der FDP werden offensichtlich
Hondurianer kämpfen für Ihren demokratisch gewählten Präsidenten
FDP-Parteistiftung rechtfertigt Putsch & Tote in Honduras

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