Nachdem die Regierung ihre Atompläne verkündet hat, nimmt der Anti-AKW-Widerstand auch in der außerparlamentarischen Opposition neue Formen an. Neben den zahlreichen bereits angekündigten Anti-Atom-Protesten in den kommenden Wochen rufen nun rund 40 linke Gruppen aus ganz Deutschland dazu auf, beim Castor-Transport im November unter dem Motto "Castor Schottern! Atomausstieg bleibt Handarbeit!" mit massenhaften Gleissabotagen entschlossenen zivilen Ungehorsam zu leisten.
Mit diesem bewussten Rechtsbruch wollen sie "der Atomlobby den Boden entziehen". Das passt auch zu der Tatsache, dass sich der Bahn-Chef öffentlich auf die Seite der Atomlobby gestellt hat.
Ziel der Aktion seien lediglich Gleisabschnitte, die ausschließlich zum Castor-Transport und nicht auch zu anderem Schienenverkehr benutzt würden, sodass durch die Aktion keine Unbeteiligten in Gefahr geraten könnten.
"Wir wissen, dass diese Aktion nicht vom Bürgerlichen Gesetzbuch gedeckt ist. Aber sie ist eine notwendige und legitime Handlung, um der menschengefährdenden Atomtechnologie Einhalt zu gebieten"
sagte laut taz Tadzio Müller, einer der SprecherInnen der Kampagne.
Das Logo der Kampagne "Castor Schottern"
Sie rufen damit zu einer Handlung auf, die auch als "schwerer Eingriff in den Schienenverkehr" harte Strafen nach sich ziehen kann. Ob die CDU / FDP Bundesregierung jedoch tatsächlich die zum Teil prominenten Aufrufer vor Gericht stellen wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist, das dieser Aufruf zu zivilem Ungehorsam in der Tradition Ghandis steht und jedes Urteil nur noch mehr Aufmerksamkeit auf die ungeliebte Atom-Energie.
Gleichzeitig wird allein die Ankündigung der Aktion die Kosten für Atomtransporte erhöhen und zeigt die Anfälligkeit dieser tödlichen Technologie für Terroranschläge. Denn auch der Atommülll ist eine gefährliche Fracht und die langen Transportstrecken sind kaum zu sichern.
Allerdings trifft diese Aktion nicht die Hauptschuldigen, die Atonmkonzerne, weil sie die Verantwortung für den strahlenden Atommüll an den Staat (und damit die Steuerzahler) weitergereicht haben.
Mehr Infos:
Legal gegen AKWs aktiv werden:
18. September: Die Atomlobby stoppen - Bundesweite Großdemo in BERLIN
Unterschriften-Aktion: Merkels Atompläne stoppen
Siehe auch:
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