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24. April 2010 6 24 /04 /April /2010 14:33

Es gibt inzwischen viele verschiedene Methoden, um Strom zu erzeugen. Sie alle haben ihre Vor- und Nacheile, einige sind bereits sehr ausgereift, andere erst am Anfang ihres Innovations-Zykluses.

 

Bei der Kritik der Atomenergie wird fast ausschließlich auf ihre Gefährlichkeit abgehoben. Doch selbst wenn sie tatsächlich 100% sicher zu machen wäre, kann es nicht die bevorzugte Technologie einer Marktwirtschaft sein.

 

Denn Atomkraft ist die Technologie zur Stromerzeugung, die am wenigsten Wettbewerb zuläßt. Atomkraftwerke können nur von wenigen internationalen Konzernen gebaut und betrieben werden. Diese können so den Markt unter sich aufteilen.

 

Natürlich wird Strom zeitgleich auch aus anderen Quellen produziert (auch wenn die AKW Betreiber jeden Stromproduktion, die nicht ihnen gehört, mit aller Macht bekämpfen - sich aber gegenseitig aktiv unterstützen). Doch schon ein einziges AKW (wenn es denn störungsfrei läuft) hat einen solch hohen Anteil an der Stromproduktion, das die Betreiber einen gewissen Einfluss auf die Preise haben. Werden mehrere AKWs von einem Betreiber betrieben, multipliziert sich dieser Einfluss. Und wenn sich die ganze - aus wenigen Playern, die sich gut kennen, bestehende - AKW-Branche abspricht, dann es es endgültig vorbei mit dem Wettbewerb.

 

Kurz gesagt: Die Betreiber von AKWs bilden in Deutschland auf dem Strommarkt ein Oligopol, das allein daraus entsteht, dass an nur sehr wenigen Standorten irrsinnige Mengen an Strom produziert werden. Dazu kommt, das diese Technologie aufgrund der Komplexität, aber auch der Sicherheitsanforderungen enorme Kosten verursacht, also erhebliche Marktzutrittsbarrieren bestehen.

 

Jeder Grundkurs in Wirtschaftstheorie jedoch lehrt, das ein Oligopol ein Zustand ist, in dem der Markt nicht den idealen Preis bilden kann.

 

Erneuerbare Energien dagegen sind überwiegend dezentrale Energieerzeugungsmethoden, die schon in kleinen oder sehr kleinen Einheiten eingesetzt werden können. Der Marktzutritt ist verhältnismäßig einfach: Windräder können an vielen Stellen sinnvolll aufgestellt werden, Solarzellen können auf jedes Hausdach und auch Biogas entsteht fast überall und kann mit geringem Aufwand in Strom verwandelt werden.

 

Atomenergie hat auch erhebliches Erpressungspotential: Wenn einer der Atom-Enregie-Versorger (warum auch immer) in eine wirtschaftliche Krise gerät, kann er sich auf staatliche Hilfen (d.h. finanziert vom Steuerzahler) verlassen. Denn das er pleite geht und die Atomkraftwerke ohne Personal einfach vor sich hin glühen, daran wird keiner einInteresse haben.

 

Also selbst wenn Atomenergie absolut sicher wäre: Wir hätten die Wahl zwischen einer Technologie, die den Wetbewerb unvermeidlich verzerrt (und damit für höhere Preise sorgt) und einem Strauß an Technologien, die hervorragend mit der Marktwirtschaft harmonieren.

 

Die sozialistischen Staaten waren (und sind) übrigens begeisterte Anhänger der Atomenergie.

 

Es ist übrigens auch entlarvend, das gerade die FDP - im Gegensatz zu ihrem auf Wettbewerb ausgerichteten Grundsatzprogramm - sich so entschieden für die Atomenergie einsetzt.

 

 

 

Übrigens ist am 2. Oktober 2010 eine bundesweite Anti-Atom-Großaktion geplant. Schon mal den Termin vormerken. Vielleicht schaffen wir 1 Mio?

 

 

Siehe auch:

Weitere Artikel in der Kategorie "Atomenergie", wie zum Beispiel:

Video zur KettenReAktion

Film-Tipp: Die Atomlüge!

KettenReAktion

Einlagerung von Atommüll in Morsleben verhindern

Flashmobs gegen AKWs - jeden Adventssamstag bundesweit!

Druckwasser-Reaktoren: In 8 Atomkraftwerken drohen Störfälle 

Atom-Alarm: Schütze Dein Atomkraftwerk! (Online-Spiel)

Decke im Atommülllager Asse eingestürzt 

Alptraum Atommüll 

 

 

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