Am 3. September werden voraussichtlich rund 1000 Nazis aus ganz Deutschland nach Dortmund reisen um die Straßen der Stadt für ihre Propaganda zu missbrauchen. Mit nahezu täglichen Einschüchterungen und körperlichen Angriffen auf politisch engagierte Bürger verbreiten sie jedoch bereits im Vorfeld ihres Aufmarsches ein Klima der Angst.
Dortmund hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Hochburg militanter Neonazis entwickelt. Brutale Übergriffe auf MigrantInnen und linke Jugendliche, auf GewerkschafterInnen und politisch aktive Menschen, auf alternative Buchläden und auf Parteibüros, auf Kneipen und Veranstaltungen, auf Wohnungen von AntifaschistInnen gehen weiter und nehmen an Brutalität zu.
Polizei, Justiz und lokale Politik haben das Problem seit Jahren verharmlost. Sie tragen Verantwortung für das Erstarken der Neofaschisten in Dortmund. Seit dem Jahr 2000 gehen vier Morde auf das Konto der Neonazis: drei Polizisten wurden von dem Neonazi Michael Berger erschossen, der Punk Thomas Schulz von einem jugendlichen Neofaschisten erstochen.
Dagegen wollen sich die Dortmunder wehren. Gleich zwei Initiativen rufen (mit unterschiedlichen Schwerpunkten) zu Protesten und Blockaden auf:
- Reden: Kundgebung um 9 Uhr an der Schützenstraße Ecke Goethestraße
- Demonstrieren: Großdemo um 12 Uhr an den Katharinentreppen
- Blockieren: 9 Uhr am U-Bhf. Münsterstraße für DortmunderInnen und Auswärtige, die mit Bussen und PKW anreisen.
- Blockieren: 9 Uhr am Fritz-Henssler-Haus an der Geschwister-Scholl Straße für alle, die morgens mit dem Zug anreisen.
- Blockieren: Für AnwohnerInnen aus der Nordstadt, die bereits in der „Roten Zone“ wohnen, gibt es einen Treffpunkt an der Grünestraße Ecke Schützenstraße.
Von den letzten drei Sammelpunkten aus werden sich die Leute dann auf den Weg zu den Blockadepunkten machen. Dabei ist Flexibilität und Entschlossenheit gefragt. In Anlehnung an die erfolgreichen Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm und der Blockaden gegen Nazis in Dresden leiten farbige Fahnen den Weg zur Blockade. Es kann notwendig sein, dass Polizeiabsperrungen umgangen oder durchflossen werden müssen.
Für die Teilnehmer an Blockaden gibt es einigen Ausrüstungs- und Verhaltenstipps.
Info-Grafik: Alle Gegenveranstaltungen zur Neonazi-Demo
Im Gegensatz dazu scheint die Dortmunder Polizei aufgegeben zu haben: Während Gegendemonstranten den Aufmarsch jetzt durch Blockaden verhindern wollen, warnt die Polizei davor, sich der Demonstration der Neonazis in den Weg zu stellen.
Mehr Infos:
http://dortmundquer.blogsport.de/
http://dortmundnazifrei.wordpress.com/
Twitter:
https://twitter.com/#!/do_nazifrei
https://twitter.com/#!/DortmundQuer
Sonstiges:
Handyticker FÜR DEN 3.9. EINRICHTEN
Wichtigen Informationen zur Vorabenddemo am Freitag, 2.9.2011 nach Dorstfeld (Beginn: 19 Uhr, Dortmund-ZOB, direkt am Hauptbahnhof).
Willst du regelmäßig über Nazi- Aktivitäten und Gegenaktionen informiert werden? Dann abonniere den Newsletter "Aktiv gegen Nazis".
Siehe auch:
Nazis in Sachsen: Sprengstoff mit Steuergeldern gekauft?
Müssen Demos gegen Nazis wirklich sein? Kann man die nich einfach mal wegignorieren?
Wanderausstellung "Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland"
Sowie weitere Artikel in der Kategorie "Nazi-Aktivitäten", zum Beispiel:
Berlin 3.8.: Solidarität mit den Opfern von Oslo und Utøya!
Piratenvideo: Der alltägliche Rassismus (in Deutschland)
Happy Birthday Farrokh Bulsara!
8. Mai: Feiern wir den Sieg über das Böse!
Kritische Anmerkungen zum 13.2.
Ein Faschist, der nichts ist, als ein Faschist ...
Mein, dein, unser... täglicher Rassismus
Wenn du diesen Artikel nützlich fandest, dann abonniere doch unserenNewsletter oder unseren Feed. Beides hält dich schnell und kostenlos auf dem laufenden.
Oder folge uns auf Twitter unter @direkteaktion (viele Infos) und / oder @action_pur (nur Mitmach-Aktonen).
Auf identi.ca findest du uns auch unter @direkteaktion.