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9. August 2011 2 09 /08 /August /2011 17:18

http://klimaschutz-netz.de/images/plastiktasche.jpgEine Kunststofftüte wird im Durchschnitt 25 Minuten lang benutzt.


500 Plastiktüten benutzt ein durchschnittlicher EU-Bürger pro Jahr, die meisten nur einmal, nicht nur als Tragetaschen, sondern auch als Umverpackungen an der Käse- und Wursttheke. In Deutschland verwenden die Menschen immerhin noch etwa 65 Tragetaschen per annum. Das Resultat: wir schwimmen im Plastik -Müll. Allein im Mittelmeer treiben derzeit 250 Milliarden Kunststoffteilchen und 500 Tonnen Kunststoff. 


Plastiktüten auf Basis von Erdöl sind ein Umweltproblem, ein Symbol der Wegwerfgesellschaft und verschwenden wertvolle und begrenzte Ressourcen. Die Angaben zum Verbrauch von Plastiktüten in der EU und in den einzelnen Mitgliedsstaaten schwanken sehr deutlich. Dennoch lässt sich festhalten, dass für ein ressourceneffizientes Wirtschaften und aus Umweltschutzgründen der unnötige Verbrauch fossiler Ressourcen soweit als möglich und wirtschaftlich zumutbar vermieden werden muss.


In Ländern, in denen es keine Verwertungssysteme für Abfall und Wertstoffe gibt, gelangt die Plastiktüte nach ihrem Gebrauch unkontrolliert in die Umwelt. Der Zersetzungsprozess dauert je nach Plastiksorte zwischen 100 und 500 Jahren.


Ein etwa drei Millionen Tonnen schwerer Müllstrudel hat sich zwischen Kalifornien und Hawaii gebildet. Angetrieben durch Wind und Strömungen dreht sich diese schwimmende Müllhalde in einem riesigen Wirbel auf dem Ozean. Dieser Wirbel ist etwa so groß wie Mitteleuropa. Auf ein Kilogramm Plankton kommen hier sechs Kilogramm Plastik. In mehreren weiteren Wirbeln im Südpazifik, im Atlantik und im Indischen Ozean gibt es weitere Plastikteppiche dieser Art, wenn auch mit geringeren Mengen. Selbst im Roten Meer sind viele Regionen von Plastikmüll übersät.


Meeresschildkröten verwechseln die Kunststofftüten oft mit Quallen und fressen sie. Vögel verschlucken unverdauliche Plastikteile und füttern sogar ihre Jungen damit. Jedes Jahr sterben Zehntausende Wale, Robben und Haie. 

Warum verbietet man die Plastiktaschen nciht einfach? 

 

Die dünnen Folientaschen aus Polyethylen oder Polypropylen herzustellen ist ein gutes Geschäft und die Firmen sind alarmiert, ihre Lobby ist inzwischen aktiv. Es kommt nun auch auf die öffentliche Meinung an, damit sich die Lobbyisten nicht wieder, wie so oft, durchsetzen und wirkungsvolle Gesetze verhindern. Rund 3,4 Millionen Tonnen Plastikrohstoff werden zu schätzungsweise 450 Milliarden Tüten verarbeitet, die nach kurzer Zeit bestenfalls im Müll landen, oder im schlechteren Falle, auf See, aus Schiffen und Sportbooten geworfen werden, um danach die Strände zu verschmutzen oder im Wasser zu treiben. Dort verwechseln dann häufig Fische und Seevögel diese mit Nahrung.

Plastiktüten sind schon in vielen Ländern verboten oder deren Gebrauch wurde eingeschränkt, z.B. in Papua-Neuguinea, Frankreich, Südafrika, Australien oder Bangladesch.

Die Bengalen begründen ihr Verbot damit, "dass die Tüten Abwasserkanäle blockieren und zu Flutkatastrophen beitragen, Ruanda und andere afrikanische Länder finden, die massenhaft in der Gegend herumliegenden Tragehilfen stören das Pflanzenwachstum, verstopfen die Mägen von Rindvieh und bieten Brutstätten für Moskitos. In China dagegen sind dünne Tütchen verboten, weil der geringe Nutzwert in keinem Verhältnis zur Umweltbelastung steht. Verschiedene EU-Länder haben Gebühren eingeführt, beispielsweise Irland eine Tütenabgabe von 0,15 Euro pro Sackerl, daraufhin sank der Verbrauch umgehend von 328 Plastiktaschen pro Kopf und Jahr auf 21, berichten die Stuttgarter Nachrichten.

 

Öl ist der Rohstoff, aus dem der Grundstoff für die Taschen und Beutel hergestellt wird, und Öl wird unter immer umweltschädlicheren Bedingungen gewonnen. 

 Mit Tiefseebohrungen, aus kanadischen Ölsanden oder auf gerodeten und ölverschmutzten ehemaligen Regenwaldgebieten. Auch hier könnte ein Verbot der Plastiktüten- und Tütchen dazu beitragen die Umweltzerstörung aus der Ölproduktion zumindest etwas zu reduzieren. Verbrennt man Plastik in der Müllverbrennungsanlage, so entsteht CO2, welches den Treibhauseffekt fördert.

Dabei gibt es jede Menge Alternativen zu den Tüten. Baumwolltaschen (z.B.) sind langlebig und verrotten in der Natur, wenn sie tatsächlich mal "über Bord" gehen sollten. Sicher, auch sie sind nicht problemlos, es ist richtig, auch die Baumwollgewinnung hat ihre Umweltfolgen. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Taschen aus Baumwolle, oder die gute alte Jutetasche, so lange wie möglich verwendet werden.

 

Die Plastiktüte ist in diesem Zusammenhang auch nur ein Symbol. Es geht letztlich darum, die Wegwerfverpackungen insgesamt zur reduzieren. In vielen Fällen können auch Pfandsysteme die Plastikboxen- und Beutel ersetzen. In anderen Fällen tun es auch Pappen und Kartons.

 

Das Klimaschutz-Netz ruft dazu auf, am 27. August, Plastiktüten und Plastiktaschen zu meiden.


Diesem symbolischen Akt sollte danach eine möglichst nachhaltige Verhaltensänderung der Teilnehmer folgen und es sollte weiterhin sehr sorgsam überlegt werden, wie man Plastmüll vermeiden kann.

 

Letztlich ist es aber politisch zu entscheiden, ob weiterhin Plastikmüll die Umwelt belasten soll oder ob Europa zu einem Vorbild für die Welt wird. Bisher ist die EU eher ein schlechtes Beispiel.

 

Quelle:

Klimaschutz-netz.de

Stuttgarter Nachrichten

Movie: Leben ohne Plastik - Europamagazin

 

Siehe auch: 

 

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