Im sächsischen Geithain (Landkreis Leipzig, ein Nazikaff inmitten der ostdeutschen Provinz) ist ein 15-Jähriger, von gewalttätigen Neonazis lebensgefährlich verletzt worden. Der oder die Täter - darunter vermutlich Albert R., der von der Polizei festgenommen wurde - verletzten Florian K. durch Tritte und Schläge so heftig, dass die Ärzte - um den Jungen zu retten - seine Schädeldecke öffnen und eine Titanplatte einsetzen mussten.
Die muss als gezielter Mordversuch bewertet werden, da seit Monaten eine öffentliche Nazi-Kampagne gegen das Opfer lief:
- Bereits Ende 2009 tauchte ein Video auf, in dem Fotos von Florian K. und seinen Freunden gezeigt wurden.
- Ein auf der Seite des "Freien Netzes Borna-Geithain" veröffentlichter Drohbrief drohte ein Nazi anonym: "in Zukunft [...] müsst ihr mit Erziehungsmaßnahmen, Outingaktionen, Flugblätter, Plakaten, Hausbesuchen und Wohnungs- bzw. Autobeschädigungen rechnen".
- Am 2.42010, haben Geithainer Nazis im alternativen Jugendclub „R9“ randaliert, wobei sie die Scheiben einwarfen und die Hauswand mit Parolen wie mit „Rot Front verrecke“ und „Florian wir kriegen dich“ besprühten.
- Am 14. Juli 2010 hat im Geithainer Bürgerhaus eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung unter dem Motto “Mut gegen Nazis” stattgefunden. Während zwei Referenten einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten der regionalen Neonazi-Szene boten, belagerten 23 Neonazis die Veranstaltung.
- Eine rechtsextremistische Internetseite aus der Region erklärt Florian K. zum Freiwild - mit Name, Fotos und Adresse. Auch der Beruf des Vaters wird genannt.
Trotz solche offensichtlicher Drohungen und Anzeigen der Betroffenen blieb die Polizei tatenlos: Weder wurden Maßnahmen zum Schutz von Florian K. getroffen, noch wurde gegen die Nazi-Szene vorgegangen.
Doch das muss nicht wundern, denn die Vorgaben aus der Politik sind klar: Die Geithainer CDU Bürgermeisterin Romy Bauer nutzt den "Beileidsbesuch" bei Florians Eltern um eine Drohung loszuwerden: Die Eltern sollten "den Ball flach halten". Auch der Stadtrat von Geithain hat der Familie von Florian zu verstehen gegeben, dass sie die Geschichte vom Neonazi-Überfall nicht publik machen sollen. Denn Bürgermeisterin Romy Bauer von der CDU fürchtet um den Ruf ihrer Stadt:
"Eskalationen sollen nicht provoziert werden, weil jede Eskalation auch eine Gefahr bedeutet. Nämlich die, dass wir in schlechte Schlagzeilen kommen."
Lass es all wissen! Verbreitet dfie Nachricht! Fordet den Rücktritt von Romy Bauer!
de.indymedia.org | Nazirandale in Geithain – 2.April 2010
Geithain: Nazis drohen mit "Erziehungsmaßnahmen" und "Hausbesuchen"
Neonazis wollten Veranstaltung in Geithain stören | chronik.LE
NPD-BLOG.INFO » Blog Archive » Geithain: Neonazis belagern ..
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