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5. September 2009 6 05 /09 /September /2009 14:43
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2. August 2009 7 02 /08 /August /2009 21:41
Für den  12. September 2009 ruft eine breite Bewegung von engagierten Menschen und vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen unter dem Motto “Freiheit statt Angst 2009 – Stoppt den Überwachungswahn!“ zu Protesten gegen den Sicherheitswahn auf.



Nach zahlreichen Online-Petitionen und Protesten ist es nun ander Zeit, die Auflehnung auf die Straßen der Haupstadt zu tragen. Friedlicher und kreativer Protest, von Kundgebungen über Parties zu Kunstaktionen soll den Protest prägen.

In Deutschland und überall in der Welt werden seit Jahren Massen-Überwachung und zentralisierte Massen-Datenspeicherung durch den Staat ausgebaut und verstärkt. Die Überwachungsmaßnahmen umfassen die präventive und anlaßlose Speicherung von Kommunikation, Bewegungsprofilen, Steuer- und Finanztransaktionen, persönlichen Beziehungen und individuellem Verhalten, Krankheitsdaten und mehr. Begründet werden diese Maßnahmen in der Regel mit dem “Kampf gegen den Terrorismus” und der „Bekämpfung der Kriminalität“. Daten werden jedoch nicht mehr gezielt über Verdächtige gesammelt, sondern pauschal von jedem Menschen – ohne irgendeinen begründeten Verdacht.

Durch die anlaßlose Speicherung von Daten aus allen Lebensbereichen werden alle Menschen unter einen Generalverdacht gestellt. Der Ausbau der Sicherheitsarchitektur mittels Massenüberwachung bedeutet also eine faktische Abschaffung des Unschuldsprinzips, welches ein wesentlicher Grundpfeiler des demokratischen Rechtssystems ist.

Auch ist mit Massen-Überwachung keinerlei Sicherheitsgewinn verbunden, der den immensen Aufwand und die Erosion wichtiger demokratischer Normen und Werte in irgendeiner Weise rechtfertigen würde.

Indem das Eindringen in die Privatsphäre durch den Staat zum Normalfall wird, ist die Garantie der Menschenwürde nicht nur in Gefahr, sondern tatsächlich außer Kraft gesetzt: Der Mensch wird zum reinen Objekt des misstrauischen Staates. Er wird seiner Würde beraubt, indem er generell als potentieller Straftäter oder Feind betrachtet wird.

Zusätzlich zur operativen Aufrüstung durch den Einsatz der Massen-Überwachung ist auch die immer stärker voranschreitende Zentralisierung von Befugnissen und die Tendenz zur Aufweichung der Trennung von Geheimdiensten, Polizei und Militär besorgniserregend.

In der demokratischen Grundordnung eines Rechtsstaates müssen diese Organe unabhängig operieren. Die Geschichte lehrt uns durch viele Beispiele, welche Gewalt ein Staat entwickeln kann, wenn diese Trennung nicht aufrecht erhalten wird.

Der Staat ist nur dann ein demokratischer und freier Staat, wenn er sich an die selbst auferlegten Grenzen des modernen Rechtsstaatsverständnisses hält, wenn er sich selbst beschränkt und an das eigene Handeln die höchsten Wertmaßstäbe legt.

Zum Rechtsstaatsverständnis gehören auch das Verbot einer pauschalen Massen-Überwachung, also der massenhaften Verletzung der Privatsphäre und die Sicherheit des Grundsatzes, daß Grundrechtseingriffe nur ein allerletztes Mittel sein dürfen.

In einer freien und gerechten Gesellschaft muß die oberste Handlungsmaxime des Staates das Vertrauen in die Bürgerinnen und Bürger sein, und nicht das Mißtrauen. Umgekehrt müssen die Menschen grundsätzlich darauf vertrauen können, daß der Staat weitgehend auf Eingriffe verzichtet und diese nur im wohlbegründeten Einzelfall und mit richterlicher Prüfung zulässt. Im demokratischen Staat muß die Garantie der Menschenwürde und der Grundrechte absolut sein.

Wir fordern die Politik auf, sämtliche Eingriffsbefugnisse, Sicherheits- und Überwachungsgesetze von unabhängigen Stellen auf Wirksamkeit, Schadenspotenzial und Grundrechtskonformität hin zu überprüfen. Solange dieses nicht geschehen ist, fordern wir einen sofortigen Stop weiterer Überwachungs- und Sicherheitsgesetze.

Wir wollen keine Gesellschaft der Angst
, wir wollen keine Gesellschaft des Mißtrauens. Wir wollen eine friedliche und freie Gesellschaft, die allen Menschen gleiche Chancen einräumt, in der niemand ausgegrenzt wird, in der niemand den allwissenden Staat fürchten muss, und Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit erhalten bleibt, Mitverantwortung zu übernehmen.

Wir sind überzeugt, daß die besten Instrumente zur Bekämpfung von Kriminalität Bildung, Armutsbekämpfung, Integration und soziale Verantwortung und politische Teilhabe sind. Hier sind Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam gefordert, Handlungsalternativen zu entwickeln.

Um den Protest diesmal besonders wirkungsvoll an die Politik zu tragen, protestieren wir in diesem Jahr nur zwei Wochen vor der Bundestagswahl – denn die Politik soll sehen, daß wieder viele Menschen für ihre Rechte und eine freie und friedliche Gesellschaft eintreten. Und nach der Wahl wird sich die Politik an ihrem Handeln messen lassen müssen. Wir rufen jeden Mensche auf, sich unserem friedlichen Protest anzuschliessen.

Ständig aktuelle Informationen, sowie alle teilnehmenden Organisationen und Länder finden sich im Internet unter:
http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/304/153/lang,de/


12. September 2009, 15:00 Uhr in Berlin
Potsdamer Platz, Berlin

Unsere Forderungen

1. Überwachung und Sicherheitsgesetze abbauen

* Abschaffung der flächendeckenden Protokollierung der Kommunikation und unserer Standorte (Vorratsdatenspeicherung)
* Abschaffung der flächendeckenden Erhebung biometrischer Daten, sowie von RFID-Ausweisdokumenten
* Abschaffung der flächendeckenden Sammlung genetischer Daten
* Abschaffung von Video-Überwachung und automatischer Verhaltenserkennungssysteme
* Keine Finanzierung der Entwicklung neuer Überwachungstechniken
* Keine pauschale Registrierung aller Flugreisenden (PNR-Daten)
* Kein Informationsaustausch mit den USA und anderen Staaten ohne wirksamen Datenschutz
* Keine geheime Durchsuchung von Privatcomputern, weder online noch offline
* Keine pauschale Überwachung und Filterung von Internet-Kommunikation (geplantes EU-Telekom-Paket)
* Stop der Aufrüstung der EU-Außengrenzen (z.B. FRONTEX, eBorder)
* Stop der zunehmenden Verzahnung von Polizeien, Geheimdiensten und Militär (z.B. Gemeinsame-Dateien-Gesetz)
* keine pauschale Überwachung von Flüchtlingen (Visa-Waiver, SIS II, VIS, EuroDAC)
* Stop des Stockholm-Programms zur Inneren Sicherheit in der EU (wir unterstützen mit dieser Demonstration den Protest gegen das Stockholm-Programm)

2. Evaluierung bestehender Gesetze und Entwicklung von Handlungsalternativen

* Wir fordern eine unabhängige Evaluation der bestehenden Gesetze und Befugnisse auf Ihre Wirksamkeit und schädlichen Auswirkungen auf Bürger- und Menschenrechte.
* Wir fordern ein gemeinsames Nachdenken von Politik und Gesellschaft zur Entwicklung von effektiven Handlungsalternativen zur Kriminalitäts- und Terrorismusbekämpfung, z.B. durch:
- Ausbau von Bildungschancen
- Intensivierung der Armutsbekämpfung
- Intensivierung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs
- Ausbau der Infrastruktur für Opferberatungsstellen
- Ausbau von Gewaltpräventions- und Aufklärungskampagnen im Bereich der Gewaltkriminalität und sexualisierter Gewalt

3. Moratorium für weitere Sicherheitsgesetze

Nach der beispiellosen Aufrüstung der letzten Jahre in den Bereichen der Inneren Sicherheit und dem Ausbau anlaßunabhängiger (Massen-) Überwachung fordern wir ein sofortiges Moratorium für alle weiteren Gesetzesinitiativen im Bereich der Inneren Sicherheit.



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2. August 2009 7 02 /08 /August /2009 15:29
Allen Warnungen von Datenschützern und den Protesten von Parlamentariern zum Trotz gaben die EU Außenminister (und damit auch SPD-Außenminister Steinbrück) der EU-Kommission grünes Licht, mit den USA über ein Abkommen zur Übermittlung europäischer Bankdaten für die Terrorfahndung zu verhandeln.

Mit Ihrem Vorstoß will die Barroso-Kommission binnen kürzester Zeit ein Vorhaben durchdrücken, dass unter DatenschutzexpertInnen höchst umstritten ist. Bei der Weitergabe der sensiblen persönlichen Daten bleiben die Sicherung von Rechtschutz und Datenschutzbestimmungen auf der Strecke. Wir fordern deshalb die

Damit trickst die EU das Europa-Parlament aus, das nicht umZustimmung gebeten wird. Es sollen einfach Fakten geschaffen werden.

Für die Ausforschung terroristischer Geldquellen haben die USA schon bislang die Daten des Finanzdienstleisters Swift genutzt. Swift wickelt täglich etwa 15 Millionen Finanztransaktionen von 8300 Banken weltweit ab. Damit laufen die globalen Geldbewegungen über die Gesellschaft, auch die zwischen Terroristen. Da Swift eine Filiale im US-Staat Virginia unterhält, hatten die USA bislang einen problemlosen Zugang zu den Daten der Gesellschaft. Nun aber soll der Zahlungsverkehr innerhalb der EU ab Herbst auch nur noch innereuropäisch abgewickelt werden. Dafür wurde eigens ein Rechenzentrum in der Schweiz aufgebaut. Die USA wollen den Zugriff nicht verlieren und drängen deshalb auf ein Abkommen, schreibt der Tagesspiegel.

Jan Philipp Albrecht, MItglied im Europaparlament von den Grünen und Member of Civil Liberties Committee im European Parliament, ruft zur Unterzeichung einer Petition dagegen auf:

Petition: Stop the bank data transfer agreement!

In their Council meeting on July 27th 2009 the foreign ministers of the European Union mandated the European Commission to finalise an agreement that enables the extensive circulation of bank details of European citizens between the European Union and the United States. With this mandate the Barroso-led Commission seeks to push through a dubious agreement that is highly controversial among data protection experts. If a circulation of personal bank details in fact takes place, legal protection and data protection of the citizens will be severely impaired. Thus we demand that the European Commission refrains from its current, erring position and to respect the parliamentary views, especially the view of the Green Group and many others in the European Parliament. Barroso’s present wilful ignorance towards the European Parliament which will gain further competences in this field after the Lisbon Treaty gets ratified and therefore ignorance towards the will of the citizens of the European Union is unacceptable.

Stop the current Commission! Stop Barroso!

 

Auch die Piratenpartei Deutschland wendet sich entschieden gegen den heutigen Beschluss der EU-Außenminister, die Überweisungsdaten europäischer Bankkunden für US-amerikanische Behörden zugänglich zu machen:

 

Besonders sauer stößt den Piraten auf, dass die Außenminister den Beschluss ohne jede Aussprache fassten. »Die Überwachung europäischer Bankkunden durch amerikanische Behörden fanden die Minister im Wortsinn nicht einmal der Rede wert« kritisiert Klute. Dass der Zugriff auf die Daten auf wenige Monate beschränkt und einer strikten Kontrolle unterzogen werden soll, hält die Piratenpartei für Augenwischerei. Offenbar komme es der EU-Kommission darauf an, jetzt sehr schnell Fakten zu schaffen. Denn am 2. Oktober werde Irland über eine Ratifizierung des EU-Vertrags von Lissabon abstimmen. Trete dieser Vertrag erst in Kraft, hätte das EU-Parlament bei einem USA-Abkommen ein Wort mitzureden, und hier sei eine Zustimmung kaum zu bekommen. Die Piratenpartei argwöhnt, die Kommission wolle jetzt einen »temporären« Vertrag aushandeln, den man später ohne großes Aufsehen in einen dauerhaften Vertrag umwandeln könne.

 

Betroffen von der amerikanischen Überwachung seien nicht nur Überweisungen, die zwischen Europa und den USA erfolgen. Auch Transfers innerhalb der Europäischen Union und Eil-Überweisungen innerhalb Deutschlands könnten US-Fahnder einsehen, berichtet der Online-Nachrichtendienst »heise online«.


Weitere Infos zum Thema gibt natürlich bei Netzpolitik.org


Auf zur Demo: Freiheit statt Angst! 12.9.09 in Berlin







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9. Mai 2009 6 09 /05 /Mai /2009 11:30

Es gibt bei Netzpolitik.org  eine DIN A4-Version von der Zensursula-Schablone als PDF inklusive einem Foto-Beispiel, wie ein Ausdruck an der Uni aussieht.

 

Als Idee hatte er noch, unter die Plakate “szene-typische” ;) Abreiss-Zettel mit einer Internetadresse zu kleben. Gute Idee. Kann man dezentral nachmachen und auf die Petition hinweisen.

 

Die DIN A4-Version kann man gut auf DIN A3 kopieren. Und als URL sollte man sowohl die Original Petitionsadresse als auch eine Shorturl-Adresse für Abtipper verwenden. (Wie war nochmal die eingängliche tinyurl-Adresse?)



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8. Mai 2009 5 08 /05 /Mai /2009 22:22
50.000 Unterzeichner einer Bundestags-Petition in nicht mal ganz 4 Tagen. Und auch heute haben wieder 10.000 unterzeichnet.

Das sind mehr Menschen, als die Grünen Mitglieder haben. Das ist definitiv ein Rekord. Und es zeigt, neben der Tatsache, welches Mobilisierungs-Potential das Internet mit sich bringt, auch, wie politisiert die Nerds und User hier draussen sind.

Mit mehr  als 50.000 Unterstützern ist zumindest zweierlei erreicht:
- Die Gegner von Inernet-Sperren können von der CDU nicht mehr einfach als Kriminelle abgetan werden
- Das Mindest-Kriterium ist erfüllt, damit die Petition im Petitionsausschuss öffentlich beraten wird:

 "Wird eine Petition innerhalb von 3 Wochen nach Eingang (bei öffentlichen Petitionen rechnet die Frist ab der Veröffentlichung im Internet) von 50.000 oder mehr Personen unterstützt, wird über sie im Regelfall im Petitionsausschuss öffentlich beraten. Der Petent wird zu dieser Beratung eingeladen und erhält Rederecht."

Wir haben also nur erfolgreich eine Bitte an den Petitonsausschuss des Bundestages formuliert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das ist ein Erfolg. Aber damit ist noch nichts gewonnen.

Denn 50.000 Mitzeichner sind wenig gegenüber den 64,3 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland. Die CDU braucht nur 45% von denen hinter sich zu vereinen,um quasi allmächtig zu sein (Westerwelle tut alles, um Vizekanzlerin zu werden).

Um das Zensur-Gesetz erfolgreich zu verhindern, muss aus dem Aufschrei eine Bewegung werden. Deshalb muss es weitergehen:
- 100.000 Unterschriften für die Petition sind der nächste Meilenstein
- Bundestagsabgeordnete überzeugen:
  • Viele Abgeordnetet wissen gar nicht, dass sie ein Gesetz beschließen sollen, das dem BKA die Macht gibt, ohne gerichtliche oder sonstige Kontrolle beliebige Internet-Seiten zu sperren. Das das Gesetz geradezu zum Mißbrauch einlädt.
  • Viele Abgeordnetet wissen wirklich nicht  (ja, sie lesen eure Blog nicht, sorry!), dass das Gesetz völlig wirkungslos gegen die Kriminalität ist, gegen die es eigentlich helfen soll 
  • Hier ereicht ihr sie: Politiker-Kontakte WICHTIG: Bleibt sachlich. Schimpfen hift garantiert nicht (auch wenn euch zurecht danach zumute ist)
- Ein sehr gutes Abschneiden der Piratenpartei bei der Europawahl wird sicher helfen. Aber: Nich allein auf die Piraten fokusssieren, denn wir können nur erfolgreich sein, wenn wir nicht von einer PArtei vereinnahmt werden.
- Verfassungsgerichtsklage vorbereiten & unterstützen
- Können Volksentscheide das Verhalten der Länder im Bundesrat beeinflussen?
- Wir müssen immer wieder auf das Versagen der Bundesregierung in allen anderen Wegen zur Bekämpfung der Kipo hinweisen: Thesen zu Kinderpornographie   und  Wo stehen die Server?
- Wir müssen weiter Überzeugungsarbeit leisten: Bei Familie, Freunden und Kollegen - sachlich und kompetent (gute Argument-Sammlungen:  Hintergrundtext: Internet-Sperren, Wovon reden wir in dieser Debatte eigentlich?)


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5. Mai 2009 2 05 /05 /Mai /2009 21:00
In Ermangelung von attratktiven Bannern für die Petition gegen Internet-Zensur hab ich selbst zum Graphik-Programm gegriffen. Hier die Ergebnisse:




























jpg, 21k



























png, 113k
 
gif, 12k
 
jpg, 11k
 
png, 12 k



Kein Kunstwerk (bin kein Profi), aber vielleicht nützlich. Bedient euch!

Creative Commons License
Petition gegen Internet-Sperren is licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-Share Alike 3.0 Germany License

 

Wetterfrosch hat auch ein paar Bilder gemacht, aber die schrecken mich ehr ab.

Add: Weitere Banner gibt bei thomasmoehle.de (Danke an lichtwesen für den Hinweis).

 

 

Auf taz.de gibts eine Online Abstimmung zu Internet-Sperren: http://kl.am/c4F

 

Weitere Artikel:

 

Piratenbewegung erstarkt durch die Zensur-Gesetz der CDU/SPD-Bundesregierung

Siehe auch:

Regierung läßt Polizei bei Kinderpornos im Stich
Pädophiler Priester seit 1985 mit Wissen von Kirche und Staat aktiv
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
CDU Wahltaktik: Agenda-Setting
Thesen zu Kinderpornographie
Gegen Internet-Sperrungen und ein Firmen-kontrolliertes I-Netz
Petition gegen die Patentierung von Software

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4. Mai 2009 1 04 /05 /Mai /2009 21:49
Ende April 2009 hat die CDU / SPD Bundesregierung einen Gesetzentwurf verfaßt, der eine rechtliche Grundlage für die Zensur des Internets schafft.

Zu Begründung wurde eines der schlimmsten Verbrechen unserer Zeit angeführt. Weil die Begründung allerdings völlig absurd ist, will ich sie hier nicht wiederholen (wer mehr wissen will, möge einfach hier im Blog etwas stöbern).

Initiatorin des Gesetzes ist Ursula ("Zensursula") von der Leyen (CDU). Das von der SPD kein nennenswerter Widerstand kommen würde, war zu erwarten. Auch das die FDP gegen ein Gesetz wettert, das sie, im Falle einer Regierungsbeteiligung, relativ geräuschlos durchwinken würden, war nicht überraschend.

Überraschend jedoch war, das Bündnis90/die Grünen - trotz Einwände im Detail - grundsätzlich eine solche  Internet-Zensur für OK halten. [Quellen: Bundestagsrede von Ekin Deligöz vom Bündnis 90/Die Grünen und Erklärung von Ekin Deligöz, kinder- und familienpolitische Sprecherin, und Grietje Staffelt, medienpolitische Sprecherin]

Auch in Twitter wird von der Grünen Online-Redaktion  lediglich das Verbot "unkontrollierter" Internet-Sperren gefordert:

STOPPT #ZENSURSULA! Unterzeichnet mit uns die Petition gegen die unkontrollierte Sperrung von Internetseiten! http://snipurl.com/hgt9v


Überraschend, weil die Grünen bisher nicht nur als verläßlicher Partner der Bürgerrechtsbewegung, sondern auch als Internet-kompetent und für die Anliegen der Netzbürger/Netizens aufgeschlossen bekannt waren.

Natürlich stellten diese Meinungsäußerungen prominenter Grünen-Politiker keine Partei-Position dar. Doch sollte diese Tendenz duch Parteitag-Beschlüsse oder das Ausbleiben dem entgegenstehender Beschlüsse bestätigt werden, so stehen Menschen wie ich an einem Scheideweg.

Ich bin damals von der Friedensbewegung zu den Grünen gekommen und habe in ländlicher Gegend einen Ortsverband mit aufgebaut. Habe mit Jürgen (Trittin) bei einer LDK in einer WG gepennt  und der Grünen Jugend Aufbauhilfe geleistet. War gegen die Volkszähung und Wackersdorf. Habe mit anderen einen Grünen zum Ober-Bürgermeister gemacht.

Irgendwann bin ich dann (still) ausgetreten, weil ich die (notwendigen) Kompromisse auf dem Weg zum Erfolg nicht aktiv vertreten konnte (ich finde Rotationsprinzip, Basisdemokratie, Pazifismus und so immer noch gut+wichtig). Aber ich bin immer Wähler und aktiver Unterstützer geblieben - trotz attraktiver Versuchungen durch APPD u.a..Denn die Grünen haben auf die wichtigen Themen der Zukunft die richtigen Antworten gehabt.

Die aktuellen Stellungnahmen der Grünen-Bundestagsabgeordneten  zum Thema Internet-Sperren (s.o.) deuten jedoch an, dass die Grünen nun einen Status ereicht haben, an dem zumindest ihre Abgeordneten zwischen realen Fakten und Propaganda nicht mehr unterscheiden können. Sofern das nicht durch die Basis korrigiert wird, bedeutet das für mich, an einen Scheideweg mit den Grünen angekommen zu sein.

Zumal es mit der Piratenpartei eine echte Alternative gibt.

Weitere Artikel:

 

Piratenbewegung erstarkt durch die Zensur-Gesetz der CDU/SPD-Bundesregierung


Siehe auch:
Regierung läßt Polizei bei Kinderpornos im Stich
Pädophiler Priester seit 1985 mit Wissen von Kirche und Staat aktiv
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
CDU Wahltaktik: Agenda-Setting
Thesen zu Kinderpornographie
Gegen Internet-Sperrungen und ein Firmen-kontrolliertes I-Netz
Petition gegen die Patentierung von Software



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4. Mai 2009 1 04 /05 /Mai /2009 20:16
In Schweden hat das umstrittene Pirate-Bay-Urteil der Piratenpartei einen unverhofften Aufstieg verschafft. In kürzester Zeit ist die Mitgliedschaft in der Partei, die sich gegen Urheberrechte und Internet-Zensur engagiert, auf 40.000 Mitglieder angeschwollen. Ihre Jugendorganisation, die "Ung Pirat", ist nun die größte politische Jugendorganisation Schwedens.

In ganz Skandinavien sowie in Großbritannien, Frankreich und Polen werden im Zuge der Angriffe auf die freie Netz-Nutzung in der EU neue Zuwächse für die lokalen Piratenparteien und nahestehenden Organisationen gemeldet.

Die von der CDU ("Zensursula") durchgesetzten und der SPD geduldeten Internet-Sperren bringen nun auch die deutsche Piratenpartei in eine ähnliche Ausgangsposition. Dieses wird insbesondere möglich, weil auch die Grünen - bisher ein verläßlicher Ansprechpartner für Meinungsfreiheit und Bürgerrechte - voll auf die Regierungspropaganda hereinfällt und sich nicht generell gegen die Sperren aussprechen mag.

Der Gesetzentwurf ist erst wenige Tage alt, doch schon meldet die Piratenpartei die erste Eintrittswelle - ihre Migliederzahl ist kurzfristig um 10% gestiegen. Auch die Mobilisierung für Unterschriften zur Anmeldung für die Bundestagswahl läuft deutlich besser als erwartet.

Gleichzeitig läuft eine Petition gegen das neue Gesetz, die innerhalb von nur 24 Stunden schon mehr als 10.000 Unterzeichner zählte (derzeit ca. 18 Unterschriften pro Minute). Das zeigt das enorme Mobilisierungs-Potential, das hinter dem Thema steckt.

Auch Blog-Betreiber machen derzeit die Erfahrung, das Artikel über Netzsperren ihnen die besten Klickraten bringen. Selbst, wenn sie nur eigentlich hinreichend bekannte Fakten wiederholen.

Wegen des Mitgliederzuwachses in Schweden, der nach dem umstrittenen Pirate-Bay-Urteil eingetreten ist, halten sogar Kritiker den Einzug von ein bis zwei PIRATEN ins Europaparlament für wahrscheinlich.

Zumal die Piratenpartei nicht nur über dieses Thema Anhänger gewinnt:
- Sie ist fest in der Open Source Community verankert
- Sie ist am entschiedensten von allen Parteien gegen Software-Patente
- Sie ist gegen die Excesse im Urheberrecht
- Sie tritt entschieden für die Netzneutralität ein
- Sie tritt enschieden gegen den Bundestrojaner und Video-Überwachung auf

Diese Themen mögen in den konservativen Wählerschichten der CDU und der Linken nicht relevant sein. Aber sie bewegen die jungen, gut ausgebildeten und Internet-affinen Stadtbewohner (und vor allem die gut verdienenden IT-Spezialisten) aus der Mitte der Gesellschaft, die bisher zu den Grünen, der FDP oder vielleicht sogar bisher noch zur SPD neigten.

Da nun sebst die Grünen dieses Wählerspektrum nicht mehr glaubwürdig zu vertreten scheinen, öffnet das ganz neue Perspektiven für die Piratenpartei.

Siehe auch:

Regierung läßt Polizei bei Kinderpornos im Stich
Pädophiler Priester seit 1985 mit Wissen von Kirche und Staat aktiv
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
CDU Wahltaktik: Agenda-Setting
Thesen zu Kinderpornographie
Gegen Internet-Sperrungen und ein Firmen-kontrolliertes I-Netz
Petition gegen die Patentierung von Software

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28. April 2009 2 28 /04 /April /2009 00:29
Im Kampf gegen Kinderpornografie fehlt der Polizei nach Ansicht des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) noch das notwendige Rüstzeug, so der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen kürzlich auf einer Konferenz in Suhl. "Wir müssen sehen, dass wir an die Täter rankommen."

So seien zum Beispiel verdeckte Ermittlungen im Netz noch mit großen rechtlichen Problemen behaftet. So könnten sich Ermittler zum Beispiel nicht in geschlossene Kinderpornografie-Tauschbörsen einschleusen, ohne sich selbst strafbar zu machen.

Staat und Polizei seien derzeit kaum im Internet präsent, kritisierte Jansen. Neben rechtlichen Befugnissen fehle qualifiziertes Personal, um Tatorte im Internet sichern zu können. "Wir brauchen Computer-Spezialisten und müssen diese auch bezahlen können." In keinem Bundesland gebe es ausreichend Fachkräfte auf diesem Gebiet.

Während die Polizei aber der Entwicklung hinterherhinkt, lenkt die CDU-SPD-Bundesregierung mit Zensur-Maßnahmen von ihrer eigenen jahrelangen Untätigkeit ab.

Quelle: Heise-newsticker

Siehe auch:
CDU Wahltaktik: Agenda-Setting
Thesen zu Kinderpornographie
Pädophiler Priester seit 1985 mit Wissen von Kirche und Staat aktiv



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21. April 2009 2 21 /04 /April /2009 20:33
Philippinen - Deutschland 3:0 (Vergleich Bürgerrechte)
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