Multi-Kulti hat keinen guten Ruf in Deutschland. Es gibt Webseiten die sich auf Multi-Kult-Bashing spezialisiert haben. Multi-Kulti klingt immer noch nach strickenden Grünen, die sich mit Pizzeria Besitzern und Döner-Buden-Betreibern Straßenfeste organisieren, auf denen türkische Bauchtänzerinnen und Yoga-Gurus auftreten.
Und während Mutige auf die Vorteile von Einwanderung für jede Gesellschaft und jeden Staat hinweisen, polemisieren und pöbeln konservative Politiker von CDU und SPD gegen Immigrantenkinder und ihre Eltern. Die Bilder die sensations-gierige Presse malt, sind wenig attraktiv.
Also kein Multi-Kulti?
Hagen Rether sagt mal:
"Ja sicher Multi-kulti-Kuschelkurs, was denn sonst, Prügelkurs? Gibt es eine Alternative zum Kuschelkurs? Die Alternative können wir uns seit 20, 30, 40 Jahren im Nahen Osten angucken."
Trotzdem: MIt Multi-Kulti ist derzeit kein Staat zu machen.
Jedenfalls bis Jogi kam. Jogi Löw. Der steckte diese offensichtlich hoffnungslos integrationsunwilligen Immigrantenkinder zusammen mit ein paar halbwegs arischen Kindern und formte daraus eine halbwegs erfolgreiche Fußballmannschaft.
Siehe und staune: Multi-Kulti ist erforgreich
Dennis Aogo | SC Freiburg | Geboren in Karlsruhe | Aogo hat eine deutsche Mutter und einen nigerianischen Vater. |
Jerome Boateng | Hamburger SV | Geboren in Berlin | Boateng hat eine deutsche Mutter und einen ghanaischen Vater aus dem Stamm der Aduana, Prince Boateng |
Cacao | VfB Stuttgart | Geboren in Santo André (Brasilien) als Claudemir Jeronimo Barreto | Cacau kam 1999 mit der Samba-Tanzgruppe durch Deutschland, bevor er einen Vertrag bei Türk Gücü München erhielt. |
Mario Gomez | FC Bayern München | Geboren in in Riedlingen und in Unlingen aufgewachsenen. | Als Sohn eines aus der Provinz Granada stammenden Spaniers und dessen deutscher Frau besitzt er neben der deutschen auch die spanische Staatsangehörigkeit. |
Sami Khedira | VfB Stuttgart | Geboren in Stuttgart | Sami Khedira hat einen tunesischem Vater und eine deutsche Mutter. |
Miroslav Klose | FC Bayern München | Geboren als Miroslaw Marian Kloze in Opole, Polen | Seine Kindheit verbrachte Klose zunächst in Polen und kam, nach einem Aufenthalt der Familie in Frankreich, im Alter von acht Jahren mit seiner Familie als Aussiedler nach Deutschland in die Pfalz. |
Marko Marin | SV Werder Bremen | Geboren in n Bosanska Gradiška, Jugoslawien, heute Bosnien und Herzegowina | Als Marko Marin zwei Jahre alt war, wanderten seine Eltern nach Deutschland aus. Er wuchs in Frankfurt-Unterliederbach auf. |
Mesut Özil | Werder Bremen | Geboren in Gelsenkirchen | Seine Familie stammt aus der Türkei, lebt in der dritten Generation in Deutschland. Lieblings-Urlaubsland: Türkei. Lieblingsgericht: Melemen (türkische Rühreier). Özil ist Muslim und betet vor jedem Spiel. |
Lukas Podolski | 1. FC Köln | Geboren als Lukasz Podolski in Gliwice | Als Aussiedler emigrierten seine Eltern 1987 nach Deutschland. |
Serdar Tasci | VfB Stuttgart | Geboren in Esslingen | Tasci, der aufgrund seiner türkischen Abstammung sowohl für die deutsche als auch für die türkische Fußballnationalmannschaft spielberechtigt gewesen wäre, entschied sich im Oktober 2006 trotz heftigen Werbens des türkischen Fußballverbandes für eine Laufbahn in der deutschen Nationalelf. |
Piotr Trochowski | Hamburger SV | Geboren in Tczew, Polen | Als Piotr Trochowski fünf Jahre alt war, kamen seine Eltern aus Polen nach Hamburg. |
Übrigens: Der einzige, der entgegen der öffentlichen Meinung zuhause bleiben mußte, war Kevin Kurani. Auch ein Immigrantenkind. In Jogis Team Integrationsunwillig - aber auf Schalke gut integriert.
Und dann rettet ausgerechnet ein Türke Deutschland ins Achtelfinale. Der Alptraum für die NPD.
Siehe auch: WM ohne Nationalismus?
Gutes Interview mit Klaus Theweleit zu Fußball und Migration
Update (8.7.2010): Jetzt hats auch der Spiegel gemerkt: Migranten im DFB-Dress "Aus dem Traum muss Alltag werden"
Siehe auch weitere Artikel in der Kategorie "Nazi-Aktivitäten", zum Beispiel:
Nazi-Rock -Festival am 10. Juli behindern
8. Mai: Feiern wir den Sieg über das Böse!
Müssen Demos gegen Nazis wirklich sein? Kann man die nich einfach mal wegignorieren?
Kritische Anmerkungen zum 13.2.
Ein Faschist, der nichts ist, als ein Faschist ...
Mein, dein, unser... täglicher Rassismus
Wenn du diesen Artikel nützlich fandest, dann abonniere doch unseren Newsletter (rechts) oder unseren Feed. Beides hält dich schnell und kostenlos auf dem laufenden. Oder folge uns auf Twitter unter @direkteaktion (viele Infos) und / oder @action_pur (nur Mitmach-Aktonen).