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27. März 2010 6 27 /03 /März /2010 16:08
http://www.attac.de/typo3temp/GB/7af1e86522.pngBanken, Finanzaufsichten, Ratingagenturen, Wirtschaftsprüfer - sowie Merkel, Schröder und Ackermann vors Tribunal?

Mit einem Bankentribunal vom 9. bis 11. April in der Berliner Volksbühne will das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Ursachen der Finanzkrise sowie die Bankenrettungen kritisch durchleuchten, die Verantwortlichen öffentlich zur Rechenschaft ziehen und Alternativen aufzeigen.

"Die intransparente und undemokratische Bankenrettung zeigt besonders prägnant, wie Politik und Wirtschaft sich weigern, die notwendigen Konsequenzen aus der Krise zu ziehen. Stattdessen steuern sie ungebremst auf die nächste Krise zu", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Um dem etwas entgegenzusetzen, brauchen wir einen zivilgesellschaftlichen Prozess. Dazu ist das Bankentribunal ein Auftakt."

 

Attac Seite zum  Banken-Tribunal

 

Anklagen will Attac die derzeitige Bundesregierung und die beiden Vorgängerinnen, vertreten unter anderem durch Gerhard Schröder, Peer Steinbrück (beide SPD) und Angela Merkel (CDU). Auch Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann und der frühere Bundesbankpräsident und Chef-Kurator der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Hans Tietmeyer, sollen auf der Anklagebank sitzen. Attac wirft ihnen "Aushöhlung der Demokratie und Vorbereitung der Krise" vor, "Zerstörung der ökonomischen Lebensgrundlagen in Nord und Süd", sowie "Verschärfung der Krise". Die Vorladungen für die Angeklagten seien bereits Ende Februar verschickt worden. Die Anklageschrift wird Ende März zugestellt.


Beim Tribunal gehe es nicht darum, Sündenböcke ins Rampenlicht zu stellen, betont Sundermann - auch wenn sie sich persönlich freuen würde, wenn Ackermann mal zu zehn Jahren Einkommen auf Hartz IV-Niveau verdonnert werde. "Wir wollen die systemischen Ursachen der Krise einem breiten Publikum in spannender Form anschaulich machen", sagt Sundermann.

 

Das Bankentribunal, das vom 9. bis 11. April in der Volksbühne in Berlin stattfindet, bildet den Höhepunkt der diesjährigen Kampagne von Attac rund um die Finanzkrise. Diese Form der Protestveranstaltung geht zurück auf das Russell-Tribunal, das 1966 von dem britischen Mathematiker und Philosophen Lord Bertrand Russell ins Leben gerufen wurde, um US-amerikanische Kriegsverbrechen im Vietnamkrieg zu untersuchen.

 

Für das Bankentribunal in Berlin hat sich Attac auch um prominente Verteidiger bemüht: Als Ankläger und Zeugen sollen unter anderem der ehemalige Manager-Magazin-Chefredakteur, Wolfgang Kaden auftreten, der globalisierungskritische Buchautor und Journalist Harald Schumann sowie die kenianische Menschenrechtsaktivistin Wangui Mbatia. Als RichterInnen sind unter anderem der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach, taz-Wirtschaftskorrespondentin Ulrike Hermann sowie der Darmstädter Sozialrichter Jürgen Bochert vorgesehen. "Dieses Tribunal ist überfällig, denn das politische System zeigt keine ernsthafte Bereitschaft zur Selbstkritik", begründete Borchert seine Teilnahme. Es sei ihm deshalb "Ehre wie Verpflichtung", dem Tribunal als "Richter einer obersten Tatsacheninstanz" dienen zu dürfen.

 

Wie für Attac typisch, sollen auch bei einem Bankentribunal die Alternativen nicht zu kurz kommen. Nach der Urteilsverkündung ist ein "Forum der Alternativen" geplant, in dem Vorschläge zur Transformation des Finanzsektors diskutiert werden sollen.

 

Dem Tribunal unter dem Motto "Weil die Krise System hat" folgt ein Forum der Alternativen, auf dem die Teilnehmer gemeinsam mit internationalen Referenten Perspektiven für ein anderes Finanzsystem erarbeiten.

Zum Rahmenprogramm gehören eine Lesung mit Schauspielern der Volksbühne sowie Kabarett mit Urban Priol und Georg Schramm. Als Special Guest hat der Musiker Bela B (Die Ärzte) zugesagt.

Kooperationspartner für das dreitägige Tribunal ist die Berliner Volksbühne, eines der renommiertesten Theater im deutschsprachigen Raum. Attac rechnet mit etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Der Vorverkauf läuft über die Volksbühne. Die gesamte Veranstaltung kostet 25 Euro (Normalpreis).



Für Rückfragen:

  • Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769
  • Andrea Vetter, Öffentlichkeitsarbeit Bankentribunal, Tel. (030) 6167 5035

 

Karten-Vorverkauf (ab 9. März):

  • Berliner Volksbühne, Tel. (030) 2406 5777, ticket@volksbuehne-berlin.de
Mitmachen

Das Bankentribunal sucht viele Mitwirkende: Im Vorbereitungsteam, für kulturelle Begleitaktionen, für weitere Aktionen in vielen Städten ... [mehr]

 

Flyer

Unseren brandaktuellen Flyer zum Lesen und Weiterverschicken an Freunde und Bekannte gibt es nun zum runterladen. [runterladen...]

Die Papierversion des Faltblattes kann im Attac-Webshop bestellt werden. [bestellen...]

 

Attac Kampagnen-Seite

Attac-Presemitteilung
Bericht der taz
Bericht des Berliner Tagesspiegel


Siehe auch:
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