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16. März 2009 1 16 /03 /März /2009 10:10

Die Universität Frankfurt scheint in einer Studie nachgewiesen zu haben, dass Mineralwasser aus Plastikflaschen mit hormonell wirksamen Substanzen belastet ist. Die Werte lägen deutlich höher als bei Wasser aus Glasflaschen.

 

PET-Flaschen aus Polyethylenterephthalat haben Weichmacher (Phthalate) im Kunststoff. Diese können sich lösen und ins Getränk gelangen. Phthalate schädigen Leber und Spermien! Obwohl dies der Wissenschaft seit Jahren bekannt ist, haben viele Hersteller vollständig auf PET umgerüstet.


Phthalate sind übrigens auch Dickmacher.

 

Des Weiteren stehen PET-Flaschen nach einer Studie des Instituts für Umwelt-Geochemie der Universität Heidelberg im Verdacht, Antimon, ein potentiell toxisches Schwermetall, an die Flascheninhalte abzugeben. Antimontrioxid wird als Katalysator bei der Herstellung von PET eingesetzt.


Die Experten warnen in Anbetracht der Ergebnisse vor möglichen Schäden für die Gesundheit. Besonders gefährdet seien Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder. Behörden halten sich mit Wertungen bislang zurück. 

 

PET ist das weltweit am häufigsten für Lebensmittelverpackungen eingesetzte Plastikmaterial und wird insbesondere für Mineralwasser, Softdrinks und Bier verwendet. "Es ist ein echter Skandal, dass Mineralwasser in PET-Flaschen, das von Millionen Verbrauchern täglich getrunken wird, sich nun als hormonell wirksam erweist", sagte Patricia Cameron, BUND-Expertin für Chemiepolitik.

 

Gesundheitliche Bedenken gegenüber den Flaschen gibt es schon länger. Die Zulieferer aus der chemischen Industrie, Interessenverbände und die großen Nahrungsmittelkonzerne bestreiten die Stoffübergänge vom Kunststoff auf die Getränke auch gar nicht. Sie verweisen einfach auf gesetzliche Grenzwerte.


tagesschau.de zitiert den Sprecher des zuständigen Verbandes Deutscher Mineralbrunnen, Arno Dopychai: "Dass es Stoffübergänge gibt, ist ganz normal. Aber wir bewegen uns innerhalb der gesetzlichen Schranken."

 

Das ist verantwortungslos. Schließlich verkauften uns die Getränkekonzerne das Zeug - nicht der Staat - und machen ordentlich Profit damit. Die Konzerne jammern immer, wenn der Staat eingreift. Wenn es aber einmal darum geht, selbst Verantwortung für die eigenen Produkte zu übernehmen, ist plötzlich der Staat die einzige relevante Instanz.

 

Patricia Cameron, BUND-Expertin für Chemiepolitik, rät Verbrauchern vorerst vom Kauf von PET-Flaschen ab: "Auch wenn das Ausmaß der Gesundheitsgefährdungen durch hormonelle Schadstoffe in Mineralwässern noch unklar ist, sollten Verbraucher vorsorglich Trinkwasser aus dem Wasserhahn oder aus Mehrweg-Glasflaschen bevorzugen."


Quellen und weitere Infos

 

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