Manfred Schneider ist Deutschlands mächtigster Aufsichtsrat. Er leitet die Kontrollgremien von RWE, Bayer und Linde, zudem wacht er über Tui und Daimler. Diese Top-Jobs bringen ihm pro Jahr mehr als 1,1 Mio. Euro ein - damit stellt er manchen Vorstandschef in den Schatten.
Damit verantwortet er auch die katastrophale Atompolitik des Konzerns.
Kein Wunder: Schneider, wird demnächst 72 Jahre alt.
Ungefähr das Alter der Machthaber im Kreml - vor dem Fall des Sozialismus. Fidel Castor dürfte inzwischen auch so alt sein.
Auch der mächtigen Vorstandschef Jürgen Großmann wird im Herbst 2012 das Unternehmen verlassen.
Die beiden Personalien sind wichtiger denn je, schließlich steuert RWE auf schwierige Zeiten zu. Die Brennelementesteuer und der immer teurer werdenden Emissionshandel kosten den Konzern Teile der sicher geglaubten Milliarden aus der Laufzeitverlängerung. Investitionen und sogar die Dividende stehen deshalb auf dem Prüfstand.
Kurz: RWE ist angeschlagen. Und der Betrug der BürgerInnen bei der Laufzeitverlängerung hilft sicher nicht.
Details: Siehe Bericht im Handelsblatt
Wie wäre es, wenn wir RWE vernünftige Personen für den Job vorschlagen?
Spontan fällt mir natürlich Hermann Scheer ein. Aber den können wir schlecht nehmen. Die SPD hat nicht genug vernünftige Politiker, als das sie den in die Wirtschaft entkommen lassen könnten.
Thilo Bode wäre natürlich ein Kandidat. Der ex-Greenpeace Chef würde abgespeist.de bestimmt für ein paar Jahre ruhen lassen für den Job.
Grüne Politiker können wir nicht vorschlagen, die Grünen brauchen alle guten Leute demnächst dringend, bei den aktuellen Umfrage-Ergebnissen. Obwohl es mir eine ganz persönliche Freude wäre, Jürgen Trittin auf dem Chegfsessel bei RWE zu sehen. Aber man darf halt nicht immer nur ans Vergügen denken.
Attraktiv wäre - insbesondere angesichts meiner Atom-Kriegserklärung - natürlich auch eine radikale Lösung:
Thomas Middelhoff hat bewiesen, dass er einen gesunden Konzern in kürzester Zeit in den Ruin treiben kann.
Aber auch die ehemaligen Vorstände der Hypo Real Estate, Georg Funke oder der HSH Nordbank, Jens Nonnenmacher könnten das Problem Atomkonzern RWE sicher erfolgreich kurzfristig lösen.
Allerdings müßten dann wieder Millionen an staatlichen Mitteln zur Finanzierung der Abfindungen fließen.
Wie wäre es, wenn wir uns selbst bewerben? Immerhin können viele von uns auf eine langjährige Auseinandersetzung mit Fragen der Energieversorgung zurückblicken - und haben im Gegensatz zu Schneider und Großmann längst erkannt, das Atomenergie keine Zukunft hat.
Schickt also eure Vorschläge, Tipps und Bewerbungen an RWE!
Vergeßt dabei nicht, diese direkt an den Vorstand zu richten, denn das Thema ist zu wichtig, um von SachbearbeiterInnen der Personalabteilung abgewickelt zu werden (laut Aktienrecht muss ein Schreiben an den Vorstand auch vom Vorstand beantwortet werden).
Letztendlich entscheiden natürlich die Aktionäre über die Besetzung der Posten.
Vieleicht können wir die bis 2012 überzeugen, jemand Vernünftiges zu nehmen? Die sind schließlich nur an ihren Profiten interessiert.
Siehe auch:
RWE: Wortbrecher mit schmutziger Bilanz
E-Lawine gegen die AKW-Laufzeitverlängerung
Warum eine Petition zum Thema Laufzeitverlängerung ?
Anti-RWE Aktionstage im Braunkohlerevier vom 15.-17. Oktober
Wendland-Blockade - (Un)Ruhetag X - gegen ein Endlager in Gorleben
Offener Brief an die CDU/FDP Regierung - Unterschreiben!
Atomsteuern: Ein inszenierter Streit
Einlagerung von Atommüll in Morsleben verhindern
Druckwasser-Reaktoren: In 8 Atomkraftwerken drohen Störfälle
Atom-Alarm: Schütze Dein Atomkraftwerk! (Online-Spiel)
Decke im Atommülllager Asse eingestürzt
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