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9. Juni 2010 3 09 /06 /Juni /2010 21:27

http://foodwatch.de/foodwatch/content/e10/e38032/e38087/teaser-Mitmachaktion_ger.jpgAufgewärmte Industrieprodukte, aufgetischt als Spitzengastronomie: Diese Werbung der Deutschen Bahn hatte foodwatch in der vergangenen Woche kritisiert. Zumal in der Speisekarte nicht einmal die verwendeten Aromen und Zusatzstoffe deklariert waren – lasche Gesetze für die Gastronomie machen es möglich.

 

Nun geht die Schummelei im Speisewagen noch weiter. Auf unsere Kritik reagierte die Bahn mit der Ankündigung, dass von Juni an im Zuge einer Qualitätsverbesserung auf den glutamathaltigen Hefeextrakt verzichtet werde.

 

Klingt erst mal gut. Doch:

 

Tatsächlich ist in den Juni-Gerichten der Aktion „TV-Köche tischen auf“ kein Hefeextrakt drin – dafür jedoch reines Glutamat. Das als Qualitätsverbesserung zu verkaufen, lässt nur einen Schluss zu: Die Deutsche Bahn will ihre Gäste im Speisewagen verschaukeln.

 

Fordern Sie die Deutsche Bahn auf, die Zutaten ihrer Fertiggerichte in der Speisekarte zu veröffentlichen und unterstützen Sie die Foodwatch  E-Mail-Aktion!

 

Der Text:

 

E-Mail

Sehr geehrte Frau Ministerin Aigner,

sehr geehrter Herr Grube, sehr geehrter Herr Etmans,

die Bundesregierung spricht sich regelmäßig dafür aus, dass Verbraucher über Inhaltsstoffe von Lebensmitteln transparent informiert werden sollen. „Wir werden die Klarheit von Zutatenlisten, Abbildungen und Bezeichnungen verbessern“, heißt es dazu im Koalitionsvertrag.

 

Gerade die Deutsche Bahn als Unternehmen in Staatsbesitz sollte bei ihrem gastronomischen Angebot in den Bordrestaurants vorbildlich sein. Tatsächlich servieren Sie in den Speisewagen im Rahmen der Aktion „TV-Köche tischen auf“ jedoch aufgewärmte Industrieprodukte, die irreführend wie Gerichte aus der Spitzengastronomie angepriesen werden. Die in der industriellen Rezeptur verwendeten Zutaten, einschließlich umstrittener Zusatzstoffe, Aromen oder Palmfett, werden auf der Speisekarte verschwiegen.

 

Ich fordere Sie auf, bei der Deutschen Bahn mit gutem Beispiel voranzugehen: Veröffentlichen Sie die vollständigen Zutatenlisten Ihrer Convenience-Produkte in der Speisekarte, damit die Kunden wissen, was sie bestellen! Und erwecken Sie nicht den Eindruck, als handele es sich bei den aufgewärmten Fertigprodukten um Gerichte, wie sie Spitzenköche in ihren Restaurants frisch zubereiten.

 

Sehr geehrte Frau Ministerin Aigner,

das Beispiel der Deutschen Bahn zeigt: Die Kennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie ist völlig unzureichend und führt die Gäste hinters Licht. Ich fordere Sie auf, die Regelungen an die Vorgaben für verpackte Lebensmittel anzupassen:

  • In Gaststätten und Kantinen muss eine vollständige Zutatenliste aller Gerichte inklusive aller verwendeten Zusatzstoffe gut sichtbar aushängen oder auf Nachfrage für den Gast einsehbar sein. In Bäckereien ist dies bereits heute vorgeschrieben.
  • Werden in der Gastronomie Convenience-Produkte verwendet, muss die komplette Zutatenliste in der Speisekarte wiedergegeben werden. Gerade in der Systemgastronomie wie bei der Deutschen Bahn ist dies problemlos möglich.

Mit freundlichen Grüßen,

 

 

 

Siehe auch:

Weitere Artikel in der Kateorie "Lebensmittel", zum Beispiel:  

Klebeschinken = Klageschinken

"Monte Drink" von Zott, die dreisteste Werbelüge des Jahres

Patt für die Ampel in Brüssel

Unterzeichnen Sie die Petition: 1 Million gegen GenTech Nutzpflanzen

Bertolli-Sauce jetzt mit verschlechterter Rezeptur

Blogger für die Ampel

Pfanners Phantom-Physalis

Kraft Foods lügt beim Philadelphia "himmlisch gut" 

Deutsche lehnen Gen-Food ab
Imitat-Essen: Wie Politik und Industrie vom Betrug ablenken
Final Version: Brief an ferrero (Nutella aus der Kindersklaverei)

 

 

 

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