
Das Projekt ist selbst wiederum Teil der internationalen Medienvernetzung indymedia.
Seit dem Ende des kalten Krieges ist es zu einer nie dagewesenen Zusammenballung etablierter Medienmacht gekommen. Medienkonzerne verbreiten über unzählige Kanäle ihre vielfach durch politische u./o. wirtschaftliche Interessen gefärbten Informationen und konstruieren somit Kraft ihrer Definitionsmacht ein Bild der Realität, das teilweise in krassem Gegensatz zu einer von vielen Menschen ganz anders erlebten Wirklichkeit steht.
Dies erschwert weltweit die Arbeit verschiedenster AktivistInnengruppen, deren Einsatz für mehr Gerechtigkeit von den grossen Medien systematisch übersehen und deren Anliegen u. Aktivitäten gefiltert, verzerrt oder gar nicht dargestellt werden - solange es nicht 'ins Bild passt'.
Um diese massive 'Lücken', die jede komplexere Wahrheitsfindung verhindern, auszufüllen, begannen Menschen in den verschiedensten Teilen der Erde alternative Informationskanäle u. Verbreitungswege aufzubauen wie z.b. Untergrundmagazine, freie Radio- u. Fernsehsender, unabhängige Filmproduktionen etc.
Diese Ansätze zu vernetzen und dadurch auch in ihrer globalen Gegenpräsenz zu verstärken war dann einer der Hauptgedanken, die zur Entstehung von indymedia führten.
indymedia/IMC trat unter diesem Namen im November '99 in Seattle anlässlich der Proteste gegen die WTO und globalen Kapitalismus an die Weltöffentlichkeit, indem die IMC-Seite während dieser Zeit eine minutiöse Berichterstattung von AktivistInnen über das Geschehen vor Ort lieferte.
Das Internet bot hier die Möglichkeit, unabhängig vom einzelnen Individuum einen massiven Informationsfluss zu koordinieren, eine Diskussionsplattform zu bieten und somit in Kooperation mit anderen Medienkanälen grösstmögliche Öffentlichkeit zu schaffen.
Seitdem entstanden v.a im Zusammenhang mit politischen Grossveranstaltungen weltweit immer mehr neue indymedia-Zentren, die sowohl regional als auch international alternatives Nachrichtenmaterial veröffentlichen.
indymedia Deutschland versteht sich als ein emanzipatorisches, unabhängiges Mediennetzwerk ohne kommerzielle Interessen - hier ist die Information kein Modethema, keine 'Handelsware' mit Marktwert - mit dem zentralen Ansatz, Gegenöffentlichkeit zu schaffen, indem die Menschen an der gesellschaftlichen Basis DIREKT zu Wort kommen; darum ist auch das Open Posting ein so wichtiger Bestandteil der Idee.
Indymedia Deutschland wird gerade viel benutzt, die Qualität der Artikel steigt und die Anzahl der LeserInnen ist hoch. Konträr dazu sinkt aber die Kapazität der Infrastruktur aus technischen und vor allem finanziellen Gründen. Indymedia Deutschland braucht deshalb dringend Unterstützung, um auch in den kommenden zwei Jahren weiter existieren zu können. Die zukünftige Finanzierung der Mirrorserver ist bisher noch ungeklärt.
Desahlb haben die ehrenamtlichen Betreiber einen Spendenaufruf veröffentlicht, den ich hier ausdrücklich unterstützen möchte.
Konkret müssen über die kommenden zwei Jahre die Rechenzentrumskosten und die Internetanbindungen von drei leistungsfähigen Mirror-Servern finanziert werden. Möglicherweise müssen auch noch neue Server und Ersatzteile angeschafft werden. Die monatliche Versorgung mit Netz, Strom, Kühlung, Reperaturen und so weiter schlägt mit 200 Euro / Monat oder mehr zu Buche. Kommen dann auch noch neu anzuschaffende Server und auszuwechselnde Hardware dazu dann sind schnell noch einmal mindestens 1000 Euro zusätzlich nötig.
Um Indymedia Deutschland also wie in den vergangenen Jahren auch in den kommenden zwei Jahren weiter betreiben zu können ist ein Betrag von 6000 Euro notwendig. Spenden, auch regelmäßige in Form von Daueraufträgen, werden darum dringend benötigt!
Natürlich sind die IMC-TechnikerInnen weltweit bemüht, vorhandene Infrastrukturen mit zu nutzen oder für Indymedia nutzbar zu machen. Vorschläge für Kooperationen sind deswegen jederzeit herzlich willkommen.
Willst du diesbezüglich mit dem Kollektiv von Indymedia Deutschland Kontakt aufnehmen, schreib bitte eine Email an die nicht-öffentliche Mailingliste imc-germany-kontakt@lists.indymedia.org
Spendenkonto:
Empfänger: Netzwerk Selbsthilfe e.V.Bank für Sozialwirtschaft
KontoNr.: 302 98 03
Bankleitzahl: 100 205 00
Stichwort: Indymedia-Server