Kolumbien wählt am 20. Juni einen neuen Präsidenten (Stichwahl) und das Ergebniss könnten eine Sensation werden: Gute Aussichten hat ein unkonventioneller Grünen-Politiker: Antanas Mockus. Der zweimalige Bürgermeister und Ex-Rektor der größten Universität von Bogotá hat sich vom exzentrischen Außenseiter zum Mitfavoriten hochgekämpft.
Noch vor kurzem sah alles danach aus, dass Präsident Uribe das Zepter an seinen Kronprinzen, den früheren Verteidigungsminister Juan Manuel Santos, weitergeben würde. Bis der Aufstieg des Philosophie-Professors Mockus begann.
Seine Wahlkampfparole: "Mit Bildung ist alles möglich. Schluss mit der Gewalt."
Mockus war zweimal Bürgermeister von Bogota, der unbestechlich die Finanzen sanierte, der Clowns auf die Straßenkreuzungen stellte um wildgewordene Autofahrer zu bändigen, die brutalstmöglich Kreuzungen blockierten, der Bars, Tanzschuppen und Nachtlokale um 1.00 Uhr schließen lies um die Mordrate zu senken, der nackt unter der Dusche vormachte, dass man beim Einseifen das Wasser abstellt um es zu sparen in einer Zeit extremer Wasserknappheit - und Erfolg hatte.
Wie in diesem Jahr bekannt wurde, hatten Teile des Militärs jahrelang unbeteiligte junge Männer ermordet und als gefallene Guerilleros ausgegeben. Für deren Tod kassierten Offiziere und Soldaten Vergünstigungen und Prämien. Ausgangspunkt für diese massenhaften Verbrechen - gegenwärtig untersucht die Staatsanwaltschaft etwa 2000 Fälle - war ein Erlass über ein entsprechendes "Anreizsystem" durch den damaligen Verteidigungsminister und heutigen Kandidaten Manuel Santos.
Antanas Mockus kann nun davon profitieren, dass er als politischer Außenseiter nicht mit Uribes Politik der "demokratischen Sicherheit" in Verbindung steht. In einer Talk-Runde aller Kandidaten signalisierte er jedoch, dass er bei Uribe zwar eine moralische, nicht jedoch eine strafrechtliche Verantwortung sehe. Ein ernsthafter Bruch mit der bisherigen Politik des Uribe-Regimes wird auch in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht nicht zu erwarten sein. Mockus ist zwar berühmt für seine unkonventionellen Politikformen, inhaltlich gilt er jedoch als konservativ und wirtschaftspolitisch liberal.
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Drücken wir ihm die Daumen! Sein Sieg wäre wichtiger als der Sieg Lena in Stockholm!
Quellen: Blog: Anderen Welten
Amerkia21 über die Wahl in Komubien
Die Zeit schreibt: http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-05/kolumbien-wahlkampf
Weitere Quellen:Wikipedia Mokus; Financial Times Mockus
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