Der Lebensmittelkonzern Ferrero hat es geschafft: Seine Werbekampagne für die Milchschnitte wurde von den Mitgliedern und Freunden von foodwatch zur größten Werbelüge des Jahres 2011 gewählt.
Denn die Milchschnitte enthält ca. 60 Prozent Fett und Zucker und ist damit ungesünder als so manche Schoko-Sahnetorte. Denn die enthält meist weniger Fett, weniger Zucker und weniger Kalorien.
In der Werbung jedoch bewirbt Hersteller Ferrero sein Produkt - mit prominenter Unterstützung von Profi-Sportlern - als angeblich "leichte" Zwischenmahlzeit. Dreister Betrug von uninformierten, aber wohlwollenden Eltern, unter dem aber die Kinder am meisten zu leiden haben. Ihnen wird vorgegaukelt, dass sie ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie ihnen die Milchschnitte statt anderen Süßigkeiten geben, aber in Wirklichkeit ist die Milchschnitte viel schädlicher für die Kinder.
Das darf nicht verharmlost, sondern muss als Betrug in Tateinheit mit vorsätzlicher Körperverletzung bewertet werden.
So verlief – wenig überraschend - auch die foodwatch Abstimmung ziemlich eindeutig: Für den schlimmsten Werbebetrug hielten 43,5 Prozent der Abstimmen die Milchschnitte von Ferrero – ein großer Vorsprung für Platz eins.
Der Zweitplatzierte, Activia von Danone, brachte es auf 28,9 Prozent, dann folgten Nimm2 (16,1 Prozent), Ferdi Fuchs (5,9 Prozent) und Kühnes Schlemmertöpfchen (5,7 Prozent) (Mehr Infos zu den anderen Betrügern bei foodwatch).
Doch die Milchschnitte ist nicht Ferreros einziges Verbrechen. Als eine der großen Süßwaren-Hersteller Europas verarbeitet Ferrero viel Schokolade – für die Kakao direkt aus Afrika bezogen wird, wo er von Kindern in Sklaverei oder Sklaverei-ähnlichen Arbeitsverhältnissen und unter schweren Schäden für die Gesundheit dieser Kinder angebaut und geerntet wird.
Mehr Infos: http://direkteaktion.over-blog.de/article-32135413.html
Ferrero ist das bekannt, doch der Konzern beabsichtigt nichts an diesen für ihn sehr vorteilhaften Produktionsbedingungen zu ändern. Denn Kakao aus Kindersklaverei ist besonders günstig und erhöht damit den Profit für die Aktionäre von Ferrero und die Boni der Manager.
Auch die Milchschnitte enthält übrigens solchen Kakao – und nicht wenig, wie wir nun wissen.
Ferrero outet sich damit als besonders gewissenloser und nur auf Profit ausgerichteter Konzern, der seine Kunden hintergeht und seine Lieferanten ausbeutet.
Dazu passt auch folgendes:
Im Zuge der Affäre um fehlerhafte Rechenschaftsberichte der hessischen CDU wurde bekannt, dass der CDU-Landesverband seit den 1980er Jahren regelmäßig Spenden von Ferrero erhalten hatte, diese aber nicht verbuchte. Nach Angaben des Bundestags summieren sich die Spenden auf insgesamt 255.646 Euro. In den CDU-Rechenschaftsberichten waren sie nicht aufgetaucht. Der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) verhängte gegen die hessische CDU daher eine Strafe von 511.000 Euro.
Wie das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf im Jahr 2000 feststellte, hat das Unternehmen für sein Werk im hessischen Stadtallendorf jahrelang zu niedrige Gewerbesteuer-Vorauszahlungen geleistet. Während die Prüfer für die Jahre 1993 und 1994 Vorauszahlungen von jeweils 40,2 Millionen DM für angemessen hielten, setzte die Finanzverwaltung der CDU-regierten Kommune lediglich 6,8 Millionen DM an. Für die Jahre 1994 bis 1996 musste Ferrero deshalb Gewerbesteuer in Höhe von 52 Millionen DM nachzahlen. Die Zinsgewinne, die Ferrero durch die niedrigen Vorauszahlungen erwirtschaftete, werden auf 13 Millionen DM geschätzt.
Quelle: Wikipedia
Dieser Konzern verarscht nciht nur seine Kunden und beutet seien Lieferanten aus, sondern besticvht auch noch CDU-Politiker , um den ehrlichen Steuerzahler zu betrügen.
Was können wir tun?
Ein solch gewissenloser Konzern ändert sein Verhalten nur, wenn wir ihn da treffen, wo es ihm wirklich weh tut: Beim öffentlichen Image und bei den Umsatzzahlen. Deshalb:
1.) Zeigen Sie Ferrero, dass die Verbraucher von solchen Werbelügen die Nase voll haben. Schicken Sie dem Unternehmen Ihre persönlichen „Glückwünsche“ zum Gewinn des Goldenen Windbeutels unter:
http://www.abgespeist.de/milch_schnitte/mitmachen/
2.) Sprechen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis, bei Elternabend oder in der Schülervertretung darüber, was Ferrero den Kindern antut.
3.) Machen Sie aktiv mit beim Nutella-Boykott und verzichten sie auf das beliebteste Ferrero-Produkt
4.) Meiden sie auch andere Produkte von Ferrero – besonders solche, die Schokolade enthalten, wie zum Beispiel:
- Duplo
- Hanuta
- Kinder Bueno
- Rocher
- Mon Chéri
- Yogurette
- Raffaello
- Kinder Country
- Kinder Schokolade
- Kinder-Überraschung / Überraschungsei / Ü-Ei
5.) Schreiben sie Leserbriefe an ihre (lokale) Zeitung. Die Gelegenheit ist jetzt besonders günstig, weil de Medien über die foodwatch-Auszeichnung berichten. Beziehen sie sich am besten auf einen entsprechenden Artikel und weisen sie auch auf das Thema Schokolade aus Kindersklaverei hin. Sie können dafür gern diesen Text als Grundlage verwenden.
6.) Schreiben Sie im Internet darüber, was Sie tun: Im Blog, in Foren, auf Twitter, Facebook, ect...