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4. September 2009 5 04 /09 /September /2009 22:10
Ist das Wohnen in der Nähe eines Atomkraftwerks besonders für Kinder gesundheitsschädlich? Der Verdacht steht seit Jahren im Raum, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. Eine neue wissenschaftliche Auswertung liefert nun neue Indizien und sieht ein erhöhtes Leukämierisiko für Kinder.

 

Wie der Spiegel und die taz berichten, kommt der Epidemiologe Eberhard Greiser in einem neuen Gutachten in der Tat zu dem Ergebnis, dass Gesundheitsgefahren für junge Menschen bestehen:

 

Im Umkreis von 20 bis 50 Kilometern um Atommeiler sei das Leukämierisiko bei Kindern unter fünf Jahren um 19 Prozent, unter 15 Jahren um 13 Prozent erhöht, berichtete Greiser am Freitag. Die Aussagen zu den Krebsgefahren seien bei Kindern bis 14 Jahren am sichersten, weil für diese Altersgruppe die Zahl der einbezogenen Atommeiler der fünf Länder am größten ist. So wurden in der Nähe von insgesamt 80 Kernkraftwerken 3742 Kinder unter 15 Jahren mit Leukämie festgestellt. Darunter waren allein 2096 im Kleinkindalter von bis vier Jahren.

 

schreibt der Spiegel.Von einem letztgültigen Beweis will der Forscher allerdings nicht sprechen: Aufgrund der Vielzahl von Risikofaktoren könne man keine direkte Kausalbeziehung zwischen Krebserkrankungen und Atomkraftnutzung herstellen. Oft seien die Stichproben für statistisch gesicherte Aussagen viel zu klein, so der Professor.

 

Ärzte fordern angesichts des neuen Gutachtens, endlich den Strahlenschutz zu verbessern. Dies war bisher von der Bundesregierung immer abgelehnt worden, obwohl schon Ende 2007 eine Studie des Kinderkrebsregisters in Mainz für Kinder unter fünf Jahren veröffentlicht worden war. Sie hatte eine erhöhte Krebsgefahr für Kleinkinder in der Umgebung von Atomkraftwerken gezeigt. "Die Studie stellt den entscheidenden Fortschritt bei der Beantwortung der seit etwa 30 Jahren diskutierten Frage nach gesundheitlichen Effekten in der Umgebung von Reaktoren dar", erklärte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) damals.

 

Dennoch gingen die Ergebnisse im Streit der Fachleute zunächst unter. Die Strahlenschutzkommission (SSK) bestätigte das Ergebnis - ohne allerdings eine Erklärung für die Ursache liefern zu können. Das Bundesumweltministerium sah daraufhin keinen Anlass, in der Umgebung der deutschen Atomkraftwerke neue Strahlenschutzmaßnahmen zu ergreifen.

 

Siehe auch:

Mal richtig abschalten: 5.9. in Berlin (gegen AKWs) 

 

 

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