Danke für euer Feedback und eure Anregungen hier und bei identi.ca und Twitter. Habe nun eine finale Version meines Briefes fertig (hat etwas gedauert, weil ich in den letzten 2 Wochen viel schaffen musste):
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An Herrn Ludwig KollFerrero Deutschland GmbH
60624 Frankfurt am Main
Sehr geehrter Herr Ludwig Koll
ich bin seit langem ein Anhänger ihres Produktes "Nutella". Ich genieße es, zum Frühstück, ein (oder mehrere) Brötchen mit Nutella zu verzehren.
Doch seit kurzem ist es mit dem Genuss vorbei. Denn ich habe in einer Zeitschrift, dem aktuellen Greenpeace Magazin, gelesen, unter welchen Bedingungen Kakao in Afrika geerntet und verarbeitet wird.
Insbesondere hat mich schockiert, das dort viele Kinder bei der Ernte eingesetzt werden - viele nur 10 Jahre alt - und dass diese unter furchtbaren Bedingungen arbeiten müssen und ständig mit gefährlichen Chemikalien in Berührung kommen.
Ich habe daraufhin im Internet recherchiert und dort die meisten Fakten aus dem Artikel aus unabhängigen Quellen bestätigt bekommen.
Das hat mir den Genuss von Nutella und anderen Schokoladenprodukten gründlich verdorben. Was mich aber am meisten berührt: Dass Firmen wie Ferrero gar nichts tun, damit sich die Situation ändert. Ich meine, das Thema ist ja keineswegs neu.
![](https://idata.over-blog.com/2/70/70/62/Img_2239.jpg)
Ich wende mich hiermit als Stamm-Kunde von Ferrero ganz bewußt an Sie mit der Bitte, der Ausbeutung und Versklavung von Kindern endlich ein Ende zu setzten. Sie können das. Denn nur wenn von Kindern hergestellte Produkte nicht mehr gekauft werden, dann endet auch die Ausbeutung. Solange Kinderhände aber Profite erwirtschaften, wird das Leid weitergehen.
Sie verkaufen auch "Kinderschokolade" - das Produkt hat für mich nun einen ganz anderen Klang, seit ich weiß, unter welchen Bedingungen die Vorprodukte erzeugt werden.
Ich jedenfalls kann mit dem Wissen nicht einfach weiter Schokolade essen wie bisher. Ich werde verzichten oder mir Alternativen aus dem fairen Handel suchen.
Aber dabei wird es nicht bleiben: Ich werde auch Verwandte, Freunde und Kollegen darauf aufmerksam machen, woher die Nutella-Zutaten stammen und sie bitten, zukünfitg auf Ihr Produkt zu verzichten. Und ich werde versuchen, mit Hilfe von Leserbriefen und dem Internet möglichst viele Menschen davon zu überzeugen, auf Nutella zu verzichten. Solange bis ich sicher bin, dass Leckeien wie Nutella ohne den bitteren Beigeschmack von Kinderarbeit genossen werden können.
Außerdem werde ich mich dafür einsetzen, dass Firmen, die in Deutschland ihre Produkte verkaufen wollen, auch haftbar gemacht werden für die Schäden, die bei der Entstehung der Vorprodukte in anderen Ländern angerichtet werden.
Mit freundlichen Grüßen
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Würde mich freuen, wenn viele von Euch auch so oder ähnlich an Ferrero schreiben würden. Eine E-Mail Adresse habe ich auf Anhieb nicht gefunden. Aber ein Brief an den Sprecher der Geschäftsführung dürfte mehr beachtet werden, als eine E-Mail, die im Callcenter landet.
Wer des Italienischen mächtig ist, kann natürlich auch an die Zentrale in Italien schreiben:
Ferrero S.p.a.
10025 PINO TORINESE (TO)
Tel. +39 011 815 21 11
Fax +39 011 84 04 70
http://www.ferrero.it
Zum Hintergrund:
Zart, aber bitter - Kinderarbeit in der Schokoladenindustrie
Alternative zu Nutella:
"Nutella" ohne Kindersklaverei
P.S. Die Bilder zu diesem Artikel stelle ich euch gern unter der Creative Commons Attribution-Share Alike Lizenz zur Verfügung. Als Attribution reicht ein Link bei euch auf diesen Brief oder den Hintergrund-Artikel (s.o.) oder - falls die Verwendung off-line erfolgt -die Nennung des Blogs "DirekteAktion.overblog.de".
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