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Der Wasserverbrauch der Deutschen ist viel höher, als bisher angenommen. Etwa die Hälfte des Bedarfs entsteht indirekt durch die Einfuhr von Lebensmitteln und Industriegütern. Das geht aus einer unveröffentlichten Studie der Umweltschutzorganisation WWF hervor, über die die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Pro Jahr verbrauchen die Deutschen damit dreimal so viel Wasser wie der Bodensee fassen kann: insgesamt 160 Milliarden Kubikmeter.
Die Studie berechnet dabei nicht nur das Wasser, das direkt verbraucht wird, sondern auch solches, das zur Herstellung der Vorprodukte verbraucht wird. Zum Beipiel beim Kaffee: Laut Statistik trinkt jeder Bundesbürger im Durchschnitt 2,8 Tassen am Tag - unter dem Strich ergibt dies einen Wasserverbrauch von genau 392 Litern.
Es berücksichtigt auch die Menge an Wasser, die etwa in einem Anbauland wie Brasilien benötigt wird, um die dafür notwendige Menge an Kaffee zu erzeugen. Indirekt werden so jedes Jahr knapp zehn Milliarden Kubikmeter Wasser importiert, nur um den Kaffeekonsum zu decken.
Der direkte Wasserverbrauch der Deutschen liegt pro Person und Tag bei 124 Liter. Der tatsächliche Verbrauch liegt jedoch um ein Vielfaches darüber: "Umgelegt auf die Einwohnerzahl hat jeder Deutsche einen täglichen Wasser-Fußabdruck von 5288 Litern, was 25 Badewannenfüllungen entspricht", sagte WWF-Wasserexperte Martin Geiger.
Deutschland, gehört damit neben den USA und Japan zu den größten Wasserverschwendern weltweit. Das belegt unter anderem auch eine Untersuchung der UN-Organisation Unesco aus dem Jahr 2004, in der die größten Wasserimporteure und -exporteure erfasst sind.
Die Studie, die von der Umweltstiftung WWF analysiert den "Wasser-Fußabdruck", den der Wasserverbrauch der Deutschen in der ganzen Welt hinterlässt.
Besonders alarmierend ist aus Sicht des WWF, dass ein erheblicher Teil dieser Waren in Ländern hergestellt wird, die selbst unter chronischem Wassermangel leiden, wie etwa Spanien und die Türkei - mit verheerenden Auswirkungen, weil sich dadurch die Trockenheit weiter verschärft.
Der WWF fordert deshalb eine konsequente Umsetzung der europäischen Wasserrichtlinie, die eigentlich sicherstellen soll, dass durch das Abzweigen von Süßwasser die Pegelstände von Flüssen, Grundwasser oder Feuchtgebieten nicht abgesenkt werden, eine Vorgabe, die bislang allerdings kaum Beachtung findet.
Ausführlicher Artikel der Süddeutsche Zeitung
The Foto on top is from Walter J. Pilsak, Waldsassen, Germany and is licensed under the Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0
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