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29. Oktober 2009 4 29 /10 /Oktober /2009 22:15


Auch dieses Jahr will die NPD zum Volkstrauertag aufmarschieren – zum „Heldengedenken“. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als menschenverachtende Nazipropaganda, nämlich Verherrlichung von Krieg, Naziherrschaft, SS und Wehrmacht.

Dieser geplante Propagandamarsch soll wenige Tage nach dem Jahrestag der Reichspogromnacht stattfinden – eine nachträgliche Verhöhnung der Opfer des Naziregimes. Immer wieder sind Münchnerinnen und Münchner in den letzten Jahren diesem Nazispuk entgegen getreten – und haben damit deutlich gemacht, dass sie die Verantwortung aus der Geschichte ernst nehmen, die Nazis heute rechtzeitig zu stoppen.

Denn die Geschichte hat gezeigt: Naziideologie ist keine Meinung wie jede andere, sondern die Rechtfertigung von Verbrechen. Es ist empörend, dass Neonazis unter dem Denkmantel der  "Meinungsfreiheit“ immer wieder Aufmärsche durchführen können, die dann von der Polizei durchgesetzt werden. Solange dies so ist, sind alle demokratischen Kräfte immer wieder aufgefordert, Nazipropaganda zu verhindern und damit deutlich zu machen, dass auch in München, der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ kein Platz mehr ist für alte und neue Nazis.

Wir rufen deshalb alle Menschen in dieser Stadt dazu auf, zahlreich und mit allen demokratischen Mitteln gegen den Aufmarsch der Neonazis zu demonstrieren: In München ist kein Platz für Nazis!

Quelle: Aus dem Aufruf des "MÜNCHNER BÜNDNIS GEGEN NAZIAUFMÄRSCHE" (PDF)

Hintergrund:  Das neonazistische „Heldengedenken“

Die Nationalsozialisten machten den seit 1926 begangenen „Volkstrauertag“ 1934 zum staatlichen Feiertag und benannten ihn in „Heldengedenktag“ um. Träger der Veranstaltung waren fortan die Wehrmacht und die NSDAP. Im Mittelpunkt stand nun statt einer Trauerveranstaltung für die Toten des Ersten Weltkriegs die Glorifizierung des Soldatentodes für „Führer, Volk und Vaterland“.

Seit mehreren Jahren haben Neonazis die nationalsozialistische Tradition des „Heldengedenkens“ wiederaufgenommen. Sie ersetzen damit ihre NS-verherrlichenden Rudolf-Heß-Gedenkmärsche in Wunsiedel. Ob als „Heldengedenkmarsch“ zum größten deutschen Soldatenfriedhof in Halbe, beim „Trauermarsch“ im niedersächsischen Bad Nenndorf, beim größten Neonaziaufmarsch des Jahres im Februar in Dresden oder jetzt in München: Die Neonazis bezwecken eine positive Neubewertung des Nationalsozialismus. Dazu wird in Bezug auf die Ursachen des Zweiten Weltkrieges auf die Propagandalügen des NS-Regimes von 1939 zurückgegriffen. In dieser heute von den Neonazis wieder verbreiteten Sichtweise firmiert das nationalsozialistische Deutschland nicht als Aggressor, sondern als Opfer „fremder Mächte“.

Zur Leugnung der deutschen Kriegsschuld gesellen sich die Kernelemente extrem rechter Ideologie: Eine  Verherrlichung des Krieges als Ort, an dem sich nationalsozialistische Volksgemeinschaft, Nation, Männlichkeit und Opferbereitschaft bewähren sollten.


Bisher unterstützen den Aufruf (Stand: 28. Oktober 2009)

Organisationen: Arbeitskreis Aktiv gegen rechts bei ver.di · Ausländerbeirat München · Bayerischer Flüchtlingsrat · Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband · Club Voltaire München · Deutscher Freidenkerverband München · Deutschkurdischer Freundschaftsverein · Die grüne Stadtratsfraktion & rosa Liste · DGB-Jugend München · Die Linke. Stadtverband München · Die Linke. Stadtratsgruppe München · DKP München · GEW Stadtverband München · Humanistische Union Südbayern · Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit IFFF · JungsozialistInnen in der SPD (Jusos) München · Kreisjugendring (KJR) München Stadt · Letra Beratungsstelle des Lesben-Telefon e.V. · Löwen-Fans gegen rechts · MLPD München · Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus · Münchner Friedensbündnis · Piratenpartei Bezirksvorstand Oberbayern, LV Bayern · Sozialforum München · SPD München · ver.di Bezirk München · VVN/BdA Landshut · VVN/BdA, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen München

Einzelpersonen: Sylvio Bohr, Bezirksrat Oberbayern, B’90/Die Grünen · Roland Fischer, stv. Vors. SPD München · Nicole Gohlke, MdB Die Linke. · Joachim-Peter Graf, Geschäftsführer GEW Stadtverband München · Ernst Grube,  stellvertretender Vorsitzender KZ-Lagergemeinschaft Dachau · Dieter Hildebrandt, Kabarettist · Walter Listl, DKP · Bernd Michl, attac · Kornelia Möller, MdB, Die Linke. · Friedbert Mühldorfer, Landessprecher VVN/BdA Bayern · Harald Pürzel, Vorsitzender ver.di Bezirk München · Florian Ritter, MdL, SPD · Adelheid Rupp, MdL, SPD · Claus Schreer · Gert Tersteegen, RA

Unterstützungsbeiträge für Einzelpersonen und kleine Gruppen: mind. 30.– Euro / Organisationen: 50.– Euro und mehr Unterstützt den umseitigen Aufruf (auch finanziell zur Deckung der Kundgebungskosten)

Rückmeldungen per eMail an: jtepperies@aol.com, per Fax an: 089 - 168 94 15

Spendenkonto: Martin Löwenberg
Kto.-Nr. 28264802
Postbank München
BLZ: 700 100 80
Stichwort Naziaufmarsch 14.11.09

„Naziaufmärsche verhindern ist wie Müll raus bringen – irgendwer muss die Scheiße ja machen!“

(venceremos)


Siehe auch:
7.11. NPD Aufmarsch in Friedberg (Hessen)
Noch so ein Nazi-Aufmarsch: 15.11. in Rheinau
Müssen Demos gegen Nazis wirklich sein? Kann man die nich einfach mal wegignorieren?


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Kommentare

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