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1. Mai 2009 5 01 /05 /Mai /2009 22:44
Anläßlich der Diskussionen, die ich rund um die vielen Nazi-Demos am 1. Mai geführt habe, sind mir immer Ansichten untergekommen, de ich bewundernswert naiv finde (gute Beispiel: Haikes Blog).

Bewundernswert, weil sie zeigen, das es Menschen gibt, die unbetroffen von täglichem Nazi-Terror in ihrer heilen Welt leben und glauben, Nazis gingen schon weder weg, wenn man ihnen möglichst wenig Beachtung schenkt: "Die machen hat mal eine Demo, und dann wird schon wieder alles gut."

Es wäre jetzt billig zu sagen, das hätten Millionen deutscher Juden damals auch gedacht (ich tus trotzdem, belasse es aber nicht dabei).

Vielleicht ein paar Dinge zu mir vorweg: Ich bin ein Anhänger der Theorien und Mehoden von Martin Luther King und Mahatma Ghandi . Ich glaube, das politische Veränderung am besten und dauerhaftesten mit gewaltlosen Methoden erreicht werden. Schon lange und ohne Zweifel.

Da sich meine Beschäftigung mit der Geschichte jedoch nicht nur auf diese Themen beschränkte, habe ich unweigerlich auch vom Nationalsozialismus gehört. Und ich habe erkannt, das es Situationen gibt, in denen die Methoden des gewaltlosen Wiederstands kläglich versagen. Versagen, weil sie darauf beruhen, das der Gegner einen gewissen Respekt vor dem menschlichen Leben hat.

Die Nazis aber haben es zu ihrem höchsten Prinzip erhoben, ihren Gegnern jede Menschlichkeit abzusprechen - als Basis für ihr Bemühen, ihre Gegner vollständig zu vernichten.

Gegen solche fanatischen Gruppen , für die die Vernichtung ihrern Gegner das höchste Ziel ist, helfen gewaltlose Methoden nichts. Das gilt für Nazis, aber auch für andere Gruppen wie religiöse (egal ob christlich oder muslimisch) und kriminelle Fanatiker.

Ich bin nicht mal für den Verbot von Nazis und Nazi-Parteien. Aber ich bin der Meinung , dass man der Gewalt der Nazis entgegen treten muss. Und wenn es die Polizei nicht tut (warum auch immer), dann müssen wir uns drum kümmern.

Es ist aufffällig, das es bei den einzigen Nazi-Demos, bei denen es keine Gegen-Demonstration gab ( Dortmund +
Rotenburg) zu Angriffen der Nazis auf die lokale und friedliche (folkloristische) DGB "Tag der Arbeit"-Veranstaltungen gab.

Auch ansonsten greifen Nazis eigentlich nur Schwächere oder wenn sie sich zahlenmäßig überlegen glauben. Ihre Aufmärsche sind deshalb weniger politische Demonstrationen, bei denen es um Inhalte geht (fragen sie mal einen durchschnitlichen Teilnehmer, er wird bestenfalls die einfachsten Parolen wiederholen können), sondern vielmehr eine Drohung an alle potentiellen Opfer: Wehe euch, wenn wir euch allein erwischen.

Und natürlich bietet so ein Aufmarsch eine gute Gelegenheit, auch mal ein paar Ausländer abzugreifen, oder ein paar Punks halbtod zu schlagen, wenn die Polizei gerade mal nicht hinschaut (sie kann ja nicht überall gleichzeitig sein). Wie neulich auf der Autobahn-Raststätte:Neonazi-Gegner wurden auf dem Weg nach und von Dresden an Raststätten Opfer brutaler Attacken. Die Polizei kannte die Routen - und war erst vor Ort, als es zu spät war Polizei verpasst Neonazi-Busse

Inzwischen fühlen sich die Nazis sogar stark genug, um Polizisten anzugreifen (sofern sie selbst in der Überzahl sind).

Hier liegt übrigens auch ein entscheidender Unterschied zur sogenannten "Linken Gewalt" (obwohl es sich dabei in der Regel nicht um Linke, sondern durchgeknallte Machos handelt, aber auch von Zivilpolizisten sind schon Angriffe ausgegangen): Ein einzelner Polizist am Rand einer linken Demo hat überhaupt nichts zu befürchten. Und selbst ein Nazi muss nicht um sein Leben fürchten.

Doch zurück zur Ausgangsfrage: Müssen Demos gegen Nazis sein? Ja, denn die Polizei kann nicht alle Menschen schützen. Daher ist es wichtig, das sich jedem organisierten Auftreten von Nazis möglichst viele Menschen entgegenstellen. Das nicht zu tun, hieße, einzelne ihrem (wohlmöglich tödlichem) Schicksal zu überlassen. Dabei ist es wichtig, das das freidlich passiert, denn nur so kann dem Rest der TV-gleichgeschalteten Bevölkerung der Unterschied zwischen Nazis und antifaschistischen Demonstranten deutlich gemacht werden. Unbenommen jedoch davon ist das Recht auf Selbstverteiduigung. Wenn Nazis einzelne Angreifen, müssen wir einschreiten, auch wenn die Polizei hinterher wieder einmal behauptet, die Gewalt sei von den Linken ausgegangen.


Daher: MItmachen:

Nazi-Aufmarsch am 13. Februar 2010 in Dresden verhndern. Massenhaft Blockieren!
Busse nach Dresden



„Naziaufmärsche verhindern, ist wie Müll raus bringen – irgendwer muss die Scheiße ja machen!“
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Kommentare

S
Ein sehr guter Beitrag, inhaltlich richtig und nachvollziehbar auch fuer Menschen, die "mit Politik nicht viel am Hut haben".<br /> FG, Sepp Aigner
Antworten
D
<br /> Danke, das freut mich!<br /> <br /> <br />

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