Doch dann greift der Parteivorsitzende Guido Westerwelle in die Trickkiste der Rethorik und holt zum großen Rundumschlag gegen die Arbeitslosen aus.
Und alle fallen drauf rein: Die Medien, die Linken, die SPDler (da wunderts nicht), die Twitterer, die Blogger und auch die Facebooker.
Alle Achtung, genial der Schachzug, denn:
1.) Kein Ass sprucht jetzt mehr davon, das die FDP käuflich ist.
2.) Richtig aufregen tun Westerwelles Sprüche nur Leute, die eh nicht Anhänger oder potentielle Wähler der FDP sind.
3.) Viele Stammwähler der FDP denken, was Westerwelle sagt. Sympathien können sogar bei Teilen der CDU- und der NPD- Wähler gewonnen werden.
Natürlich würde ein Parteivorsitzender solche radikalen Sprüche unter normalen Umständen nie bringen - vor allem nciht als Außenminister, weil man damit natürlich auch verliert. Aber wenn es darum geht, von der eigenen Bestechlichkeit abzulenken, dann ist das wohl das sehr viel kleinere Übel.
Das ist auch der Grund, warum Westerwelle immer noch nachlegt. Normalerweise würde ein taktisch-provozierender Vorstoß nach spätestens ein paar Tagen vorsichtig relativiert. Westerwelle will aber um jeden Preis verhindern, dass die öffentliche Debatte zur Tagesordnung zurück kehrt.
Wer also auf die wirklichen Schweinereien der FDP hinweisen will, der möge doch bitte den FDP-Bestecjungs-Skandal zum Theman machen.
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