Unsere Hauptkritikpunkte sind:
1. Belastung durch hohe Stundenzahl
- Mindestwochenstundenzahl: in vier Halbjahren im G8 (132) rund 20 Prozent höher als im G9 (108)
- in der Praxis 34 bis 38 Wochenstunden in der Q11, d.h. Erhöhung um 30 Prozent
- nicht altersgemäße wöchentliche Arbeitsbelastung von 50 bis 60 Stunden, Fahrt- und Wartezeiten durch „Freistunden“ nicht mitgerechnet
- somit ein klarer Verstoß gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz
- Nachmittagsunterricht an drei bis vier Tagen (De-facto-Ganztagsbetrieb)
- Vorbereitung für den nächsten Tag bis in die Nachtstunden
- hohe Belastung für allem für Fahrschüler, die im Flächenstaat Bayern in der Mehrzahl sind, Rückkehr nach Hause oft erst nach 18 Uhr
2. Zu hohes Leistungsniveau
- versprochene Kürzung der Lehrplans um 1/9 de facto nicht erfolgt
- mehr Stoff in kürzerer Zeit
- zu hohe Anforderungen in den geplanten Abituraufgaben
- wegen zu wenig Vorbereitungszeit und hoher Klausurendichte kaum zu bewältigender Leistungsdruck
- teilweise unkalkulierbares Anforderungsniveau in Klausuren sowie unzureichende Vorbereitung auf Aufgabenstellungen der Oberstufe
- Festlegung auf Abiturfächer (Deutsch, Mathematik, Fremdsprache), für die unter Umständen keine Neigung und Begabung vorhanden ist
- zusätzliche zeitliche Belastung durch Seminare zur Berufsorientierung
- damit insgesamt erschwerte Bedingungen gegenüber der jetzigen K12, dem Konkurrenzjahrgang im Kampf um die Studienplätze
- kaum Freizeit und Zeit für soziales Engagement, Sport, Musik oder den Führerschein
Unsere Forderungen und Verbesserungsvorschläge:
Sofort:
- Überarbeitung der Lehrpläne und Reduzierung der Stofffülle
- mehr Lehrer und kleinere Kurse
- bessere Vorbereitung auf die Anforderungen der Oberstufe
- gerechte Abituraufgaben (Grundkursniveau) und Chancengleichheit im Hinblick auf den doppelten Abiturjahrgang
- bessere räumliche Voraussetzungen (Aufenthaltsräume)
- bessere Busanbindungen für die Schüler im ländlichen Raum
Für die nachfolgenden Jahrgänge:
- Mehr Zeit für Bildung
- Wahlfreiheit zwischen G8 und G9
- weniger Stunden in der Oberstufe, z.B. durch Abschaffung der wenig effektiven und teuren Intensivierungsstunden und damit mehr Fachstunden in Unter- und Mittelstufe
- dafür mehr Lehrer und kleinere Klassen
- mehr Wahlfreiheit in der Oberstufe bzgl. der Abiturfächer
- Umstellung des Systems auf echten Ganztagsschulbetrieb mit entsprechender räumlicher und personeller Ausstattung
- damit mehr Zeit für musische, sportliche und soziale Angebote an den Schulen