Die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Verviel-fältigungs-rechte ) ist heftig in die Kritik geraten - spätestens seit sie in der Weihnachtszeit 2010 von Kindergärten Geld verlangte, weil die Kinder Gema-pflichtige Weihnachtslieder auf eine Weihnachtsmarkt "öffentlich aufgeführt" hatten.
Neben solch unangemessenem und unsensiblen Vorgehen sind weitere Kritikpunkte an der GEMA:
- Mangelnde Verteilungsgerechtigkeit und geringe Transparenz der GEMA (insbesondere extrem hohe Verwaltungskosten)
- Stimmberechtigte GEMA-Mitglieder, die für den größten Teil der Aufführungen verantwortlich sind (also nicht die Urheber!!!) erhalten rund 63% der ausschüttungsfähigen Summe. Kritiker nenen das eine "undurchsichtige Umverteilung"
- Mangelnde Verteilungsgerechtigkeit und geringe Transparenz.
- Mitglieder der GEMA treten durch ihre Mitgliedschaft die Rechte aller ihrer Werke ab, es ist nicht möglich, einzelne Werke z.B. unter einer freien Lizemz zu veröffentlichen.
- Auch Urheber, die Interpreten ihrer eigenen Werke sind, müssen - wenn sie als Veranstalter auftreten – die Veranstaltungsgebühren an die GEMA abführen. Selbst bei 100 % eigenem Repertoire müssen sie der GEMA eine Bearbeitungsgebühr zahlen
- Die GEMA verhindert mit unangemessenen Forderungen, dass viele YouTube Videos, die Musik enthalten, in Deutschland angesehen werden können - die Meldung "Dieses Video ist in ihrem Land nicht verfügbar" nervt viele YouTube Nutzer. Die betroffenen Künstler haben dabei übrigens kein Wort mitzureden.
-Bei der öffentlichen Nutzung geht die GEMA grundsätzlich solange von einer lizenzpflichtigen Verwendung von Stücken aus dem GEMA-Repertoire aus, bis der Nutzer die Nichtmitgliedschaft der Urheber in der GEMA oder die Gemeinfreiheit der Werke belegt. Die GEMA praktiziert damit eine viel diskutierte Umkehr der Beweislast
Insbesondere der letzte Punkt hat jetzt eine heftige Reaktion ausgelöst. Die MusikPiraten - ein der Piratenpartei nahe stehender Verein zur Förderung freier Musik- hat eine CD mit lizemzfreier Musik herausgebracht. Obwohl die MusikPiraten von allen Mitwirkenden eine schriftliche Erklärung eingeholt haben, dass sie nicht Mitglied der GEMA sind, ist die GEMA mit er Geld-Forderung an sie herangetreten.
Die GEMA behauptet, die Mehrheit der Urheber wäre bei ihr organisiert. Daraus leitet sie unter anderem das Recht ab, bei jeder CD-Produktion Auskunft zu verlangen, wer die Urheber der Lieder sind. Bei einer Namensgleichheit fordert sie Geld von dem Produzenten der CD. Dies erfolgt auch, wenn ein Stück diesen Namens von dem vermeintlichen Urheber bei der GEMA nicht angemeldet wurde. Begründet wird dies damit, dass der Urheber die Anmeldung ja vergessen haben könnte.
Aufgrund der GEMA-Vermutung muss jeder, der behauptet, bei einer Veranstaltung oder für einen Tonträger „GEMA-freie“ Werke – das heißt Werke, an denen die Rechte nicht durch die GEMA wahrgenommen werden – genutzt zu haben, dieses für jeden einzelnen Fall konkret darlegen und gegebenenfalls beweisen.
Um die Überholtheit diese Vermutung zu beweisen, sammelt der Musikpiraten e.V. nun Daten von Urhebern, die gemafreie Musik produzieren. Ziel ist es, mehr als 64.778 Datensätze zu sammeln, dies entspricht der Anzahl der GEMA-Mitglieder im Jahr 2010.
Künstler, die die Musikpiraten dabei unterstützen wollen, werden gebeten, diese beiden Formular auszufüllen:
Gemafreie Urheberin/gemafreier Urheber
Gemafreie CD/Schallplatten-Produktion
Es wäre schön, wenn ihr dabei helfen könntet, diese AKtion zu verbreiten.
Mehr Informationen zur Aktion:
Pressemitteilung der MusikPiraten
Die Welt: Diese Gema ist der Totengräber der Musik
Zitat:
"Mittlerweile hat man das Gefühl, dass die Gema, die allein im Jahr 2007 insgesamt 850 Millionen Euro einsammelte, durch ständige Gebührenerhöhungen nur noch ihren gewaltigen Beamtenapparat finanzieren will."
Kinder wollen singen - Download
Gemeinfreie Notenblätter für Advents- und Weihnachtslieder [3. Update]
50.299 Bücher mit gemeinfreien Kinderliedern
Infos zu Zweck und Geschichte der Gema (Wikipedia)
Siehe auch:
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